Welttag der sozialen Gerechtigkeit

Bücher auf einem Tisch

Am 20. Februar 2021 ist Tag der sozialen Gerechtigkeit. Hierbei handelt es sich um einen internationalen Aktionstag, der 2009 von den Vereinten Nationen (UN) eingeführt wurde.

Ziel dieses Aktionstages ist es, an die bestehenden Probleme sozialer Ungerechtigkeit in der Welt zu erinnern.

Was genau soziale Gerechtigkeit ist, lässt sich nicht verbindlich definieren.

Man spricht von sozialer Gerechtigkeit, wenn die Lebensbedingungen sowie die Chancen und Möglichkeiten für alle Menschen in einer Gesellschaft annähernd gleich sind. Das heißt, jedoch nicht, dass die soziale Gerechtigkeit die Gleichheit aller zum Ziel hat, sondern lediglich das Maß der sozialverträglichen Ungleichheit. Gerecht ist, was wir dafür halten.

Im gesellschaftlichen Miteinander bedeutet das, dass insbesondre Chancen-, Leistungs-, Bedarfs- und Generationengerechtigkeit immer wieder im demokratischen Prozess in Einklang gebracht werden müssen.

Ein Versuch die soziale Gerechtigkeit länderüberreifend vergleichend zu bewerten, ist der „Social Justice Index“.

Anhand von 46 Kriterien in sechs Kategorien: Armutsvermeidung, Arbeitsmarkt, Bildung, Gesundheit, Nicht-Diskriminierung und Generationengerechtigkeit untersucht die Bertelsmann-Stiftung jährlich die soziale Gerechtigkeit in 41 EU und OECD-Staaten.

Der Index bewertet die Möglichkeiten, um als Individuum an der jeweiligen Gesellschaft vollständig partizipieren zu können.

EU_und_OECD-Index_2019

Deutschland belegt beim Gerechtigkeitsindex 2019 Platz 10.

Diesen guten Platz im vorderen Drittel verdanken wir nicht zuletzt der recht allgemeinen Formulierung im Grundgesetz, dass die Bundesrepublik ein demokratischer und sozialer Rechtsstaat ist (Artikel 20 Absatz 1 Grundgesetz und Artikel 28 Absatz 1 Grundgesetz). Diese wurde im Laufe der Geschichte mit Gesetzen, Richtlinien, Verordnungen und verfassungsgerichtlichen Entscheidungen konkretisiert.

Hierzu gehört beispielsweise auch die regelmäßige Festsetzung des soziokulturellen Existenzminimums.

In einer solidarischen Gemeinschaft befriedigt die soziale Gesellschaft die Grundbedürfnisse aller ihrer Mitglieder: Sie gilt das Lebensnotwendige auch denen, die selbst keinerlei Gegenleistung dafür bieten können. Es ist sozial gerecht, wenn von reich nach arm umverteilt wird, ebenso von gesund nach krank, und von jung nach alt.

Über die verschiedenen Zweige der Sozialversicherungen und über die Sozialhilfe gelingt das in Deutschland recht gut. Dabei geht es nicht nur darum, dass niemand verhungern oder auf der Straße schlafen muss. Das Bundesverfassungsgericht machte 2010 zudem klar, dass der Staat jedem Hilfsbedürftigen das zur Verfügung zu stellen hat, was „für seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben“ nötig ist. (BVerfGE 125, 175, 222 ff.).

Wir als Jobcenter Berlin Mitte leisten hierbei einen wesentlichen Beitrag.

Größere Herausforderungen bestehen in Deutschland beim Thema Chancengerechtigkeit. Der Staat soll ungleiche Chancen möglichst ausgleichen und allen möglichst faire Chancen auf freie Entwicklung bieten.

Beim Ausgleich ungleicher Startchancen rangiert Deutschland jedoch nur im Mittelfeld.

Ganz besonders beim Thema Bildungsgerechtigkeit gibt es im Vergleich zu den anderen Staaten die größte Diskrepanz. Die Schulbildung von Kindern ist in Deutschland zwar gewährleistet, dennoch herrscht hier keine Chancengleichheit.

Kinder, die bei Tests gleiche gedankliche Grundfähigkeiten und mathematische Kompetenzen bewiesen haben, besuchen hierzulande keineswegs auch die gleiche Schulform. Tatsächlich spielt der soziale, ökonomische und kulturelle Status der Eltern eine entscheidende Rolle für den Bildungserfolg und verstärkt seinen Einfluss auf die Chancengerechtigkeit im Lauf des Lebens.

Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie haben es Kinder aus sozial schwachen Familien sehr viel schwerer als Kinder aus Familien, „wo beide Eltern die deutsche Sprache perfekt verstehen und sprechen und gleichzeitig vielleicht auch eine akademische Berufsausbildung haben“ (Zitat: Bundeskanzlerin). Die Pandemie hat die Bildungsgerechtigkeit in ein stärkeres Licht gerückt.

Ungleiche Bildungschancen des Kindesalters auszugleichen, ist eine Aufgabe der Arbeitsvermittlung im Jobcenter Berlin Mitte.

Das Unterbreiten individueller Unterstützungsangebote zum Spracherwerb, zur Nachholung oder Erweiterung von Schul- und Bildungsabschlüssen gehören genauso zum Beratungsalltag der Arbeitsvermittlung wie die Unterstützung bei der Arbeitssuche.

Kontaktieren Sie uns, wenn sie Leistungen im Jobcenter Berlin Mitte beziehen und an Angeboten zur Weiterbildung interessiert sind:

Postanschrift: Jobcenter Berlin Mitte, 10086 Berlin
E-Mail: Jobcenter-berlin-mitte@jobcenter-ge.de

Oder buchen Sie sich ganz bequem über die App „Jobcenter Berlin Mitte mobil“ einen Rückruftermin zur persönlichen Beratung rund um das Thema Weiterbildung.

Um Chancengleichheit herzustellen, ist die Förderung des lebenslangen Lernens benachteiligter Personengruppen nicht nur eine moralische, die Chancengerechtigkeit betreffende, sondern auch eine wirtschaftlich relevante Frage.

Getreu unserem Motto:

Logo Jobcenter Berlin Mitte

wirken wir der ungleichen Verteilung der Bildungschancen in der Gesellschaft entgegen.

Unabhängig vom sozioökonomischen Status, Geschlecht, Migrationshintergrund bieten wir Möglichkeiten, des lebenslangen Lernens.

Die Unterstützung bei der Vermittlung der Fähigkeiten, die in unserer modernen Gesellschaft für eine befriedigende Lebensführung in persönlicher und wirtschaftlicher Hinsicht sowie für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben notwendig ist, ist unser Auftrag.

Wir freuen uns, Sie auch in dieser Zeit zu unterstützen.