Versuchstiermeldung

Ukrainische Geflüchtete mit Tieren

Ukrainische Geflüchtete mit Tieren wenden sich für Hilfe und weiteren Kontakt bitte an die

Weitere Hinweise finden Sie auch auf dem Merkblatt der Berliner Tierärztekammer und unter berlin.de/ukraine.

Fische

Wer muss melden?

Wer Tierversuche nach § 7 Abs. 2 des Tierschutzgesetzes an Wirbeltieren oder Kopffüßern durchführt, hat der zuständigen Behörde Angaben über
  • Art, Herkunft und Zahl der verwendeten Wirbeltiere oder Kopffüßer,
  • Zweck und Art der Tierversuche und
  • den Schweregrad der Tierversuche nach Artikel 15 Absatz 1 in Verbindung mit Anhang VIII der Richtlinie 2010/63/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2010 zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere (ABl. L 276 vom 20.10.2010, S. 33)

zu melden.

Im Falle des Verwendens von Wirbeltieren nach § 4 Absatz 3 Satz 1 TierSchG müssen der zuständigen Behörde ebenfalls Angaben über
  • Art, Herkunft und Zahl der verwendeten Wirbeltiere oder Kopffüßer,
  • Zweck und Art der Tierversuche

gemeldet werden.

Wie häufig muss gemeldet werden?

Die Meldungen sind elektronisch für jedes Kalenderjahr bis zum 31. März des folgenden Jahres mit dem Inhalt nach dem Muster der Anlage der Versuchstiermeldeverordnung an das Landesamt für Gesundheit und Soziales zu erstatten.

Zusätzlich besteht alle 5 Jahre die Verpflichtung einen Jahresbericht nach Artikel 54 Absatz 1 der Richtlinie 2010/63/EU an die EU zu übermitteln.
Hierfür müssen die Institute folgende Informationen für das vorausgehende Jahr, an die zuständige Behörde, in Berlin das Landesamt für Gesundheit und Soziales, gemeinsam mit der jährlichen Versuchstiermeldung übermitteln:

  • Informationen und Zahlen bezüglich genetischer Charakterisierung (Gewinnung von Körpergewebe für die Genotypisierung) sowie über getroffene Maßnahmen zur Verfeinerung dieser Methoden
  • Informationen über Tiere, die zur Verwendung in Verfahren gezüchtet, aber nicht in Tierversuchen eingesetzt wurden. Dies umfasst Tiere, die nicht in Verfahren verwendet und getötet wurden („Überschusstiere“) sowie Tiere, die zur Verwendung ihrer Organe oder Gewebe getötet wurden (Tötungen nach § 4 Abs. 3 TierSchG)

Wo ist das geregelt?

Sämtliche Vorgaben zur Versuchstiermeldung sind auf nationaler Ebene in der VersTierMeldV und auf EU-Ebene in der Richtlinie 2010/63/EU, im Durchführungsbeschluss der Kommission vom 14. November 2012 gemäß der Richtlinie 2010/63/EU und im Durchführungsbeschluss (EU) 2020/569 geregelt.

Wo kann ich mich informieren?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung bietet einen umfassenden Überblick zu allen notwendigen Formularen und Informationen und stellt jeweils die aktuell gültige Meldetabelle zur Verfügung.
Darüber hinaus informiert die EU Kommission über die Statistiken der letzten Jahre und genauer zu den Statistiken der einzelnen Mitgliedsstaaten.

