Zwangsarbeiterlager GBI Nr. 40

Italienische Militärinternierte in Berlin 1943-1945

Luftaufnahme vom 12. Mai 1944

Luftaufnahme vom 12. Mai 1944
In der Mitte – Bereich B – das Lager des Generalbauinspekteurs (GBI) Nr. 40, rechts – Bereich C – das Lager der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und links – Bereich A – das Gelände des im Bau befindlichen GBI-Lagers mit der Nummer 643

Aufstellungsort der Gedenktafel: Kreuzung Darßer Straße/Nachtalbenweg (auf der Höhe der Adresse Nachtalbenweg 61), 13088 Berlin-Weißensee

Gedenktafel

Hier stand zwischen 1941 und 1945 das Zwangs­arbeiterlager Nr. 40 der Sonderbehörde „General­bauinspektor für die Reichs­hauptstadt“ (GBI). Ab Herbst 1943 waren in dem Lager italienische Militär­internierte unter­gebracht. Berliner Betriebe setzten die ehe­maligen Ver­bündeten zur Zwangs­arbeit ein.

Im September 1943 trat Italien aus dem Krieg aus. Die Wehrmacht nahm daraufhin alle ita­lie­ni­schen Soldaten gefangen. Sie wurden nach Deutsch­land gebracht und zu Militär­inter­nier­ten erklärt. So konnte ihre Arbeitskraft ohne Rücksicht auf die Genfer Konvention und die politische Situation in Italien ausgebeutet werden. Über 30.000 von insgesamt 650.000 italieni­schen Kriegs­gefangenen kamen nach Berlin und wurden auf ver­schiedene Lager verteilt.

Das GBI-Lager Nr. 40 wurde am 7. Mai 1944 bei einem Luft­angriff der Alliierten getroffen. Dabei starben über 50 italienische Militär­internierte in den Splitter­schutz­gräben des Lagers. Aus­ländi­sche Zwangs­arbeiter und Kriegs­gefangene hatten keinen Zutritt zu Luftschutz­bunkern.

Ugo Brilli überlebte den Luftangriff und konnte so den Tod der Anderen bezeugen:
„Die Toten des Bomben­angriffs im Lager waren das Einzige, das uns zum Weinen gebracht hat, uns alle, die wir übrig geblieben waren. Unsere Freunde, unsere Kameraden, sie auf diese Weise zerfetzt zu sehen … ein Massaker.“
Ugo Brilli, ehemaliger italienischer Militär­internierter in den Lagern GBI Nr. 40 und GBI Nr. 75/76, dem heutigen Dokumentations­zentrum

NS-Zwangsarbeit, Quelle: Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Ugo Brilli initiierte diese Tafel im Gedenken an seine ver­storbenen Mitgefangenen.

  • Zwangsarbeiterlager GBI Nr. 40 - Gedenktafel

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    Dokument: Museum Pankow / Grafik: Kerstin John

  • Zwangsarbeiterlager GBI Nr. 40 - Gedenktafel

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    Bild: Museum Pankow / Grafik: Kerstin John

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    Bild: Quelle: Luftbilddatenbank Dr. Carls GmbH