Pflegesenatorin Dilek Kalayci, Ärztekammer und Hausärzteverband starten Informationskampagne für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Pressemitteilung vom 03.12.2019

Die rund 200.000 Berlinerinnen und Berliner, die als pflegende Angehörige Verantwortung für Pflege und Betreuung übernehmen, sind der größte Pflegedienst Berlins. Sie unterstützen die Hälfte der rund 136.000 Pflegebedürftigen zu mehreren oder allein. Ein ganz wichtiger Faktor hierbei ist, den pflegenden Angehörigen umfassende Informationen über Pflege und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Arztpraxen haben einen regelmäßigen Zugang zu Pflegebedürftigen und damit auch zu den sie pflegenden Angehörigen. Sie sind damit in besonderem Maße geeignet, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige auf das Berliner Unterstützungsangebot aufmerksam zu machen und ihnen im Rahmen der ärztlichen Beratung den Weg dahin zu ebnen.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, die Ärztekammer Berlin und der Hausärzteverband Berlin und Brandenburg e.V. (BDA) starteten deshalb heute eine gemeinsame Informationskampagne für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. 2.500 Ärztinnen und Ärzte und ihre Praxisteams sollen möglichst gut sichtbar ein Plakat in ihren Praxisräumen aufhängen und Postkarten an Pflegebedürftige und pflegende Angehörige weiterzureichen.

Pflegesenatorin Dilek Kalayci: „Ohne das Engagement der pflegenden Angehörigen ließe sich der Wunsch der allermeisten Menschen, bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich im gewohnten Zuhause zu bleiben, nicht verwirklichen. Umso wichtiger ist es, dass Pflegebedürftige und ihre pflegenden Angehörigen alle Informationen bekommen, die sie benötigen. Die Informationen müssen dort sein, wo auch die Hilfesuchenden sind. Dafür sind Arztpraxen natürlich ein guter Ort. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit Ärztekammer und Hausärzteverband eine gemeinsame Informationskampagne entwickelt haben, die auf das Berliner Unterstützungssystem aufmerksam macht und Pflegebedürftige und ihre Angehörigen motivieren soll, Unterstützungsangebote noch viel mehr als bisher in Anspruch zu nehmen. Besonderer Dank gilt natürlich auch den Ärztinnen und Ärzten, die die Plakate und Postkarten in ihren Praxen verbreiten.“

Dr. med. Regine Held, Vizepräsidentin der Ärztekammer Berlin: “In einer immer älter werdenden Gesellschaft kommt dem Thema Pflege eine ganz besondere Bedeutung zu. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen brauchen Hilfe, wissen aber oft nicht, wo sie diese bekommen. Dabei bietet das Netz der Berliner Pflegestützpunkte genau diese kostenfreie Beratung und Hilfe aus einer Hand an. Daher ist es umso wichtiger, dass die Betroffenen über dieses großartige Angebot informiert werden. Das geht in diesem Fall am sinnvollsten mit Plakaten und einer zentralen Telefonnummer. Ganz analog – denn so erreicht man die älteren Menschen am besten. Und welcher Ort wäre für solche Plakate besser geeignet als eine Arztpraxis? Daher unterstützt die Ärztekammer Berlin diese wichtige Plakataktion sehr gerne.“

Eine zentrale Rolle nehmen im Unterstützungssystem die 36 Berliner Pflegestützpunkte ein. Sie sind seit nunmehr zehn Jahren die erste Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Pflege und Alter in der Stadt. Sie haben zudem als zentrale Vermittlungsstelle eine weitere besonders wichtige Funktion: Sie sind der Wegweiser ins Unterstützungssystem.
Das Plakat verweist deshalb auf die zentrale Hotline der Pflegestützpunkte (0800 / 59 500 59; Mo.-Fr. 9-18 Uhr, gebührenfrei).

Allein im vergangenen Jahr haben die Pflegestützpunkte rund 63.000 Ratsuchende in allen Berliner Bezirken kostenlos und neutral beraten. Aufgabe der Pflegestützpunkte ist es, Pflegebedürftige und pflegende Angehörige mit Basisinformationen zu versorgen, sie bei der Planung und Organisation benötigter Hilfen zu beraten und zu begleiten, bis hin zum Casemanagement. Hierbei vermitteln sie sie bedarfsorientiert an die Akteure aus dem breiten Spektrum des Berliner Angebots weiter, die ihnen zielgerichtet die Unterstützung anbieten können, die sie speziell in ihrer Situation benötigen.

Die Postkarten greifen dies auf und verweisen stellvertretend für die vielen anderen Angebote mit „Pflege in Not“ als Anlaufstelle bei Überforderung und Gewalt und den „Kontaktstellen PflegeEngagement“ als Schnittstelle zu Nachbarschaftshilfe, Besuchsdiensten sowie Selbsthilfe und Ehrenamt in der Pflege auf zwei weitere wichtige Bausteine im Berliner Unterstützungsangebot.

Für weitere Informationen zum Berliner Unterstützungsangebot siehe:
www.berlin.de/sen/pflege/pflege-und-rehabilitation

Pressekontakt: Lena Högemann,
Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
030 90 28 28 53
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