DFG fördert drei neue Graduiertenkollegs in Berlin mit 13,2 Mio. Euro

Pressemitteilung vom 08.05.2018

DFG fördert drei neue Graduiertenkollegs in Berlin mit 13,2 Mio. Euro

In Berlin werden ab Oktober 2018 drei neue Graduiertenkollegs mit insgesamt 13,2 Mio. Euro für eine Laufzeit von zunächst viereinhalb Jahren gefördert, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gestern in Bonn mitteilte. Damit steigt die Zahl der DFG-Graduiertenkollegs an den Berliner Universitäten auf insgesamt 28, davon sind sechs in Kooperation mit Universitäten im Ausland. An der Humboldt-Universität zu Berlin entstehen zwei neue Graduiertenkollegs: Das internationale Graduiertenkolleg „Analyse und Umbau des regulatorischen Genoms“ in Kooperation mit der US-amerikanischen Duke University sowie das Graduiertenkolleg „Extrospektion. Externer Zugang zu höheren kognitiven Prozessen“. Die Technische Universität Berlin wird das Graduiertenkolleg „Differentialgleichungs- und Daten-basierte Modelle in den Lebenswissenschaften und der Fluiddynamik (DAEDALUS)“ einrichten. Die bewilligten Fördermittel enthalten eine 22-prozentige Programmpauschale.

Dazu Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung: „Ich gratuliere allen Beteiligten zu diesem tollen Erfolg. Die Entscheidung der DFG unterstreicht abermals die hohe Qualität der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern an unseren Universitäten. Die drei neuen Graduiertenkollegs sind zudem beispielhaft für die besondere Innovationskraft, die sich aus den Kooperationsmöglichkeiten an unserem Wissenschaftsstandort ergeben.“

Neben den beiden Sprecheruniversitäten sind an den neuen Graduiertenkollegs aus Berlin auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité-Universitätsmedizin Berlin, der Freien Universität Berlin, des Bernstein Center Computational Neuroscience, des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG), des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), sowie des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik (MPIMG) beteiligt.

Internationales Graduiertenkolleg „Analyse und Umbau des regulatorischen Genoms“, Humboldt-Universität zu Berlin, Fördersumme: 4,1 Mio. Euro

Ziel des Internationalen Graduiertenkollegs „Analyse und Umbau des regulatorischen Genoms“ ist es, die regulatorischen Prozesse und DNA-Sequenzen zu identifizieren und zu charakterisieren, die die Aktivität der Genexpression in Eukaryonten bestimmen. Dabei setzen die Forscherinnen und Forscher in Berlin und Durham, North Carolina, experimentelle Hochdurchsatzmethoden ein, um die gewonnenen großen Datenmengen mit Methoden der Informatik zu analysieren. Sprecher dieses IGKs ist Prof. Dr. Uwe Ohler vom Institut für Bioinformatik der Humboldt-Universität zu Berlin. Kooperationspartner ist die Duke University, Durham, USA.

Graduiertenkolleg „Externer Zugang zu höheren kognitiven Prozessen“, Humboldt-Universität zu Berlin, Fördersumme: 3,4 Mio. Euro

Gesicherte Erkenntnisse für eine Wissenschaft innerer Erfahrungen – der Psychologie – gewinnt man durch Selbstbeobachtung, also Introspektion, oder durch externe Beobachtung, auch Extrospektion genannt. Letztere galt lange als unzulänglich. Das Graduiertenkolleg „Extrospektion. Externer Zugang zu höheren kognitiven Prozessen“ widmet sich deshalb an der Schnittstelle von Philosophie, Psychologie, Psychiatrie und Neurowissenschaften der Frage, wie sich ein externer wissenschaftlicher Zugang zu höheren kognitiven Prozessen erreichen lässt. Sprecher dieses Kollegs ist Prof. Dr. Michael Pauen von der Humboldt-Universität zu Berlin.

Graduiertenkolleg „Differentialgleichungs- und Daten-basierte Modelle in den Lebenswissenschaften und der Fluiddynamik (DAEDALUS)“, Technische Universität Berlin, Fördersumme: 5,7 Mio. Euro

Die Beschreibung von Vorgängen in Natur und Technik mittels Partieller Differentialgleichungen ist nicht mehr ausreichend, um adäquate mathematische Modelle für komplexe Systeme zu entwickeln. So werden zunehmend Messdaten realer Systeme in die Modellierungsalgorithmen eingebracht. Offen ist dabei die Frage nach der optimalen Balance zwischen datengetriebenen Ansätzen und der traditionellen Modellierung mittels Differentialgleichungen. Das GRK „Differentialgleichungs- und Daten-basierte Modelle in den Lebenswissenschaften und der Fluiddynamik (DAEDALUS)“ will die Wechselwirkung zwischen diesen beiden Vorgehensweisen systematisch untersuchen. Sprecherin des Graduiertenkollegs ist Prof. Dr. Gitta Kutyniok von der Technischen Universität Berlin.