BeVisible – Partizipation in der post-migrantischen Gesellschaft

Online-Diskussion

Veranstaltung mit Dr. Deniz Nergiz (Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI)) und Teresita Cannella sowie Lucilla Lepratti (Trixiewiz, Berlin) im Rahmen der Reihe “‘Vom Klassenrat zum zivilen Ungehorsam’ – Partizipation in der Demokratie und der Auftrag der politischen Bildung”

Unsere Gesellschaft – und Metropolen wie Berlin in besonderer Weise – ist durch Migration gekennzeichnet. Bisher gelingt es nur unzureichend, dass alle Gruppen mit ihren Interessen sichtbar werden und diese in das politische Feld einbringen können. Was muss getan werden, damit sich diese Situation verändert? Welche Chancen bietet eine diversitätssensible, diskriminierungskritische politische Bildung?

Über die Veranstaltungsreihe

Unser System demokratischer Herrschaft befindet sich im rasanten Wandel:
  • Neue Formen der Bürgerbeteiligung bzw. Partizipation, insbesondere auf kommunaler Ebene, entstehen. Deren Chancen und Grenzen, Bürgererwartungen und rechtliche Verankerung sind umstritten.
  • Im internationalen Menschenrechtsdiskurs ist ein Recht auf politische Teilhabe verankert. Dessen Relevanz für Menschen ohne deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft in Deutschland ist erst in Ansätzen rezipiert.
  • Kinder und Jugendliche erfahren zunehmend demokratische Alltagsgestaltung bzw. Mit- und Selbstbestimmung in ihren Familien, ganz im Gegensatz zum sozialen Nahraum und zur Schule. Gleichzeitig haben sich ihre Lebenswelten grundlegend verändert. Es bricht sich eine neue „Politisierung“ angesichts existenzieller Herausforderungen wie dem Klimawandel Bahn.
  • Die soziale Spaltung der politischen Teilhabe bei Wahlen, und noch stärker bei partizipativen Formen der Demokratie, nimmt zu. Horizontale (Ausgrenzung) und vertikale (Ausbeutung) Formen der Ungleichheit verschränken sich auf vielfältige Weise und erschweren Prozesse der Solidarisierung.
  • Rechtspopulismus, neu-rechte Attacken auf den demokratischen Diskurs, auf gesellschaftliche Akteure und Institutionen sowie Rechtsterrorismus fordern nicht nur das plurale Verständnis von Demokratie mit Minderheitenschutz, Sozialstaatsverständnis, Gleichheitsprinzip usw. heraus, sondern bedrohen Menschenwürde und Menschenleben. Aus Meinungsstreit zwischen politischen Gegnern wird politische Feindschaft mit dem Versuch der Delegitimation.

Demokratie und politische Bildung sind wechselseitig aufeinander angewiesen. Was bedeuten diese Entwicklungen unseres demokratischen Systems für die verschiedenen Handlungsfelder der politischen Bildung in Schule, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Erwachsenenbildung und in den verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit?
Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir die Möglichkeit bieten, diese Herausforderungen und Chancen der politischen Bildung gemeinsam mit Kolleg*innen aus den verschiedenen Handlungsfeldern der politischen Bildung und aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik zu diskutieren.

  • Kooperationspartner:

    • Deutsche Vereinigung für politische Bildung, Landesverband Berlin
    • Freie Universität Berlin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Professur für Politikdidaktik/ Politische Bildung
  • Datum:

    Mittwoch, 20. Januar 2021

  • Zeit:

    16.15 – 17.45 Uhr

  • Ort:

    Online

  • Entgelt:

    Die Teilnahme ist entgeltfrei.

  • Anmeldung:

    Melden Sie sich bitte ##icon:formular## online an.

  • iCalendar:

  • Ansprechperson:

    Thomas Gill, E-Mail, Telefon (030) 90227 4961