Entwicklung der Arbeitsstelle „Jugendgewaltprävention“

Laufender Mann vor dunklem Hintergrund mit mehreren Glühbirnen

Senatsbeschluss

Vor dem Hintergrund des Berichts und der Empfehlungen der von der Landeskommission Berlin gegen Gewalt eingesetzten Arbeitsgruppe „Gewalt von Jungen, männlichen Jugendlichen und jungen Männern mit Migrationshintergrund in Berlin“ hat der Senat im Februar 2006 beschlossen, die Konzepte zur Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen mit dem Ziel weiter zu entwickeln, die von jungen Menschen in Berlin ausgeübten Gewaltdelikte zu reduzieren.

Die Umsetzung dieses Senatsbeschlusses erfordert nicht nur die Bewertung einer Vielzahl von Maßnahmen, Aktivitäten und Projekten, die in den letzten Jahren in Berlin zur Bekämpfung der Gewaltdelinquenz umgesetzt bzw. eingerichtet wurden, sondern auch eine Einschätzung darüber, ob notwendige Maßnahmen bisher nicht ergriffen wurden.

Daraufhin hat die damalige Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Verbindung mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und unter Beteiligung der Senatsverwaltungen für Justiz, für Stadtentwicklung, für Integration, Arbeit und Soziales sowie für Wirtschaft, Technologie und Frauen ein Gesamtkonzept zur Reduzierung der Jugendgewaltdelinquenz in Berlin entwickelt und dem Senat von Berlin am 1.6.2011 zur Beschlussfassung vorgelegt.

Der Senat von Berlin hat dieses Gesamtkonzept am 7.6.2011 zur Kenntnis genommen und die Einrichtung einer Arbeitsstelle zur Koordination und für das Controlling der Umsetzung des Gesamtkonzeptes, zur Entwicklung von Evaluationsstrukturen und eines möglichst auf die lebensweltlich orientierten Räume (LOR) bezogenen Monitorings „Jugenddelinquenz“ zur Unterstützung nachhaltiger Prävention und wirksamer Intervention im Zusammenhang mit der Gewaltdelinquenz von Kindern und Jugendlichen beschlossen.

Die Vergabe eines entsprechenden Auftrages an eine geeignete Fachhochschule, Universität, wissenschaftliche Einrichtung oder einen anderen Anbieter vergleichbarer wissenschaftlicher Leistung sollte durch die Senatsverwaltung für Inneres und Sport in Abstimmung mit der Landeskommission Berlin gegen Gewalt erfolgen.

Vergabe

Die Geschäftsstelle der Landeskommission Berlin gegen Gewalt hat das Projekt „Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention” im Herbst 2012 europaweit ausgeschrieben und an die Camino gGmbH, Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich als bester Bewerberin vergeben.

Herr Dr. Lüter von Camino leitet das Projekt Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention, die mit zwei weiteren Wissenschaftlerinnen besetzt ist und in den nächsten fünf Jahren bis 2018 ihren Auftrag erfüllen wird. Außerdem wird eine ressortübergreifende Koordinierungsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Senatsverwaltungen gebildet, die die Tätigkeit der Arbeitsstelle unterstützt.