Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof

Der Plan, die Berliner U-Bahnlinie 5 über den Alexanderplatz hinaus bis zum Hauptbahnhof (damals noch „Lehrter Bahnhof“) zu verlängern, geht bereits auf die 1990er Jahre zurück.
Mit dem Hauptstadtfinanzierungsvertrag wurde die Verlängerung der U5 beschlossen und es wurden finanzielle Mittel vom Bund und dem Land Berlin für den Bau zugesichert.
Als erster Bauabschnitt wurde bereits im Jahr 2009 die Strecke der U55 mit den neuen U-Bahnhöfen Hauptbahnhof, Bundestag und Brandenburger Tor eröffnet und ein Inselbetrieb eingerichtet.

Am 4. Dezember 2020 wird nun der gut 2,2 km lange Abschnitt zwischen den U-Bahnhöfen Alexanderplatz und Brandenburger Tor als Lückenschluss der U5 mit den drei neuen U-Bahnhöfen Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden in Betrieb gehen. Aufgrund einer besonders aufwendigen Bauweise wird der Bahnhof Museumsinsel erst im Sommer nächsten Jahres eröffnet; bis dahin fahren die Züge zunächst ohne Halt durch den Bahnhof durch.
Die gesamt U-Bahnlinie U5 mit einer Streckenlänge von ca. 22 km und 26 U-Bahnhöfen wird die erste komplett barrierefrei zugängliche U-Bahnlinie Berlins sein.

Erheblicher Nutzen durch den Lückenschluss:
  • Durch den Lückenschluss der U5 erhalten die großen Wohngebiete im Osten Berlins eine direkte Schnellbahnverbindung zur historischen Innenstadt, zum Regierungsviertel und zum Hauptbahnhof.
  • Ebenso werden der bisher nur von der U55 erschlossene Hauptbahnhof sowie das Regierungsviertel an das komplette U-Bahnnetz Berlins angebunden. Durch die zukünftige Umsteigemöglichkeit zur U6 besteht zudem eine neue Verbindung an die Nord-Süd-Achse.
  • Weiterhin erhalten durch den Lückenschluss der U5 zahlreiche Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten Berlins wie z.B. das Nikolaiviertel, der Berliner Dom, das neue Humboldtforum und mehrere Museen eine direkte U-Bahn-Anbindung.
  • Mit dem Lückenschluss der U5 verlagern sich voraussichtlich 20 Prozent des Straßenverkehrs auf die neue U-Bahnlinie. Damit kann die bislang durch starken Kfz-Verkehr beeinträchtigte Straße Unter den Linden (durchschnittlich 15.000 Fahrzeuge pro Tag) erheblich entlastet werden.