Pflegende Angehörige mit Berliner Pflegebären und bundesweitem „pflegecompass“ ausgezeichnet – Senatorin Kalayci: „Pflegende Angehörige sind Helden des Alltags“

Pressemitteilung vom 17.05.2019

Zum Abschluss der fünften „Woche der pflegenden Angehörigen“ werden heute im Rahmen einer im Berliner Rathaus stattfindenden Gala zehn pflegende Angehörige mit dem „Berliner Pflegebären“ und dem bundesweiten „pflegecompass“ ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen stellvertretend für alle geschätzt 200.000 Berlinerinnen und Berliner, die oft neben der Berufstätigkeit oder anderer Verpflichtungen ihre pflegebedürftigen Angehörigen betreuen. Auf diese Weise bekommt die meist im verborgenen stattfindende häusliche Pflege von Angehörigen in ihrer ganzen Vielfalt ein Gesicht. Verliehen werden die Auszeichnungen durch Berlins Pflegesenatorin Dilek Kalayci und die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci: „Wenn Familienangehörige pflegebedürftig werden, steht das Leben der Angehörigen auf dem Kopf und vieles ändert sich radikal. Nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch ihre Verwandten und Freunde werden von jetzt auf gleich aus den Alltagsabläufen gerissen, die sie bisher kannten. Viele Angehörige entscheiden sich, neben ihrem Beruf tagtäglich für ihre Eltern, Partnerinnen und Partner, Geschwister oder Kinder da zu sein. Sie tun dies oft ohne im Licht der Öffentlichkeit zu stehen oder dafür eine Wertschätzung zu bekommen. Sie stehen vor physischen und psychischen Herausforderungen, bei denen sie unsere Unterstützung, aber auch unsere Anerkennung verdienen. Der Senat hat im vergangenen Jahr mit der „Berliner Strategie zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen“ ein breites Beratungs- und Unterstützungssystem beschlossen, das allen Betroffenen eine Hilfestellung geben soll, mit ihrem oft schweren Alltag zurecht zu kommen. Pflegende Angehörige sind die Helden des Alltags und eigentlich hätte jede und jeder von ihnen einen „Pflegebären“ verdient. Ich freue mich, stellvertretend für jene geschätzt 200.000 Menschen, die in Berlin Angehörige pflegen, engagierte Menschen mit diesen Preisen auszeichnen zu können und hoffe, dass durch die Auszeichnung, aber auch durch die „Woche der pflegenden Angehörigen“ insgesamt das Thema eine breite Öffentlichkeit erhält. Meine Forderung ist, die pflegenden Angehörigen auch finanziell zu entlasten, indem es für Auszeiten und Reduktion der Arbeitszeiten echte Lohnersatzzahlungen gibt. Die bisherige Regelung läuft leider ins Leere.“

Der Berliner Pflegebär wird in diesem Jahr verliehen an:

  • Derya Cayli als Vertreterin für die Eltern versorgungsintensiver Kinder
  • Manuela Garst als Vertreterin aller Angehörigen, die Geschwister und Eltern pflegen und dies mit dem Beruf zu verbinden verstehen
  • Geschwister Treppner-Messnarz als Vertreter*innen von pflegenden Angehörigen, die Pflege im Verbund der eigenen Familie organisieren und denen es gelingt, so Familie, Pflege und Beruf miteinander zu verbinden
  • Amina Runge als Vertreterin für alle Menschen, die eine Freundin oder einen Freund pflegen und betreuen
  • Gerbera Deeg als Vertreterin für die Eltern versorgungsintensiver Kinder
  • Tatiana Stern als Vertreterin von allen Menschen, die einen Partner mit Demenz pflegen
  • Sarah Bagel für die Selbsthilfegruppe “Pflege aus der Ferne” als Vertreterin für Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige

Den bundesweiten „pflegecompass“ erhalten Waltraud Fischer, Ahmed Saber Mahmud und Lana Rebhahn.

Pressekontakt: Lena Högemann, Pressesprecherin, pressestelle@sengpg.berlin.de