Land Berlin und BVG unterzeichnen Absichtserklärung für neuen Verkehrsvertrag

Das Land Berlin und die BVG haben den Grundstein dafür gelegt, dass die BVG mindestens bis zum Jahr 2035 das starke Rückgrat des Berliner ÖNPV bleibt: Die Senatoren Dr. Matthias Kollatz-Ahnen (Finanzen) und Andreas Geisel (Stadtentwicklung und Umwelt) sowie BVG-Chefin Dr. Sigrid Evelyn Nikutta unterzeichneten heute eine Absichtserklärung, die eine Verlängerung des Verkehrsvertrages mit der BVG bis zum Jahr 2035 vorsieht. Gleichzeitig beinhaltet die Vereinbarung zwischen Land und BVG, in den kommenden Jahren massiv in neue Schienenfahrzeuge zu investieren. Dafür hat die BVG eine Fahrzeugfinanzierungsgesellschaft gegründet. Bei einem Investitionsvolumen von insgesamt 3,1 Milliarden Euro bis 2035 bedeutet das jährliche Investitionen von durchschnittlich 155 Millionen Euro für neue Fahrzeuge.

Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel, BVG-Vorstandsvorsitzende Dr. Sigrid Evelyn Nikutta und Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Verlängerung des Verkehrsvertrags bis 2035

Sicher und zuverlässig ans Ziel – mit der BVG bis ins Jahr 2035

Der 07. Januar 2016 ist ein bedeutsamer Tag in der Geschichte der BVG. Am heutigen Donnerstag unterzeichneten der Senator für Finanzen, Dr. Matthias Kollatz-Ahnen, der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Andreas Geisel, und die BVG-Vorstandsvorsitzende, Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, eine Absichtserklärung zur Verlängerung des Verkehrsvertrags bis 2035. Gleichzeitig verständigten sich das Land Berlin und die BVG darauf, in den nächsten Jahrzehnten massiv in neue Schienenfahrzeuge zu investieren. Dafür gründet die BVG eine Fahrzeugfinanzierungsgesellschaft.

Angesichts der konstant steigenden Bevölkerungszahlen steht der ÖPNV in Berlin vor großen Herausforderungen. Investitionen in die Infrastruktur, aber vor allem in die Fahrzeuge sind dringend notwendig. Die U-Bahnwagen im Kleinprofil sind durchschnittlich 27 Jahre alt, die U-Bahnwagen im Großprofil 29 Jahre alt. Für die Beschaffung neuer Schienenfahrzeuge benötigt die BVG bis 2035 rund drei Milliarden Euro. Der Letter of Intent legt jetzt fest, dass die BVG eine Tochtergesellschaft gründet, die die neuen Fahrzeuge selbst finanzieren wird. Da die Beschaffung der Fahrzeuge wegen der langen Vorlaufzeit frühzeitig initiiert werden muss, wurde die Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2016 gegründet.

Der aktuelle Verkehrsvertrag, der das ÖPNV-Angebot der BVG festschreibt, läuft 2020 aus. Die Absichtserklärung des Senats, einen neuen Vertrag ab 2020 bis 2035 fortzuführen, ist ein wichtiger Schritt für die Planungs- und Investitionssicherheit der BVG, aber vor allem für Berlinerinnen und Berliner. Sie profitieren auch weiterhin von einem hervorragenden, international anerkannten Nahverkehrsangebot. Der neue Verkehrsvertrag wird im Rahmen einer Direktvergabe vereinbart. Rechtzeitig davor soll ein neuer Nahverkehrsplan verabschiedet werden.

“Die Fahrzeugfinanzierungsgesellschaft erlaubt stetige Investitionen in den Fahrzeugbestand der BVG über einen Zeitraum von 15 Jahren. So wird der Rückstand kontinuierlich abgearbeitet. Der Letter of Intent regelt eine faire Aufteilung zwischen finanziellen Zusagen des Landes einerseits und BVG-Eigenanstrengungen andererseits”, sagte der Finanzsenator und BVG-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Matthias Kollatz-Ahnen. “Das Land Berlin bekennt sich zur BVG als starkes öffentliches Unternehmen, das gute und preiswerte Leistung bietet. Bei beidem muss die BVG dauerhaft zur Spitzengruppe deutscher und europäischer Verkehrsdienstleister gehören.”

“In der wachsenden Stadt brauchen wir auch ein wachsendes Nahverkehrsangebot. Neue Wohnquartiere müssen angebunden und Fahrpläne noch besser an die Bedürfnisse der Fahrgäste angepasst werden. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der BVG den ÖPNV der Zukunft planen können” ,sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel.

“Die Finanzierung neuer Schienenfahrzeuge steht seit heute auf einer planbaren finanziellen Basis”, freute sich die BVG-Vorstandsvorsitzende Dr. Sigrid Evelyn Nikutta. “Wichtig ist vor allem, dass wir neue Fahrzeuge kontinuierlich beschaffen. So wird unser Angebot durch modernste U- und Straßenbahnen noch besser. Die Zusage vom Land Berlin ist eine große Auszeichnung für alle unsere Mitarbeiter, die tagtäglich für einen sicheren und zuverlässigen Nahverkehr in der Stadt sorgen.”

BVG-Vorstandsvorsitzende Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen und Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Verlängerung des Verkehrsvertrags bis 2035 (v. l. n.r.)