Bewerbungsstart für neue Pflegestudiengänge an Alice Salomon Hochschule, Charité und Evangelischer Hochschule Berlin

Pressemitteilung vom 24.06.2020

Drei neue Pflegestudiengänge starten in Berlin ab dem kommenden Wintersemester 2020/21. Die Bewerbungsphase für die insgesamt 180 Bachelor-Studienplätze beginnt am 1. Juli und läuft bis zum 20. August. Das Pflegestudium ergänzt die bereits etablierte Pflegeausbildung in Berlin und ist sehr praxisorientiert konzipiert. An der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin) stehen 80 Studienplätze bereit, die Charité – Universitätsmedizin Berlin bietet 60 Studienplätze an. An der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) wird ein seit 2004 bestehender, dualer Modellstudiengang durch den neuen Pflegestudiengang „Bachelor of Nursing“ mit 40 Studienplätzen abgelöst. Mit dem Ausbau des Pflegestudiums schafft das Land Berlin zusätzlich zum Ausbildungsweg neue und erweiterte Qualifikationsmöglichkeiten für Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner und begegnet damit auch dem steigenden Bedarf an Pflegefachkräften. Für die Etablierung der Studiengänge an der ASH Berlin und an der Charité stellt das Land Berlin Mittel in Höhe von rund 12,1 Mio. Euro zur Verfügung und wird auch der EHB, die sich als Hochschule in kirchlicher Trägerschaft befindet, die Personalkosten erstatten.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Mit dem Ausbau der Pflegestudiengänge leisten wir zusammen mit der ASH Berlin, der Charité und der EHB einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des steigenden Bedarfs an hervorragend ausgebildeten Fachkräften in der Gesundheitsversorgung in unserer Stadt. Unsere renommierten Hochschulen gehören zu den besten Einrichtungen bundesweit. Sie bieten ein hochwertiges und praxisnahes Pflegestudium an und eröffnen damit auch spannende Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Pflegeberufe werden gerade in der Gesundheitsstadt Berlin eine immer größere Rolle spielen und ich möchte Studieninteressierte ermutigen, sich über die neuen Angebote zu informieren. Sie gehören zu einer Reihe von Maßnahmen, mit denen Berlin nicht nur die Zahl der Pflegefachkräfte, sondern auch die Attraktivität des Pflegeberufs insgesamt steigern will. Dazu zählt auch der Ausbau der nicht-akademischen Ausbildungswege und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche.“

Durch eine bundesweite Reform ist das Pflegestudium wie auch die fachschulische Ausbildung nun generalistisch ausgerichtet und bereitet auf einen universellen Einsatz in allen Arbeitsfeldern der Pflege vor. Die drei zuvor gesonderten Ausbildungsgänge in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege werden demnach zu einem einheitlichen Berufsbild Pflege zusammengeführt. Damit werden Wechsel zwischen einzelnen Pflegebereichen erleichtert und zusätzliche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Je nach Studienstätte und Interesse können mit fortgeschrittenem Studium weiterhin Schwerpunkte gewählt werden. Mit der Akademisierung stehen für die Absolventinnen und Absolventen außerdem Optionen offen, ein Master-Studium in einem angrenzenden Bereich anzuschließen und zu promovieren. Rund 10 Prozent der angehenden Pflegekräfte in Berlin sollen ihren Abschluss künftig über ein Hochschulstudium erreichen, etwa 90 Prozent eines Jahrgangs werden weiterhin eine Ausbildung absolvieren.

In den berufsqualifizierenden Bachelor-Studiengängen an ASH, Charité und EHB wird sich die Regelstudienzeit auf sieben Semester belaufen. Das Pflegestudium zeichnet sich durch einen hohen Praxisanteil aus. In Kooperation mit Berliner Kliniken und Pflegeeinrichtungen, und auch in hochschuleigenen „Skills Labs“, in denen hochkomplexe Situationen in der Pflege realitätsnah simuliert werden können, werden praktische Fähigkeiten trainiert. An allen drei Einrichtungen besteht für Studierende die Möglichkeit, Theorie- oder Praxisanteile des Studiums auch im Ausland zu absolvieren. Außerdem wird die hochschulische Pflegeausbildung EU-weit automatisch anerkannt. Mit dem Pflegestudium erlangen Absolventinnen und Absolventen sowohl den akademischen Grad ‚Bachelor of Science’ als auch den beruflichen Abschluss ‚Pflegefachfrau‘ oder ‚Pflegefachmann‘.

