ICE 4 vorgestellt

Ein ICE auf der Strecke

von Edelgard Richter

Pünktlich rollte er auf Gleis 2 des Berliner Hauptbahnhofs ein: Der ICE 4. Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn (DB), und Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, präsentierten am 14. September 2016 den neuen ICE 4 der Öffentlichkeit.

„Der ICE 4 startet eine neue Ära. Er ist das Rückgrat unseres zukünftigen Fernverkehrskonzepts. Bis 2030 werden wir unser Fernverkehrsangebot um 25 Prozent ausbauen und mehr Städte und Regionen miteinander verbinden.“, erklärte Dr. Grube in Anwesenheit von Berthold Huber, DB-Vorstand Verkehr und Transport, sowie Birgit Bohle, Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr AG, und Dr. Roland Busch, Mitglied des Vorstands der Siemens AG.

Tatsächlich verfügt der neu konzipierte Zug über mehr Sitzplätze pro Waggon, ohne dass die Beinfreiheit eingeschränkt wird. Mehr Platz gibt es auch für Koffer und Taschen in der Nähe der Sitzplätze, die nicht mehr in den oberen Staufächern untergebracht werden können, denn die meisten Reisenden wollen ihr Gepäck im Auge behalten.

Bis zu acht Fahrräder können mitgenommen werden, was in den bisherigen ICE nicht der Fall war. Dafür ist jedoch eine kostenpflichtige Reservierung erforderlich. Des weiteren verfügt der ICE 4 über vier Rollstuhlplätze, die über zwei Hublifte erreicht werden können. Es gibt einen Familienwagen für Reisende mit Kindern und einen Ruhewagen, in dem die Benutzung von Handys und Smartphones nicht gestattet ist.

Die Klimaanlage wurde mit zwei getrennten Kreisläufen versehen, so dass es in Zukunft nicht mehr zu einem Totalausfall kommen kann. Sie ist ausgelegt für einen Bereich von minus 25 Grad bis plus 45 Grad Celsius. Der ICE 4 wird etwas langsamer als seine Vorgänger durch die Lande fahren, kann aber eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erreichen.

Beim Generalunternehmen Siemens, das mit Bombardier zusammenarbeitet, hat die Deutsche Bahn in einer ersten Tranche 130 Züge bestellt. Der Auftrag umfasst ein Volumen von rund 5,3 Milliarden Euro und ist die größte Investition in der Geschichte Bahn für Fahrzeuge.

Bevor der ICE 4 im Dezember 2017 im regulären Betrieb eingesetzt wird, geht dem eine mehrmonatige Einführungsphase voran um unter realen Einsatzbedingungen die Zuverlässigkeit der Technik und der Systeme zu prüfen. Deshalb werden zwei ICE 4-Züge ab Spätherbst 2016 auf der Strecke Hamburg-Hannover-Nürnberg-München vereinzelt eingesetzt. Im Jahr darauf kommen dann weitere Strecken hinzu und es soll Berlin, das Ruhrgebiet und Ziele in der Schweiz und in Österreich angefahren werden.