Berlin startet Bundesratsinitiative zur Einführung eines Qualitätssiegels für Kunststoffprodukte aus Recyclingmaterial

Pressemitteilung vom 31.08.2021

Aus der Sitzung des Senats am 31. August 2021:

Auf Vorlage der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, hat der Senat in seiner heutigen Sitzung die Einbringung eines Entschließungsantrags zur Einführung eines neuen Qualitätssiegels beschlossen. Das Qualitätssiegel soll Kunststoffprodukte kennzeichnen, die aus Recyclingmaterial der Kreislaufwirtschaft hergestellt wurden. Unabhängige Sachverständige sollen künftig die Vergabe überprüfen.

Für viele Bürgerinnen und Bürger sind ökologische Kriterien bereits ein ausschlaggebender Grund bei der Kaufentscheidung von Alltagsgegenständen. Plastikverpackungen sollten demnach möglichst auf ein Minimum reduziert oder aus recyceltem Material herstellt werden.

Aktuell werden Kunststoffverpackungen und -produkte noch immer überwiegend aus Rohstoffen, insbesondere aus Erdöl, hergestellt – mit schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Klima sowie den Ressourcenverbrauch. Der verstärkte Einsatz von Recyclingmaterial, sogenannter Rezyklate, in Verpackungen oder Produkten aus Kunststoff kann einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Nach Angaben der Bundesregierung betrug 2019 der Anteil wiederaufbereiteter Kunststoffe aus Haushalts- oder gewerblichen Abfällen (sogenannte Post-Consumer-Rezyklate bzw. PCR) an den insgesamt in Deutschland verarbeiteten Kunststoffen gerade einmal 7,2 Prozent (Bundestag-Drucksache 19/30321).

Mit einem europaweit verpflichtend einzuführenden Qualitätssiegel könnten Verbraucher*innen künftig transparent und schnell unterscheiden, ob Kunststoffprodukte oder -verpackungen unter Verwendung von Rezyklaten hergestellt wurden oder nicht.