Regie: Martina Schlegelová
Dramaturgie: Marie Špalová
Bühne: Jana Špalová
Kostüme: Aneta Grňáková
Es spielen: Tomáš Kobr, Richard Fiala, Zuzana Onufráková, Tomáš Jeřábek
Vorstellung am 19. Juni 2014
Mit „Bekenntnis eines Masochisten“ (Originaltitel: „Zpověď masochisty“) ist dem tschechischen Autor Roman Sikora eine intelligente Groteske gelungen, die die vom Kapitalismus diktierte gewinnorientierte Arbeitsmoral ad absurdum führt. Der Hauptprotagonist – ein Masochist – fühlt sich immer wohler in einer Gesellschaft, die in raschem Tempo den Sozialstaat abbaut. Nur ein Masochist, der an ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und der Verschwendung menschlicher Ressourcen Gefallen findet, kann in der nicht regulierbaren freien Marktwirtschaft am Ende überleben. Die Mechanismen des Systems werden durch groteske Überzeichnungen verdeutlicht und durch authentische Internetzitate und skurrile Traumsequenzen ins Absurde getrieben.
Die wie im Diktat gesprochene Sprache der Protagonisten ergeht sich in der bedingungslosen Hingabe an eine Obrigkeit, womit Sikora den Inhalt durch einen starken sprachlichen Formalismus unterstützt. Die mehrfach ausgezeichnete Uraufführung des Stückes entstand im Rahmen des Residenzprogramms des Theaters Letí (Prag).
Nach der Vorstellung gab es eine moderierte Podiumsdiskussion mit dem Autor und der Regisseurin zum Thema Inszenierung zeitgenössischer tschechischer Stücke im nationalen und internationalen Kontext.
Die Inszenierung findet im Rahmen des Festivals EIN STÜCK: TSCHECHIEN statt, veranstaltet von Drama Panorama e. V. und dem Tschechischen Zentrum Berlin.
Mehr unter: www.drama-panorama.com
Gefördert durch: Deutsch-tschechischer Zukunftsfonds, Kulturministerium der Tschechischen Republik, Institut der Künste – Theaterinstitut Prag und Dilia o. s.
Mit freundlicher Unterstützung von Theater unterm Dach