Die Auszeichnung besteht aus einer bronzenen Medaille mit der Abbildung Louise Schroeders. Auf der Rückseite der Medaille steht eine verkürzte Fassung des folgenden Ausspruchs von Louise Schroeder: “Wenn ich als Frau eine besondere Aufgabe erfüllen konnte, so war es die, die Menschen einander näher zu bringen, ihre Abneigung gegen die Diktatur zu stärken und ihnen zu helfen, soweit das möglich war.”
Bis 2012 wurde die Medaille 14 Mal verliehen. Empfängerinnen waren u.a. die Schriftstellerin Daniela Dahn, die Politikerin Hanna-Renate Laurien, die Publizistin Carola Stern, die Gründerin und Leiterin des Südost Europa Kultur e.V. Bosiljka Schedlich, die FDP-Politikerin Ella Barowsky, das frauenpolitische RBB-Hörfunkmagazin “Zeitpunkte”, die Juristin Jutta Limbach, die Ärztin Gisela Albrecht und die ehemalige Ausländerbeauftragte Barbara John. Die letzte Verleihung fand am 17. April 2012 statt. An diesem Tag wurde der Bundesministerin a.D. Dr. Christine Bergmann die Louise-Schroeder-Medaille 2012 übergeben.
Die Geehrten bekommen zusätzlich eine Urkunde, die das große Dienstsiegel des Landes Berlin und die Unterschrift des Präsidenten des Abgeordnetenhauses trägt.
Weitere Informationen
Geschichte der Louise-Schroeder-Medaille
Die Sozialdemokratin Louise Schroeder (*2.4.1887 †4.6.1957) war eine der bedeutendsten Nachkriegspolitikerinnen Berlins. Von 1946 bis 1951 diente sie der Stadt in verschiedenen Bürgermeisterfunktionen, darunter 1947/48 als beauftragte amtierende Oberbürgermeisterin, nachdem die Anerkennung der Wahl Ernst Reuters zum Berliner Oberbürgermeister vom 24. Juli 1947 am sowjetischen Veto im Alliierten Kontrollrat gescheitert war. Nach der Spaltung der Stadt war sie 1948-1951 1. Bürgermeisterin in dem in West-Berlin amtierenden ersten Magistrat Reuter.
Die Louise-Schroeder-Medaille wurde 1998 durch den Senat verliehen, wobei das Präsidium des Abgeordnetenhauses die Verleihung vorbereitete und begründete. Allerdings kam es in den folgenden Jahren bei der Vergabe zu parteipolitischen Auseinandersetzungen: 2001 konnte deshalb die Medaille nicht an die ehemalige Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt vergeben werden und aufgrund der Medaillenvergabe 2002 an die Schriftstellerin Daniela Dahn gab Hanna-Renate Laurien ihre 1999 verliehene Louise-Schroeder-Medaille zurück.
Das Stiftungsrecht wurde auf Wunsch des Parlaments 2003 vom Regierenden Bürgermeister an das Abgeordnetenhaus übergeben.