Versuchstiermeldung 2022

Für das Jahr 2022 wurde die erstmalige Verwendung von insgesamt 172.082 Versuchstieren in Berlin gemeldet, das sind 9,1 % mehr als im Vorjahr (157.788 Tiere im Jahr 2021). In dieser Zahl werden jeweils die Tiere berücksichtigt, die in Tierversuchen verwendet wurden, sowie die Tiere, die zu wissenschaftlichen Zwecken getötet wurden. Bei der Bewertung der Zahl ist zu berücksichtigen, dass der Forschungsbetrieb aufgrund der Pandemiebedingungen seit dem Jahr 2020 zum Teil stark eingeschränkt war und nach Aufhebung der Restriktionen wieder regulär aufgenommen wurde. Gegenüber 2019 (185.265 Versuchstiere), dem Jahr vor Beginn der Coronavirus Pandemie, ist weiterhin eine rückläufige Tendenz in der Zahl für Versuchszwecke verwendeter Tiere festzustellen.
Die Maus bleibt mit einem Anteil von 87,2 % mit Abstand das am häufigsten in der Berliner Forschung eingesetzte Tier. Insgesamt wurden 8,3 % mehr Mäuse als im Vorjahr verwendet. Die Tierart Ratte als weiteres klassisches Versuchstier steht mit 7,2 % der Gesamttierzahl an zweiter Stelle (+13,7 % im Vergleich zum Vorjahr). Mit 2.543 Tieren bleiben Zebrabärblinge die am dritthäufigsten eingesetzte Tierart (1,5 % der Gesamttierzahl), dicht gefolgt von Haushühnern mit 1,4 % der Gesamttierzahl (2.479 Tiere). Zebrabärblinge werden vorwiegend in der Grundlagenforschung eingesetzt. An Haushühnern werden vor allem tierartspezifische Arzneimittel und Impfstoffe entwickelt und getestet.
Krallenfrösche wurden im Jahr 2022 vermehrt eingesetzt: Während im Jahr 2021 keine erstmalige Verwendung von Krallenfröschen gemeldet wurde, stieg die Zahl in 2022 auf 810. Der Großteil dieser Tiere wurde für die Grundlagenforschung und zu Erkennung von Umweltgefährdungen eingesetzt.

Weiterhin wurden im Jahr 2022 deutliche Zunahmen bei den Tierzahlen der Tierkategorien „andere Säugetiere“ (Fledermäuse, Biber, Hausspitzmausbeutelratte und Etruskerspitzmaus) (+184,4%, 2022: 273 Tiere), „andere Fische“ (+164,9 %, 2022: 853 Tiere), und „andere Vögel“ (Zebrafinken, Tauben, Mäusebussarde) (+139,6 %, 2022: 218) verzeichnet. Hausspitzmaus-beutelratten wurden zur Grundlagenforschung im Bereich der Entwicklungsbiologie verwendet. Durch den Einsatz von Etruskerspitzmäusen und Zebrafinken wurden Forschungsfragen zur Grundlagenforschung des Nervensystems bearbeitet. An Tauben konnten Student*innen der Veterinärmedizin den klinischen Untersuchungsablauf erlernen. Biber und Mäusebussarde wurden im Rahmen von Freilandstudien gefangen, beprobt sowie besendert und wieder in die Natur entlassen. Der Einsatz „anderer Fische“ erfolgte in der Grundlagenforschung zum Nervensystem und zum Tierverhalten.

