Pubertät

Gruppe Teenager sitzt auf einer Treppe und unterhält sich

Wutanfälle, Türenknallen und Rückzug aus dem Familienleben – wundern sich Eltern immer häufiger über das ungewohnte Verhalten ihres Kindes, ist es wahrscheinlich soweit: Es kommt in die Pubertät. Wo finden Jugendliche und ihre Eltern Hilfe und Unterstützung in dieser turbulenten und oft konfliktreichen Zeit?

Körperliche Veränderungen

In der Regel beginnt die Pubertät im Alter zwischen 10 und 13 Jahren. Die einsetzenden oder noch ausbleibenden körperlichen Veränderungen können die Jugendlichen ganz schön verunsichern: „Das sieht komisch aus.“  „Ich schäme mich.“  „Ist das alles richtig so?“ Im Zweifel können hier ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin weiterhelfen. Ratsam ist, zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr die Vorsorgeuntersuchung J1 wahrzunehmen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.

Stimmungsschwankungen

Eben noch hochgestimmt, dann plötzlich ein lautstarker, tränenreicher Streit wegen einer Kleinigkeit. Stimmungsschwankungen bei Teenagern haben einen Grund: Im Gehirn finden Umbauprozesse statt, die sie viel emotionaler reagieren lassen als sonst. Hinzu kommt die Achterbahnfahrt der Hormone. Die nicht leichte Aufgabe für Teenager-Eltern heißt jetzt: gelassen bleiben. Oft hilft es schon, sich mit anderen Eltern auszutauschen, und zu erfahren, dass nicht nur das eigene Kind zickig, streitlustig oder lustlos ist.

Probleme und mögliche Gefahren in der Pubertät

Wenn Jugendliche sich zurückziehen ist das zunächst einmal normal. Sie benötigen jetzt mehr Freiraum und verbringen nun mehr Zeit ohne ihre Eltern. Doch können sich auch Probleme hinter dem verstärkten Rückzug verbergen: Mobbing, Schulprobleme, Depressionen, Handysucht, Essprobleme oder selbstverletzendes Verhalten. Um dies möglichst rechtzeitig erkennen und helfen zu können, sollten Eltern ihr Kind im Blick behalten und regelmäßig das Gespräch suchen.

Hilfe und Beratung in der Pubertät

Wissen Jugendliche oder ihre Eltern nicht mehr weiter, sollten sie sich nicht scheuen, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, etwa bei den Berliner Erziehungs- und Familienberatungsstellen. Weitere Anlaufstellen in der Nähe lassen sich über die Online-Suche der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) finden.
Jugendliche können über die Jugendnotmail, die Nummer gegen Kummer oder die bke-Jugendberatung online im Chat über ihre Probleme sprechen. Für Eltern gibt es die bke-Elternberatung sowie das Elterntelefon der Nummer gegen Kummer. Die Fachstelle für Suchtprävention bietet in verschiedenen Bezirken Termine zum Elternaustausch in der Pubertät an.

Nummer gegen Kummer

Jugendtelefon: 11 6 111

Elterntelefon: 0800 111 0550

Weiterführende Informationen

Mehr Infos rund um das Thema Pubertät mit hilfreichen Tipps und Adressen für Eltern und Jugendliche sind in den Elternbriefen des Arbeitskreis Neue Erziehung e. V. sowie in Broschüren zu Pubertät und Sexualaufklärung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu finden.

Downloads

pro familia: Mädchen, Jungen. Jungen, Mädchen (Broschüre)

neue Auflage 2020, 44 Seiten

PDF-Dokument

Arbeitskreis Neue Erziehung e.V.: Elternbrief Pubertät 1 (10-13 Jahre) (Infoblatt, 2013)

PDF-Dokument

Arbeitskreis Neue Erziehung e.V.: Elternbrief Pubertät 2 (13-18 Jahre) (Infoblatt, 2013)

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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Sex ’n’ Tipps“ (Broschüren-Reihe)

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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Über Sexualität reden... Die Zeit der Pubertät (Broschüre)

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