Lust auf Deutschlands größte Seenlandschaft

Paddeln im Natur- und Sternepark Westhavelland

von Ursula A. Kolbe

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind ja bekanntermaßen nicht nur als beliebte Urlaubs- und Erholungsgebiete bekannt, beide verbinden sie auch als die seenreichsten Regionen – und so lag es doch nahe, dass sie heute Deutschlands größtes vernetztes Wassersportrevier sind. Das findet nun seinen Niederschlag in der neuen Website https://www.deutschlands-seenland.de als Bestandteil einer großangelegten Wassersport-Kampagne beider Länder.

Herzstück ist ein gemeinsames Reisemagazin mit dem Titel „Dein Sommer, unser Element“, das kostenlos bei der TMB unter der Ruf-Nummer 0331 200 47 47 oder beim Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern unter der Rufnummer 0381 40 30 500 erhältlich ist und dort auch zum Download auf der Website zur Verfügung steht.

Die beiden seenreichsten Bundesländer profitieren laut Reiseanalyse der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen besonders von diesem Potential: So können sich 20 Prozent der Binnenland-Interessierten von Mecklenburg-Vorpommern für einen Bootscharterurlaub auf Flüssen und Seen begeistern. In Brandenburg beträgt das Potential sogar 22 Prozent.

Führerscheinfrei einmal Kapitän sein

„Mit der neuen Marke ‚Deutsches Seenland‘ heben wir die seit zehn Jahren bestehende Kooperation im Wassertourismus mit Brandenburg auf ein neues Niveau“, stellte dazu Wolfgang Waldmüller, der Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, heraus und kommentierte weiter: „Und das aus gutem Grund, können sich doch fast sechs Millionen Deutsche vorstellen, in den nächsten drei Jahren ein Boot auf Flüssen oder Seen zu chartern.

Ein riesiges Potential, das wir nutzen wollen. In beiden Reiseregionen können Wasserliebhaber an rund 900 Kilometern der Wasserstraßen führerscheinfrei unterwegs sein. Wer jetzt noch zögert, die Kapitänsmütze aufzusetzen, den werden die vielen Tipps auf der Seite überzeugen.“

Wassernähe oder Wasserzugang fördern die Erholung

Dieter Hütte, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg, kommentierte diese Kampagne u. a. mit den Worten, dass 90 Prozent der Urlaubsreisenden im Jahre 2016 in Deutschland am Wasser aktiv waren. „Der Urlaub am Wasser geht häufig mit wassertouristischen Aktivitäten einher. Unsere gut vernetzten Reviere sorgen für eine längere Aufenthaltsdauer und sind auch entscheidend dafür, dass Gäste aus anderen Bundesländern und dem Ausland kommen und zu Dauerliegern werden.

Der Wassertourismus befördert auch die touristischen Aktivitäten an Land. Wassernähe oder Wasserzugang sind starke Erfolgsfaktoren. Deutschlands Seenland verzeichnet ein starkes Wachstum bei den Übernachtungen. Mit rund 4,2 Milliarden Euro Bruttoumsatz ist der Wassertourismus in Deutschland direkt als auch über volkswirtschaftliche Effekte von erheblicher ökonomischer Bedeutung.“

Die „Große Rundtour“ einzigartig in Europa

Um noch einmal auf die Internetseite https://www.deutschlands-seenland.de zurückzukommen, die ja die, beide Bundesländer verbindende, „Große Rundtour“ vorstellt sowie eine Routenempfehlung für Motor- und Hausbootfahrten, die 586 Kilometer misst und je nach Planung in zwei bis drei Wochen gefahren werden kann. Diese große Rundtour ist Abenteuer, Erholung, Kulturerlebnis und vor allem: einzigartig in Europa.

Sie führt von Berlin aus durch die Reviere Potsdamer Havel, Untere Havel, Elbe, Müritz-Elde-Wasserstraße, Müritz-Havel-Wasserstraße, Havel, Oder-Havel-Kanal und die Havel zurück nach Berlin. Am Ufer liegen Orte wie Potsdam, Brandenburg Havel, Havelberg, das Europäische Storchennest Rühstädt, Schwerin und Ludwigslust, Waren, Mirow, Fürstenberg und Oranienburg.

Die Tour kann in Berlin, Potsdam oder Brandenburg an der Havel ebenso gestartet werden wie in Wittenberge oder Dömitz an der Elbe. Andere legen in Plau am See oder Waren (Müritz) ab. Auch von Schwerin und Rheinsberg aus kann es losgehen. Beide Städte liegen im Einzugsbereich der Großen Rundtour, und wo könnte es majestätischer beginnen als angesichts der jeweiligen Schlösser, direkt am Wasser.

Aus ganz anderer Perspektive zeigen sich die Städte entlang der Tour vom Wasser aus. Die Schlösser- und Parklandschaft der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam zählt zum UNESCO-Welterbe. Einige der Sehenswürdigkeiten wie das Museum Barberini oder das Schloss Babelsberg liegen sogar direkt am Wasser. Oder die Inselstadt Brandenburg an der Havel mit ihren zehn natürlichen Seen, von denen acht mit der Havel verbunden sind oder von ihr durchflossen werden.

Wenn die traumhaften Seen der Region westlich von Berlin passiert sind und die Havel das Hausboot bei Havelberg in die Elbe getragen hat, wird schnell klar, warum die Große Rundtour im „Uhrzeigersinn“ befahren werden sollte. Die Elbströmung ist stark und lässt sich wunderbar nutzen, um Dömitz zu erreichen. Ab hier geht die Reise auf der Müritz-Elde-Wasserstrasse vorbei an Neustadt-Glewe und Plau am See, weiter Richtung Mecklenburgische Seenplatte, wo hier im westlichen Teil nicht weniger als 60 Seen liegen, zumeist unter Naturschutz.