Bei anderen eher untypischen Versuchstierarten sind im Jahr 2022 zum Teil deutlich weniger Tiere verwendet worden, vor allem bei den Katzen (0 Tiere), Pferden (-85,5 %, 2022: 8), Schafen (-65,0 %, 2022: 55) und Goldhamstern (-47,2 %, 2022: 263).
Primaten und Kopffüßer wurden auch im Jahr 2022 in Berlin nicht eingesetzt.
96.284 der erstmalig verwendeten Tiere (insgesamt 172.082) waren genetisch verändert. Der Anteil der genetisch veränderten Tiere an der Gesamttierzahl ist mit 56,0 % im Vergleich zum Vorjahr (2021: 56,2 %) nahezu unverändert. Dies spiegelt die weiterhin hohe Bedeutung der Gentechnik in der tierexperimentellen Forschung wider. Durch das gezielte An- oder Ausschalten bzw. Einbringen bestimmter Gene soll deren Einfluss insbesondere bei der Entstehung und dem Verlauf von Krankheiten geklärt werden. Zum Einsatz kamen hier Mäuse und Ratten sowie Zebrabärblinge, „andere Fische“ und Haushühner mit genetischen Veränderungen. Letztere wurden zur Erforschung von geflügelspezifischen Viruserkrankungen verwendet. Die Zahl der verwendeten genetisch veränderten Tieren setzte sich zusammen aus Mäusen (94,3 %) gefolgt von Ratten (3,5 %), Zebrabärblingen (1,8 %), Haushühnern (0,2 %) und „anderen Fischen“ (0,2 %). Die genetische Veränderung führte bei 7.055 (4,1 %) der genetisch veränderten Tiere zu einer Belastung.
Die Auswertung des tatsächlichen Schweregrads bei Verwendung in einem Tierversuch ergab eine überwiegend geringe Belastung der Versuchstiere während der Versuche (65,1 %). Der Anteil an Tieren mit mittlerer oder schwerer Belastung lag bei 27,8 % bzw. 1,7 %. Einer eigenen Belastungskategorie werden diejenigen Tiere zugeordnet, bei denen einmalig Eingriffe ausschließlich unter Vollnarkose durchgeführt werden, ohne dass die Tiere daraus wiedererwachen. Im Jahr 2022 fielen 5,4 % der verwendeten Tiere in diese Kategorie. Hinzu kamen 57.030 Tiere, die ohne eine weitere Behandlung im Vorfeld getötet wurden, um ihre Organe und Gewebe für wissenschaftliche Untersuchungen zu nutzen. Letztere werden keiner Belastungskategorie zugeordnet.

Betrachtet man die Art der Verwendung, wird deutlich, dass der weitaus größte Teil der Versuche der Grundlagenforschung zuzuordnen war. In Berlin wurden im Jahr 2022 65.212 Tiere (56,0 % von der Gesamttierzahl im Tierversuch) für diesen Zweck eingesetzt. An zweiter und dritter Stelle folgen die Verwendung in der translationalen und angewandten Forschung (20,4 % von der Gesamttierzahl) und die Verwendung zu regulatorischen Zwecken und Routineproduktion, also bei gesetzlich vorgeschriebenen Versuchen (16,1 % von der Gesamttierzahl). Gegenüber 2021 (20.234) wurden zu regulatorischen Zwecken und in der Routineproduktion in 2022 (18.751) 7,3 % weniger Tiere verwendet.

Insgesamt wurden im Jahr 2022 256.402 Tiere gemeldet, die für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet und nicht für solche Zwecke eingesetzt, sondern aus nicht versuchsbezogenen Gründen getötet wurden. Im Jahr 2021 lag diese Zahl bei 335.819 Tieren, hier ist also für 2022 eine Reduktion um 23,6 % zu verzeichnen.

Meldevorlagen

  • Die Vorlagen für die jährliche Versuchstiermeldung finden Sie unter:

https://www.bf3r.de/de/versuchstiermeldung-287043.html

Übersicht Versuchstierzahlen

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2020 bis 2022

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    PDF-Dokument (105.7 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2019 bis 2021

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    PDF-Dokument (65.8 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2018 bis 2020

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  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2017 bis 2019

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    PDF-Dokument (237.2 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2016 bis 2018

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    PDF-Dokument (213.5 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2015 bis 2017

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    PDF-Dokument (498.9 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2014 bis 2016

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    PDF-Dokument (74.9 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2013 bis 2015

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    PDF-Dokument (76.1 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2012 bis 2014

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    PDF-Dokument (75.0 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2011 bis 2013

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  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2010 bis 2012

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    PDF-Dokument (42.7 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2009 bis 2011

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    PDF-Dokument (40.6 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2008 bis 2010

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    PDF-Dokument (138.5 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2007 bis 2009

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    PDF-Dokument (88.1 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2006 bis 2008

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    PDF-Dokument (38.6 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2005 bis 2007

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    PDF-Dokument (60.0 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2004 bis 2006

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    PDF-Dokument (116.1 kB)

  • Vergleich der Versuchstierzahlen der Jahre 2003 bis 2005

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    PDF-Dokument (261.5 kB)