Erster deutscher Spielfilm der Nachkriegsgeschichte: Die Mörder sind unter uns

Der Spielfilm aus dem Jahr 1946 spielt im zerbombten Berlin direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und zeigt die Zerrissenheit der damaligen Gesellschaft. Es geht um eine junge Frau, Susanne, die aus einem Konzentrationslager in ihre Wohnung zurückkehrt. Dort ist der ehemalige Chirurg Hans untergebracht, der unter furchtbaren Kriegserinnerungen leidet. Susanne versucht, ihr Leben in geregelte Bahnen zu bekommen, während er zum Alkoholiker wird. Im Verlauf des Films trifft er seinen ehemaligen Hauptmann wieder, der im Krieg die Erschießung polnischer Zivilisten – Männer, Frauen und Kinder – befohlen hatte, und nun wieder ein bürgerliches, geschäftlich erfolgreiches und familiär geordnetes Leben lebt. Hans ist nahe daran, ihn aus Rache für seine Taten zu erschießen, wird aber von Susanne daran gehindert. Er sieht zum Schluss ein, dass Selbstjustiz keine Lösung sein kann, wohl aber Anklage erhoben werden muss.

Die Bilder, gedreht vor den Kulissen des zerstörten Berlin, geben einen eindrucksvollen Einblick in die Situation in der Stadt in den Jahren 1945/46. Der DEFA-Film von Regisseur Wolfgang Staudte war der erste deutsche Spielfilm der Nachkriegsgeschichte (sowjetische Zone).

Der Film ist noch bis zum 18. August 2020 in der Arte-Mediathek abrufbar:
https://www.arte.tv/de/videos/025644-000-A/die-moerder-sind-unter-uns/