Informationstafel zum Berliner Hostienschändungsprozess von 1510 wird enthüllt

Pressemitteilung vom 12.07.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Senatsverwaltung für Kultur und Europa enthüllt gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte von Berlin am Montag, dem 19. Juli 2021, um 14.30 Uhr eine Informationstafel zum sogenannten Berliner Hostienschändungsprozess. Die Stadt gedenkt und erinnert damit nun dauerhaft an das antijüdische Pogrom von 1510.

Im Jahr 1510 wurden unter begeisterter Teilnahme der Berliner Bevölkerung 38 Juden auf einem Scheiterhaufen öffentlich verbrannt. In einem Schauprozess, der überregionale Aufmerksamkeit erregte, waren sie schuldig gesprochen worden, christlich geweihte Hostien geschändet zu haben. Die Anschuldigungen waren offensichtlich konstruiert und die Geständnisse unter Folter erzwungen worden. Dem Prozess und der brutalen Hinrichtung der Angeklagten folgte noch im selben Jahr die Vertreibung aller Juden aus der Mark Brandenburg.

Ort: Neuer Markt, Karl-Liebknecht-Straße 8, 10178 Berlin-Mitte (nahe der St. Marienkirche). Die Veranstaltung findet vor der Marienkirche im Freien statt.

Es sprechen:

Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa

Sabine Weißler, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen

Dr. Hermann Simon – Historiker und Gründungsdirektor der Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“