Arbeitssenatorin Elke Breitenbach zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen im Juli 2020: Das kommende Ausbildungsjahr in der Corona-Pandemie absichern

Pressemitteilung vom 30.07.2020

Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:

Der Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. September steht bevor. In Kürze werden wieder viele Jugendliche ihr Berufsleben mit einer Ausbildung beginnen. Doch in diesem Jahr bedroht die Corona-Pandemie die Zukunft vieler Betriebe und bringt viele Unsicherheiten mit sich. Zehntausende Berliner Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet. Die Leidtragenden sind dabei auch die ausbildungsinteressierten und -willigen Jugendlichen. 8.491 Jugendliche suchen derzeit noch eine Ausbildungsstelle, gleichzeitig sind noch 6.306 Ausbildungsplätze unbesetzt. Noch mehr Jugendliche als in den letzten Jahren müssen fürchten, keinen Ausbildungsplatz zu finden.

Der Druck auf den seit Jahren angespannten Ausbildungsmarkt steigt damit weiter. Der Anteil der Berliner Betriebe, die ausbilden, ist im letzten Jahr nochmals gesunken und liegt nun bei 11,2 Prozent. Demnach bildet nur noch rund jeder neunte Berliner Betrieb aus. Dabei zeigen die Arbeitsmarktzahlen immer wieder, wie wichtig eine abgeschlossene Berufsausbildung für das Erwerbsleben ist. Personen ohne Berufsausbildung haben ein wesentlich höheres Risiko arbeitslos zu sein, als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss. Im Jahr 2019 lag in Berlin die Arbeitslosenquote derjenigen ohne Berufsabschluss bei 25,0 Prozent und damit mehr als fünfmal so hoch wie die derjenigen mit Berufsabschluss (4,4 Prozent). Nichts schützt so gut vor Arbeitslosigkeit wie eine gute berufliche Qualifikation.

Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales: „Der Senat unterstützt in dieser schwierigen Situation die berufliche Ausbildung durch eine Erweiterung des Berliner Ausbildungsplatzprogramms (BAPP). In dessen Rahmen werden bereits seit einigen Jahren jährlich jeweils 500 Plätze angeboten. In diesem Jahr stehen Mittel zur Finanzierung von 500 zusätzlichen Ausbildungsplätzen zur Verfügung. Zudem wird der Senat am 26.08.2020 gemeinsam mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie der Bundesagentur für Arbeit einen Arbeitsmarktgipfel veranstalten und Maßnahmen erarbeiten, wie der aktuellen Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt entgegenzutreten ist. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Jahr die Nachvermittlung von Auszubildenden. Wichtig ist vor allem, Ausbildungsinteressierte und Ausbildungsbetriebe zueinander zu bringen. Ein erfolgreicher und konkurrenzfähiger Wirtschaftsstandort braucht Fachkräfte. Die Ausbildung junger Menschen ist eine wichtige Investition in die Zukunft.“

Im Juli 2020 waren in Berlin insgesamt 215.305 Arbeitslose gemeldet. Das waren 5.945 mehr als im Vormonat und 58.807 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 10,8 Prozent. Sie lag damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonatswert und um 2,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Hinzu kommen noch all diejenigen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuches gelten, weil sie an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind.