entkernt

von Britta Wolf

Uraufführung

  • Regie, Konzept, Bühne, Schnitt u. Digitale Bearbeitung: Ingrun Aran
    Spiel: Ralf Göhner, Peter Fabers
    Musik: Helmut Mittermaier

    Kamera: Markus Noymann Ton: Dirk Feistel Videoinstallation_erlkönig: Tarik Schirmer Premiere: 23.10.2008
entkernt

Laurenz (Ralf Göhner) tötet Ivan (Peter Fabers) vor laufender Kamera. Das Selbst­opfer eines Mannes für eine höhere Sache. Ein Kriminal­psycho­loge ist beauf­tragt, die Gründe der Tat zu erfor­schen. In einer montage­artigen Ineinander­blendung von Vergangen­heit und Gegen­wart werden die Motive der Prota­gonisten Schicht für Schicht frei­gelegt. Es ist das Bedürfnis, gesehen zu werden und damit einen Wert zu erhalten. Die Kamera im Kopf als Bestäti­gung der Existenz, die das Fühlen des eigenen Seins über­haupt erst möglich macht? Diese Idee denkt die Autorin Britta Wolf in ihrem Stück entkernt konse­quent zu Ende. So mün­det denn auch die Geschichte in einer exzessiven Tat.

Mit exakt platzierten filmi­schen Sequenzen greift die Regisseurin Ingrun Aran den Montage­charakter des Stücks auf. Durch die direkte Inter­aktion der Dar­steller mit den Film­clips sowie einer pointiert eingesetzten Live­kamera verbindet sie den Voyeuris­mus der Kamera mit der Intimität des Kammer­spiels.