Arbeitssenatorin Elke Breitenbach zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen im September 2020: Ausbildung jetzt - neues Ausbildungsjahr sichern und Jugendlichen eine berufliche Perspektive geben

Pressemitteilung vom 30.09.2020

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Die erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Belastungen in Folge der Corona-Krise stellen viele Berliner Betriebe vor große Herausforderungen. Besonders hart trifft es den Ausbildungsmarkt, wie auch die aktuelle Arbeitsmarktstatistik belegt. Leidtragende dieser Entwicklung sind die ausbildungsinteressierten Jugendlichen. Noch mehr als in den vergangenen Jahren müssen Schulabgängerinnen und Schulabgänger fürchten, keinen Ausbildungsplatz zu finden. Der Druck auf den seit Jahren angespannten Ausbildungsmarkt steigt damit weiter.

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales realisiert deshalb – gemeinsam mit den Sozialpartnern und mit anderen Behörden – Maßnahmen, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf dem Berliner Ausbildungsmarkt abzumildern.

Besonderes Augenmerk gilt der Sicherung des Ausbildungsjahres 2020/2021. So werden Betriebe und Beschäftigte trotz dieser schwierigen Zeiten ermutigt, ihre Auszubildenden bis zu einem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung zu führen. Deshalb wird in diesem Jahr der Anteil der Betriebe an den Kosten für die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung in der Grundstufe – wesentlicher Bestandteil der Ausbildung vieler Berufe im Handwerk – vom Land Berlin übernommen.

Darüber hinaus wird das Berliner Ausbildungsplatzprogramm der geförderten Ausbildungsplätze um 500 Plätze auf dann 1.000 Plätze aufgestockt. Durch zusätzliche außerbetriebliche und vollschulische Ausbildungsplätze werden Jugendlichen alternative Möglichkeiten geboten, um eine Berufsausbildung zu absolvieren oder nach einer Überbrückungsphase in eine betriebliche Ausbildung einzusteigen.

Für die von der Krise besonders betroffenen Berufsbereiche entwickelt eine TaskForce mit neuen und kreativen Ideen alternative Modelle zur Stabilisierung der Ausbildung. Zu diesen Bereichen gehört das Hotel- und Gaststättengewerbe, für das ein Ausbildungshotel geschaffen wird. Damit wird Jugendlichen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden oder ihren Ausbildungsplatz durch Insolvenz oder durch Kündigung in der Probezeit verloren haben, eine Perspektive gegeben.

Senatorin Breitenbach: „Viele Ausbildungsverhältnisse werden unter den besonderen Schwierigkeiten in diesem Jahr später beginnen als üblich. Daher mein Appell an alle Jugendlichen, die gerne eine Ausbildung absolvieren möchten: Es lohnt sich, weiterhin zu suchen und sich zu bewerben. Nehmen Sie an der gemeinsamen Nachvermittlungswoche vom 5. bis 9. Oktober 2020 teil. Auch an die Betriebe appelliere ich: Bilden Sie aus und nutzen Sie die Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Es zahlt sich aus, in die Fachkräfte von morgen zu investieren!“

Anmeldungen für die Nachvermittlungswoche bei der Jugendberufsagentur unter: www.jba-berlin.de/ausbildung-jetzt

Weitere Informationen unter: www.ausbildung.berlin

Im September 2020 waren in Berlin insgesamt 209.282 Arbeitslose gemeldet. Das waren 5.021 weniger als im Vormonat und 56.916 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 10,5 Prozent. Sie lag damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert und um 2,7 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Hinzu kommen noch all diejenigen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.