Berlin wird Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen – Zuse-Institut Berlin von GWK in die Förderung aufgenommen

Pressemitteilung vom 13.11.2020

Gemeinsame Pressemitteilung der Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung und des Zuse-Instituts Berlin

In der heutigen Sitzung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, insgesamt acht Zentren für „Nationales Hochleistungsrechnen“ (NHR) zu etablieren, eines davon in Berlin. In die Förderung aufgenommen wurde dafür das Zuse-Institut Berlin (ZIB) als Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen unter Mitwirkung der Berlin University Alliance (BUA), dem Exzellenzverbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Neben Aachen, Darmstadt, Dresden, Erlangen-Nürnberg, Göttingen, Karlsruhe und Paderborn wird Berlin damit ein Standort des künftigen Verbundes für Nationales Hochleistungsrechnen. Mit Berlin und Göttingen, beides bereits Standorte der Supercomputer „Lise“ und „Emmy“, profitiert auch die Forschung in den Ländern des „Norddeutschen Verbunds für Hoch- und Höchstleistungsrechnen“ (HLRN). Das sind neben Berlin und Niedersachsen auch Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Hochstein. Sie haben die Förderanträge aus Berlin und Göttingen gemeinsam unterstützt.

Moderne Wissenschaft ist ohne Supercomputer nicht mehr denkbar. Mit ihrer Hilfe entstehen immer genauere Vorhersagen von Wetter und Klima, wird die Entwicklung wirksamerer Medikamente und neuer Materialien vorangetrieben. Bund und Länder reagieren mit dem Nationalen Hochleistungsrechnen auf die steigende Nachfrage von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach Rechenleistung, die den Anforderungen einer zukunftsorientierten, digital gestützten Forschung entspricht. Für Investitionen und Betrieb der ausgewählten acht Rechenzentren stehen insgesamt jährliche Mittel in Höhe von bis zu 62,5 Mio. Euro zur Verfügung. Berlin erhält für 2021 zunächst eine Förderung von 4,5 Mio. Euro, ab 2022 bis 2030 sollen es jährlich bis zu 7,5 Mio. Euro sein.

Der Regierende Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, hierzu: „Die Aufnahme Berlins in das Netzwerk der Zentren für Nationales Hochleistungsrechnen würdigt die große Expertise und hervorragende Arbeit am Zuse-Institut Berlin und unterstreicht die besondere Rolle, die unsere Stadt für die Spitzenforschung in Norddeutschland und zukünftig auch bundesweit erfüllt. Für den Exzellenz- und Innovationsstandort Berlin bedeutet die Millionenförderung einen weiteren Schub, denn sie stärkt nicht nur die technische Rechenleistung, sondern auch entsprechende fachliche Kompetenzen, die in der Wissenschaft und Wirtschaft immer wichtiger werden.“

Prof. Dr. Christof Schütte, Präsident des Zuse-Instituts Berlin: „Wir am Zuse-Institut Berlin sind stolz auf diesen Erfolg. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bedeuten für das Hochleistungsrechnen einen gewaltigen Umbruch. Mit dem neuen NHR-Zentrum können wir diesen Wandel gestalten und der Forschung in Berlin und darüber hinaus faszinierende neue Möglichkeiten eröffnen.“

„Leistungsfähige Supercomputer gewinnen als Rückgrat für Wissenschaft und Forschung zunehmend an Bedeutung – quer durch alle Disziplinen. Die Ansiedlung eines der acht nationalen Hochleistungsrechenzentren am Zuse-Institut Berlin unter Mitwirkung der Berlin University Alliance ist ein sichtbarer und vor allem spürbarer Zugewinn für die exzellente Forschung in Berlin“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin und Sprecherin der Berlin University Alliance. „Mich freut das ganz besonders, weil wir den Verbund aus Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin sowie Charité – Universitätsmedizin Berlin gerade für eine verbesserte Forschungsinfrastruktur ins Leben gerufen haben.“

Mit dem Nationalen Hochleistungsrechnen entwickeln Bund und Länder bestehende Stärken von Hochleistungsrechenzentren weiter und bündeln sie in einem nationalen Verbund. Ziel ist dabei, Forscherinnen und Forschern an Hochschulen aus ganz Deutschland den Zugang zu Supercomputern dieser Leistungsklasse zu ermöglichen und ihnen bedarfsgerecht die für ihre Forschung benötigte Rechenkapazität zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sollen über die NHR-Zentren die Kompetenzen der Anwenderinnen und Anwendern von Hochleistungsrechensystemen gestärkt, Nachwuchskräfte gefördert sowie die Aus- und Weiterbildung im Bereich des High Performance Computing intensiviert werden.