Großerlebnis Kreuzfahrt

Frau Schäfer in ihrer Wohnung

von Annemarie Schäfer

Mein Traum wird wahr, eine Kreuzfahrt mit der AIDAMAR auf der Ostsee. Ich bin Annemarie Schäfer, wohne im Pflegewohnzentrum Wuhlepark in der achten Etage im Haus 1.

Das Haus kenne ich schon lange. Mein erster Einzug war im Dezember 2006. Dann zog ich für dreieinhalb Jahre in eine behindertengerechte Wohnung, da es mir sehr gut ging. Meine Kinder unterstützten mich, wo sie nur konnten. Und seit September 2015 bin ich wieder hier zu Hause, da mein Gesundheitszustand mir das Alleinleben sehr schwer machte. Kurzum, ich brauche wieder Hilfe. Im PWZ Wuhlepark habe ich mich wohl gefühlt, also fiel mir die Entscheidung zum Wiedereinzug nicht schwer.

Schon lange träumte ich von einer Kreuzfahrt, nur ließ meine Gesundheit dies nicht zu. Aber am 28. Mai sollte mein Traum wahr werden. Mein Sohn begleitete mich. Wir fuhren mit dem Auto nach Warnemünde. Es sollte die Ostseekreuzfahrt sein mit Tallin, Sankt Petersburg, Helsinki und Stockholm.

Als ich dann das große Schiff vor mir sah, bekam ich doch etwas Angst und fühlte mich sehr klein. Aber: „Augen zu und durch!“, sagte ich mir. Es war ein Prachtschiff und wir bewohnten eine wunderbare, sehr geräumige behindertengerechte Innenkabine.

Ich hatte einige Tage zu tun, um zu begreifen, was ich gerade erlebte. Wir waren mehrere Stunden unterwegs, nur um unser schwimmendes Urlaubsdomizil zu erkunden. Auf dem Schiff befanden sich zwölf Aufzüge, acht Restaurants und mehrere Cocktailbars. Jeden Abend gab es Veranstaltungen, die von mehreren Etagen aus zu sehen waren.

Außerdem gab es drei Pools an Deck, dazu Sauna, Fitnessräume, Wellnesscenter und so weiter. Auch ein Arzt war an Bord. Ich gönnte mir zwei Massagen. Überhaupt genoss ich die Reise in vollen Zügen. Auch eine Einkaufspassage gab‘s auf „meinem Schiff“. Das Schiff kann 2.900 Urlauber beherbergen – unglaublich!

Zwei Landgänge machte ich zusammen mit meinem Sohn. Wenn er ohne mich unterwegs war, genoss ich die Ruhe auf dem Schiff, schrieb Urlaubskarten und gönnte mir Eis und andere Köstlichkeiten. Bei dieser Gelegenheit lernte ich andere Passagiere kennen und wir hatten unterhaltsame Gespräche. Durch den dicken Teppich auf den Fluren war es für mich sehr anstrengend, allein mit meinem Rollstuhl zu fahren. Aber überall traf ich auf freundliche und hilfsbereite Leute.

Alles in allem eine unvergessliche Reise. Von dem Erlebten werde ich noch ewig zehren.
In meiner Abwesenheit war man auch hier im Heim nicht untätig. Mein Bad bekam einen neu gefliesten Fußboden. Dies war nötig geworden. Auf diesem Wege möchte ich mich bei den vielen „Heinzelmännern“ bedanken, die alles wieder in Ordnung gebracht haben.