Boden

Anwendung des „Bucher Verfahrens”, 2004

Anwendung des „Bucher Verfahrens”, 2004

Als die alten Rieselfeldstrukturen zur Vorbereitung der Aufforstung eingeebnet wurden, vermischten sich die schadstoffbelasteten Klärschlammschichten mit dem anstehenden Mineralboden. Bei Bodenuntersuchungen Ende der 1990er Jahre wurden großflächig hohe Konzentrationen an verschiedenen organischen und anorganischen Schadstoffen, darunter auch verschiedene Schwermetalle, festgestellt. Vergleichbar hohe Werte werden sonst nur auf intensiv genutzten Industriestandorten gemessen.

Die Schwermetalle befanden sich überwiegend im Oberboden. So entstand für die Rieselfelder um Hobrechtsfelde die Idee, den im Rahmen von Großbaumaßnahmen im Norden Berlins anfallenden Mergel in den Boden einzuarbeiten. 1996 startete das fortan sogenannte „Bucher Verfahren“ und auf mehr als 120 Hektar wurde so das Schadstoffbindungsvermögen verbessert.

Es konnten verschiedene Ziele erreicht werden: Schwermetalle wurden im Boden gebunden und ihre Verlagerung im Boden durch die Zuführung von Kalk verhindert. Außerdem wurde die Nährstoffspeicherfähigkeit langfristig erhöht und die Wasserspeicherkapazität durch Erhöhung des Tonmineralanteils im Boden erhöht.

Durch die Anwendung des Bucher Verfahrens wurden die Bodenverhältnisse und die Wasserverfügbarkeit soweit verbessert, dass auch die Pflanzung anspruchsvollerer Gehölze möglich war. Diese neue Vegetationsvielfalt begünstigte auch eine rasche Wiederbesiedelung durch die typische Bodenfauna aus umliegenden Flächen. Darüber hinaus entstand neuer Lebensraum für eine Vielzahl an Vögeln und Säugetieren.

Problematisch hingegen sind nicht heimische sowie ausbreitungsstarke Arten wie beispielsweise der Eschenahorn aus Nordamerika, die auf den überlehmten Flächen besonders gut wachsen und oftmals andere Arten und offene Lebensräume verdrängen.

Die positiven und begünstigenden Wirkungen werden bislang nur auf jenen Flächen erreicht, die mit dem Bucher Verfahren saniert wurden. Auf den unbearbeiteten Flächen ist die Situation auch heute noch nahezu unverändert. Flächen mit hoher Schadstoffkonzentrationen führen weiterhin zur Auswaschung von Schwermetallen ins Grundwasser und die Aufnahme von Schadstoffen durch Pflanzen.