Berliner Gedenktafel für Lotte Laserstein

Pressemitteilung vom 22.06.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Senatsverwaltung für Kultur und Europa ehrt die deutsch-schwedische Malerin Lotte Laserstein (1898-1993) mit einer Berliner Gedenktafel.

Die Tafel wurde am heutigen Montag, 22. Juni 2020, an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Jenaer Straße 3 in 10717 Berlin angebracht. Die sonst übliche feierliche Enthüllung entfiel leider wegen der Pandemie und den notwendigen Abstandsbeschränkungen.

Die Malerin Lotte Laserstein gilt als bedeutende Vertreterin der Neuen Sachlichkeit. Ihre Werke aus den 20er und 30er Jahren zeigen die moderne, selbstbestimmte und intellektuelle Frau und verkörpern damit den typischen Geist der Weimarer Republik.

Lotte Laserstein studierte Malerei an der Vereinigten Staatsschule für Freie und Angewandte Kunst, die sie als eine der ersten Frauen 1927 mit Auszeichnung abschloss. 1937 belegten die Nationalsozialisten die erfolgreiche Künstlerin wegen ihrer jüdischen Wurzeln mit einem Berufsverbot. Laserstein floh daraufhin nach Schweden.

Dort gründete sie eine Malschule und lebte überwiegend von Auftragsportraits. Das Thema neue Rollenbilder der Frau beschäftigte Laserstein ein Leben lang. An den Erfolg ihrer Berliner Jahre konnte Laserstein in Schweden allerdings nicht anknüpfen. Internationale Anerkennung wurde ihr erst 1985 im Alter von 97 Jahren mit einer Schau an der Royal Academy of Arts zuteil.

Kultursenator Dr. Klaus Lederer: „Ich freue mich sehr, dass mit Lotte Laserstein eine Frau und bedeutende Malerin der Neuen Sachlichkeit geehrt wird. Und ich bin sehr froh, dass das Gedenken der Berlinerinnen und Berliner, die unsere Stadt besonders geprägt haben, trotz Corona nicht zu kurz und die Tafel für Lotte Laserstein an die Wand kommt. Besonderer Dank gilt der GASAG, die seit 13 Jahren das Berliner Gedenktafelprogramm als Sponsorin unterstützt, dem Programm auch in diesen Zeiten treu bleibt und diese Tafel finanziert hat.“

Die Berliner Gedenktafeln sind ein Programm des Landes Berlin, das eingebunden ist in das Förderprogramm Historische Stadtmarkierungen des Senats. Die weißen Prozellantafeln werden von der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin hergestellt. Seit über 25 Jahren betreut die Historische Kommission zu Berlin e.V. das Programm, seit 2013 teilt sie sich im Tandem mit dem Verein Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. die wissenschaftliche Recherche und Organisation. Hauptsponsorin des Berliner Gedenktafelprogramms ist die GASAG AG, die die Tafel für Lotte Laserstein finanziert hat.