Von böse bis gut: Das Menschenbild im Wandel der Zeit

Ist der Mensch dem Grunde nach ein freundliches oder ein bösartiges Wesen? Von der Beantwortung dieser Frage hängt eine Menge ab, nicht zuletzt wesentliche Leitlinien, nach denen sich Gesellschaften politisch organisieren. Für lange Zeit herrschte ein Menschenbild vor, nach dem der Mensch ein wildes Tier sei, das nur durch Erziehung und Regeln gemeinschaftsfähig gemacht werden kann. Diese Annahme diente im 16. und 17. Jahrhundert als Begründung für die Regierungsform des Absolutismus. Unwidersprochen blieb diese, an vorderster Front vom Philosophen Thomas Hobbes vertretene Haltung jedoch nicht. So hielt der Philosoph Jean-Jacques Rousseau im 18. Jahrhundert dem damaligen gesellschaftspolitischen Mainstream entgegen, dass der Mensch in seinem Naturzustand gut sei und zu beobachtende verderbliche Entwicklungen allein auf die gesellschaftlichen Umstände zurückzuführen seien. In jüngerer Vergangenheit mehren sich Stimmen aus unterschiedlichen Fachbereichen, die den Homo sapiens als kooperatives Wesen beschreiben, dessen ureigentümliche Freundlichkeit ihm überhaupt sein Überleben gesichert haben soll. Eine aktuelle Folge von radiowissen des Bayerischen Rundfunks ist der Entwicklung des Menschenbildes im Wandel der Zeit gewidmet. Ein weiteres Feature derselben Reihe spürt den Lehren des Philosophen Thomas Hobbes und deren Auswirkungen auf die Demokratien der Moderne nach.