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Großer Tiergarten - Sehenswertes - KunstdenkmaleDenkmalgruppe Luiseninsel![]() Denkmal König Friedrich Wilhelm III., November 2014 Foto: Philipp Eder
Das Standbild Friedrich Wilhelm IIIDie "dankbaren Bürger Berlins", die 1848 noch auf die Barrikaden gegangen waren, widmeten 1849 Friedrich Wilhelm III. ein von Friedrich Drake geschaffenes Marmorstandbild, das sich von damals noch üblichen dynastischen Herrscherdenkmalen deutlich unterscheidet. Der König trägt keine Uniform mehr, sondern eine einfache zivile Kleidung, er ist nicht als Monarch dargestellt, sondern als Naturfreund und stiller Spaziergänger im Sonntagsrock. Das Sockelrelief schildert die "Segnungen des Friedens" und die Wohltaten des Königs für den Tiergarten.Erste Entwürfe zum Denkmal entstanden 1841, ein Jahr nach dem Tod Friedrich Wilhelms III. 1845 wurde entschieden, ein Standbild des Königs in Nähe des Luisenaltars im südöstlichen Tiergarten (Link zu Parkbereich Luiseninsel) aufzustellen. Das originale Denkmal wurde 1981 durch eine Kopie in Beton ersetzt und ins Lapidarium am Landwehrkanal verbracht. Die Betonkopie wurde 2013 restauriert. Seit 2009 befindet sich das Marmor-Original in der Zitadelle Spandau. Denkmäler als Ausdruck der Luisen-VerehrungDas Standbild für Königin Luise entstand erst 40 Jahre nachdem im Jahre 1849 das Denkmal für König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) auf der Luiseninsel (Link zu Parkbereich Luiseninsel) errichtet worden war. Der Bildhauer Erdmann Encke schuf das Werk von 1876-1880 aus Carrara-Marmor.Es ersetzte eine von J. G. Schadow geschaffene Stele mit aufliegender Schale, den so genannten Luisen-Altar. Diesen ließen Berliner Bürger bereits zu Lebzeiten der in der Bevölkerung sehr beliebten und fast kultisch verehrten Königin Luise (1776-1810), im Jahr 1808 aufstellen. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Standbild ohne größere Beschädigungen, allerdings ließen zahlreiche Treffer eine Vielzahl von Einschusslöchern zurück. Nach verschiedenen Reparaturmaßnahmen in der Nachkriegszeit erfolgte 1980 schließlich die Teildemontage im Rahmen der Senatsaktion „Rettet die Denkmäler“, die zum Schutz vor dem sauren Regen diverse Marmordenkmäler in geschützte Innenräume verbrachte. So gelangten das Standbild der Luise und der reliefierte Rundsockel in das ehemalige Lapidarium, Hallesches Ufer 78, in Berlin-Kreuzberg. 1987 wurden Kopien des Reliefsockels und der Denkmalfigur in Betonguss hergestellt und auf den im Tiergarten verbliebenen unteren Sockelelementen errichtet. Der lange Weg der RückführungNachdem die Betonkopie im Laufe der Jahrzehnte im Tiergarten unansehnlich und schadhaft geworden war, entstanden Überlegungen zur Rückführung der Originale in den Tiergarten, da auch die Schadstoffbelastung der Berliner Luft seit den 1990er Jahren drastisch reduziert werden konnte. Auf Grundlage einer denkmalpflegerischen Konzeption erfolgte in den Jahren 2012-2013 die Restaurierung sämtlicher Marmorelemente, die sich, neben der Behandlung problematischer früherer Maßnahmen, vor allem auf die umsichtige Reinigung der Oberflächen und die bildhauerische Rekonstruktion fehlender Details in originalidentischem Marmor konzentrierte. Historische Aufnahmen sowie der erhaltene skulpturale Kontext bildeten hierfür die Basis.Die Wiedererrichtung des originalen Denkmals erfolgte auf dem ursprünglichen gemauerten Fundament, das nach über 130 Jahren nichts von seiner Tragfähigkeit eingebüßt hatte. Die Betonkopien des Standbildes und des Reliefsockels gelangten auf die Zitadelle Spandau, um dort in die Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ integriert zu werden. Jung-Wilhelm-DenkmalKaiser Wilhelm II. fügte 1904 das von Adolf Brütt geschaffene Jung-Wilhelm-Denkmal hinzu, das den nachmaligen Kaiser Wilhelm I. als siegreichen Offizier der Befreiungskriege 1813/14 zeigt. Der zweitälteste Sohn der Königin Luise ist als Jüngling in gelöster Haltung abgebildet, er blickt freundlich um sich. Das Denkmal gehörte zum Zeitpunkt der Aufstellung zu den modernsten Bildwerken im öffentlichen Raum, denn es zeigt nicht mehr die pathetische Darstellungsweise des Neubarock, sondern eine reduzierte neoklassizistische Formensprache. Die 1904 eingeweihte Statue wurde auf der Kleinen Luiseninsel errichtet, auf der zuvor der Luisenaltar gestanden hatte.
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