„Gemeinsam Kinder und Jugendliche stärken!“ – Senator Geisel besucht Projekte der Gewaltprävention im Bezirk Lichtenberg

Pressemitteilung vom 10.06.2021

Berlins Innensenator Andreas Geisel hat am Donnerstag zwei Projekte im Bezirk Lichtenberg besucht, um sich ein Bild von der bezirklichen Präventionsarbeit zu machen. Der Besuch steht im Zusammenhang mit dem geplanten Landespräventionsgesetz, das die Präventionsarbeit in Berlin auf eine gesetzlich verankerte und damit zukunftsfähige Grundlage stellen soll.

Lichtenberg hat einen bezirklichen Präventionsrat und nutzt Mittel der Landeskommission Berlin gegen Gewalt für gewaltpräventive Projekte. „In Lichtenberg steht eine ganz wichtige Zielgruppe im Mittelpunkt: Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, die oftmals in schwierigen sozialen Verhältnissen leben“, so Andreas Geisel bei seinem Besuch. Ziel sei es, Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen. „Wir müssen Kinder und Jugendliche stark machen und ihnen zeigen, dass man mit Gewalt nichts erreichen kann. Man produziert damit nur noch mehr Gewalt.“

Erste Station seines Besuches war der Verein Südost Europa Kultur e. V., eine Selbsthilfeorganisation und Anlaufstelle für Migrantinnen und Migranten aus Südosteuropa. Der Verein kümmert sich um Kinder im Grundschulalter und Jugendliche aus Rumänien, Bulgarien und den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens.
Südost Europa Kultur ist einer der Leuchttürme des Berliner Modells der kiezorientierten Gewalt- und Kriminalitätsprävention. „Wir haben in Berlin in den letzten Jahren ein starkes Netzwerk aufgebaut und stabile Strukturen geschaffen. Das müssen wir zukunftssicher machen. Unter anderem mit dem geplanten Landespräventionsgesetz.“

Seit 2017 bekommen alle Bezirke jährlich 150.000 Euro über die Landeskommission Berlin gegen Gewalt, um Präventionsräte einzurichten und Maßnahmen der kiezorientierten Gewalt- und Kriminalitätsprävention umzusetzen.

Die zweite Station des Besuches führte Innensenator Andreas Geisel zum Treffpunkt Heinrichstraße e. V. Hier sind zwei Projekte angesiedelt: „Gesichter der Straße“ und „Box it“. Zielgruppen sind die Menschen im Weitlingkiez, insbesondere Obdachlose, Wohnungslose, Alleinstehende sowie Schülerinnen und Schüler. Es geht um die Förderung des Gemeinwesens und des gegenseitigen Verständnisses. Innensenator Geisel betonte: „Das Leben in der Stadt verlangt von allen ein hohes Maß an Toleranz. Wir müssen aber auch klar die Grenzen aufzeigen. Wenn sich zum Beispiel Kinder und Jugendliche auf dem Schulweg von den Obdachlosen am Bahnhof Lichtenberg belästigt fühlen, muss man etwas dagegen tun. Gleichzeitig muss man versuchen, Verständnis zu schaffen für die Lebenssituationen der Anderen. Wenn man die persönliche Geschichte eines Menschen kennt, kann man vieles besser einordnen. Und dann gemeinsam Missstände abstellen.“ Diesen Ansatz verfolge der Treffpunkt Heinrichstraße e. V. mit seiner Arbeit, so Berlins Innensenator.

Die Projektpartner unterstrichen bei dem Kiezrundgang die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten in den Stadtteilen, den Bildungseinrichtungen, bei sozialen Trägern, der Polizei und den Verwaltungen. Andreas Geisel dankte allen, die sich mit viel Engagement für eine bessere und sichere Nachbarschaft einsetzen. „Mit politischem Engagement, der vertrauensvollen Zusammenarbeit von freien Trägern, Ehrenamtlichen und den staatlichen Angeboten kommen wir unserem Ziel einer gewaltfreien Gesellschaft näher. Es ist ein langer Weg. Aber es lohnt sich, ihn zu gehen“, so Berlins Innensenator.