Prof. Dr. Johannes Gräske, Professor für Pflegewissenschaften und Leiter des Studiengangs Pflege an der Alice Salomon Hochschule Berlin:
“Unser primärqualifizierender Studiengang Pflege setzt zwei Schwerpunkte: die Versorgung älterer Menschen und die Diversity- und Gendersensibilität in der Pflege. In beiden Bereichen kann die Alice Salomon Hochschule Berlin hervorragende Kompetenzen und Expertise vorweisen. Gleichzeitig sind beide Aspekte hochaktuell und essenziell für eine personenzentrierte Versorgung. Mir ist kein weiterer Pflegestudiengang in Deutschland mit der Kombination dieser Schwerpunkte bekannt. Außerdem setzen wir vermehrt auf neue Lehrformen wie Blended Learning und minimieren dadurch die Präsenzphasen. So ist der Studiengang auch attraktiv für berufstätige Pflegekräfte, die sich weiterqualifizieren möchten.”

Prof. Dr. Joachim Spranger, Prodekan für Studium und Lehre der Charité: „Die Akademisierung der Pflege ist ein bedeutender und notwendiger Schritt. Wir freuen uns, mit dem neuen Studiengang einen wesentlichen Beitrag bei der Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitssystems liefern zu können. Der Fokus unseres Studiengangs liegt auf dem interprofessionellen und diversitätssensiblen Lernen. Bei der Konzeption waren uns diese Akzente besonders wichtig. Unser Ziel ist es, dass die Studierenden von Beginn an lernen, mit anderen Berufsgruppen zu interagieren und zusammen zu arbeiten.“

Prof. Dr. Sebastian Schröer-Werner, Rektor der Evangelischen Hochschule Berlin:
“Im Jahr 2004 startete die EHB als Vorreiterin mit dem Modellstudiengang Bachelor of Nursing das erste ausbildungsintegrierte Pflegestudium in Deutschland. Fast 300 Absolventinnen und Absolventen haben in den Jahren ihr Studium bei uns abgeschlossen und sind erfolgreich in verschiedensten Pflege- und Gesundheitseinrichtungen als reflektierende und wissenschaftlich ausgebildete Praktikerinnen und Praktiker tätig. Eine besondere Stärke des Studiengangs liegt in den vielfältigen Angeboten der Vernetzung von Hochschule und Berufspraxis. Pflege-Expertinnen und -Experten aus der Berufspraxis sind in die Lehre und die Praxistrainings an der Hochschule eingebunden und unterstützen ebenso wie die klinisch erfahrenen Hochschullehrenden die optimale Vorbereitung auf die im Studium integrierten Praxiseinsätze. Es ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Pflegeberufe, dass das Studium zukünftig ein regulärer Weg zum Pflegeberuf ist. Wir freuen uns, das Studium ab Herbst 2020 primärqualifizierend und generalistisch anbieten zu können.“

Kontakt

Matthias Kuder
Pressesprecher für Wissenschaft und Forschung
Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung
Tel.: 030-9026-5010
Mail: matthias.kuder@wissenschaft.berlin.de

Susann Richert
Pressesprecherin, Referat Hochschulkommunikation
Alice Salomon Hochschule Berlin
Tel.: 030 992 45 426
Mail: hochschulkommunikation@ash-berlin.eu

Manuela Zingl
Unternehmenssprecherin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Tel.: 030 450 570 400
Mail: presse@charite.de

Sibylle Baluschek
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)
Tel.: 030 845 82 262
Mail: baluschek@eh-berlin.de