Wolfgang Leber

Malerei. Zeichnung. Skulpur

Ausstellung vom 28.09. bis 20.11.2016

Der gebürtige Berliner Wolfgang Leber imaginiert seit mehr als 50 Jahren Stadt­räume und nimmt damit eine einzigartige Position in der Ost-Berliner Malerei ein. Neben architekto­ni­schen Ereignissen, verschobenen Perspektiven, Über­schnei­dungen oder Licht­reflexen inspiriert ihn zu Bilder­findungen auch der Mensch im Raum, eine »namenlose Erscheinung auf einer labyrinthischen Bühne« (W.L.). Der Kunst­historiker Roland März sieht in Lebers abgewandten Profilen und Rücken­figuren auch eine »Metapher der Un­nah­bar­keit«. Und tatsächlich geht es in Lebers Bildern weder um konkrete Menschen noch um Topo­graphien, sondern um eine Lesart der Stadt und des Lebens in ihr und vor allem um den Weg vom Motiv zum Bild. Die Farbe hat sich vom Gegen­stands­bezug befreit, Lebers Bilder sind mehr und mehr ge­mal­te Collagen, die neue Räume und Wirk­lich­keiten auf der Fläche schaffen. Die Verschränkung des Drinnen und Draußen, des Davor und Dahinter, des Näher und Ferner, der Figur und des Raums ist eines der wichtigen Merk­male seiner Malerei.

Wolfgang Leber wurde 1936 in Berlin geboren. Er studierte von 1957 bis 1961 an der Werk­kunst­schule und an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg und musste – wegen des Baus der Berliner Mauer – sein Studium abbrechen. 1970 gründete er in Berlin-Prenzlauer Berg das »Werkstudio Grafik«, dessen Leiter er bis zur Schließung 1995 war. Wolfgang Leber lebt und arbeitet seit 1964 freischaffend in Berlin. Er hatte zahlreiche Aus­stellun­gen und Ausstellungs­beteiligungen in nationalen und internatio­nalen Galerien und Museen, seine Werke waren außerdem auf Kunst­messen im In- und Ausland zu sehen.

Die Galerie Parterre Berlin setzt mit der Ausstellung für Wolfgang Leber die Reihe der Würdi­gun­gen des bedeutsamen, auch im Groß­bezirk Pankow beheima­teten, Berliner Maler­kreises fort.

Zur Ausstellung erscheint das Arbeitsheft XIII der Galerie mit Beiträgen von Fritz Jacobi, Anita Kühnel und Karl Heinz Zillman, sowie einem Gespräch zwischen Barbara Schervier-Legewie, Heiner Legewie und Wolfgang Leber. 64 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 15 EUR.

Ausstellungseröffnung

Dienstag, 27.09.2016, 20.00 Uhr

Eröffnung mit Dr. Fritz Jacobi

Konzert im Rahmen der Ausstellung, Circle Line Project 16

Konzert - Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung

Dienstag, 08.11.2016, 20.00 Uhr

Circle Line Project 16

Eine neue europäische Begegnung mit Alexandre Babel (percussion), Joke Lanz (turntable) und Theo Nabicht (contrabass clarinet)

Gefördert durch die Initiative Neue Musik Berlin

Das Circle Line Project beschäftigt sich mit akustischen Abdrücken von Groß­städten. Berlin und London standen am Anfang der Reise, diesmal geht es um die Klang­atmosphäre der Moskauer Ringbahn. Das Ausgangs­material bilden fieldrecordings, also Mittschnitte der natür­lichen Klänge und Schall­ereignisse, aber auch Videos von der gesamten Strecke.

Der Moskauer Komponist Dmitri Kourliandski hat eine Partitur entworfen, die von den Musikern umgesetzt wird. Zum Auftakt werden Teile des Circle LineProjects 14, Berliner Ringbahn (S41-42) erneut präsentiert.

Aufführungszeit 90 Minuten, Pause nach ca. 50 Minuten