Behandlung gefährlicher Abfälle: Verwertung von gefährlichen mineralischen Bauabfällen
Verfahrensbeispiel – chemisch-physikalische Bodenwäsche
Abb.10: Vereinfachtes Blockfließbild einer chemisch-physikalisch arbeitenden Bodenwaschanlage
Das per LKW oder Zug angelieferte kontaminierte Bodenmaterial (Abbildung 11) wird von der Annahmehalle aus aufgegeben und in einem 1-2-stufigen Verfahren gesiebt. Falls erforderlich, wird der Siebüberlauf in einem Brecher (Abbildung 12) zerkleinert und entweder zurück in die Annahmehalle geführt und nochmals der Aufbereitungslinie zugegeben oder als Überkorn aussortiert.
Der Siebdurchlauf gelangt in den Wäscher, in dem das Material mit der Waschflüssigkeit in Kontakt kommt (Abbildung 13). An dieser Stelle der Verfahrenslinie lösen sich bereits einige Schadstoffe. Anschließend wird der Materialstrom nochmals klassiert (Siebdurchgang 8 mm). Mit einem geeigneten Trennverfahren (z.B. Flotation) wird der Siebüberlauf in grobe Leichtstoffe und grobe Schwerstoffe getrennt und jeweils entwässert. Diese Fraktionen verlassen dann als gereinigte Grobfraktion (Abbildung 14) bzw. als Leichtstoffe der Grobfraktion die Bodenwaschanlage. Während die gereinigte Grobfraktion verwertet werden kann, müssen die Leichtstoffe beseitigt werden.
Der Siebdurchgang (> 8 mm) wird mit einer Nassreinigungsstufe weiterbehandelt. Als Trennaggregate werden hier häufig Hydrozyklone und/oder Aufstromsortierer verwendet. Ziel bleibt weiterhin die Verlagerung der Schadstofffracht auf die Feinstfraktion. Im Rahmen der Nassreinigung können zusätzlich die Leicht- und Schwerstoffe aus dem Materialstrom abgetrennt werden. Die hier separierten Schwerstoffe werden entwässert und können als gereinigtes Bodenmaterial einer weiteren Verwertung zugeführt werden (Abbildung 15). Die abgeschiedenen Leichtstoffe (Mittelfraktion) sowie die schadstoffbelasteten Feinstkornrückstände werden nach jeweiliger Entwässerung beseitigt.
Das mit anorganischen und organischen Schadstoffen belastete Prozesswasser kann mittels folgender Prozessschritte gereinigt werden:
- Flockung/Sedimentation
- Oxidation/Fällung, Flockung/Sedimentation
- Flotation (Abbildung 16)
- Filtration
- Adsorption an Aktivkohle
Im Optimalfall kann das gereinigte Prozesswasser vollständig im Kreislauf geführt werden. Ansonsten wird es nach einer Kontrollbeprobung als Abwasser in das Kanalsystem der Berliner Wasserbetriebe eingeleitet.
Die mit Schadstoffen belastete Prozessluft wird abgesaugt und in Staub- und Aktivkohlefiltern gereinigt.
Die bei diesen Reinigungsprozessen anfallenden Reinigungsabfälle wie Feinstkörner, Fällungsrückstände, Flotat und Filtrat werden entwässert und wie die beladene Aktivkohle weiterbehandelt oder beseitigt.
Abb.11: Materialanlieferung per LKW (GBAV mbH)
Abb.12: Annahmehalle und Brecheranlage (GBAV mbH)
Abb.13: Waschtrommel (Contamex)
Abb.14: Bedüsung Grobfraktion (GBAV mbH)
Abb. 15: Abwurf des gereinigten Bodens (afu GmbH)
Abb. 16: Wasseraufbereitung - Flotationsbecken (Contamex)
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