Analphabetismus, Funktionaler

Alphabetisierung_Jobcenter

7,5 Millionen Menschen in Deutschland haben Schwierigkeiten mit der Schriftsprache, das heißt sie tun sich schwer mit dem Schreiben und dem Lesen, 320.000 davon in Berlin. Die allermeisten waren in der Schule. Die Mehrheit hat Deutsch als erste Sprache gelernt. Diese Menschen kennen die Buchstaben. Manche lesen einzelne Wörter oder auch einfache Sätze. Sie verstehen aber einen zusammenhängenden Text nicht. Das heißt sie sind funktionale Analphabeten.

Wer kaum oder nur mit Anstrengung schreiben und lesen kann, hat in allen Bereichen des Lebens Schwierigkeiten. Funktionale Analphabetinnen und Analphabeten entwickeln aus Scham viele Strategien, damit sie unentdeckt bleiben. Ihre Integration in den Arbeitsmarkt ist dadurch oft erschwert.

Deshalb ist das Jobcenter Berlin Marzahn-Hellersdorf Mitglied im Alpha-Bündnis des Bezirks. Die Beschäftigten im Jobcenter werden für das Thema sensibilisiert. Sie achten darauf, ob vielleicht Schreib- und Leseprobleme ein Grund sein können, dass Mitwirkungspflichten versäumt, eine Weiterbildung abgelehnt, der Arbeitsplatz häufig gewechselt wird. Sie können zu Angeboten der Grundbildung vermitteln und Lernangebote für Betroffene zur Alphabetisierung fördern (ESF-Rahmenrichtlinie des Landes Berlin, Instrument 9).