Begabungsförderung

Mehrere Jugendliche sitzen mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck mit ihrem Laptop an einem Tisch, außer ein Junge, der direkt in die Kamera lächelt.

„Wieso, weshalb, warum?“ Manche Kinder sind schon von klein auf ganz besonders wissbegierig. Sie haben eine äußerst schnelle Auffassungsgabe und sind manchmal auch sehr speziell interessiert und talentiert. Wenn Kinder besonders begabt oder hochbegabt sind, fällt das häufig schon im Kita-Alter auf. Welche Möglichkeiten gibt es, besonders begabte Kinder zu fördern? Wo können sich Familien zur Begabungsförderung in Berlin beraten lassen?

Ist mein Kind hochbegabt?

Lena hat besonders früh laufen gelernt und ist von klein auf extrem sportlich. Marek geht es in der Schule nicht schnell genug, und er gewinnt regelmäßig beim Schachspielen gegen seinen Opa. Manche Kinder haben besondere Talente, manche lernen insgesamt sehr viel schneller als Gleichaltrige und langweilen sich in der Schule. Ist das Kind besonders begabt, vielleicht sogar hochbegabt? Die Frage ist nicht immer leicht zu beantworten. Eltern können sich mit Erzieherinnen und Erziehern der Kita bzw. mit Lehrkräften der Schule austauschen und ggf. über einen IQ-Test bei einem Psychologen bzw. einer Psychologin eine mögliche Hochbegabung feststellen lassen. Beim Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) können sich Eltern beraten lassen, wie ihr Kind in seinen Begabungen und Talenten individuell gefördert werden kann, ohne es dabei zu überfordern.

Begabte Kinder in Kita und Grundschule

Bereits in der Kita können besonders begabte Kinder gefördert werden, etwa durch zusätzliche Spiel- und Lernangebote. Eventuell kommt eine frühzeitige Einschulung in Betracht oder das Kind kann die Schulanfangsphase schneller durchlaufen bzw. Klassen überspringen. Dabei sollten Eltern stets im Blick behalten, ob dies der Entwicklung ihres Kindes wirklich gut tut.
In Berlin gibt es über 60 sogenannte Bega-Schulen. Das sind zertifizierte Grundschulen bzw. weiterführende Schulen, die Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen Enrichment-Kurse, also vertiefende Lernangebote, in allen Bereichen (sportlich-motorisch, künstlerisch-darstellend, musikalisch-kulturell, sozial-emotional, naturwissenschaftlich-mathematisch und kognitiv) über den Regelunterricht hinaus anbieten. Die Kurse werden in kleinen Gruppen jahrgangs- und schulartübergreifend durchgeführt.
Ebenfalls möglich: Ein früher Wechsel von der Grundschule auf ein grundständiges Gymnasium, das Schülerinnen und Schüler schon ab Jahrgangsstufe 5 aufnimmt.

Begabtenförderung an weiterführenden Schulen

Grundständige Gymnasien haben besondere Profile oder Profilklassen, etwa in den Fachbereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Musik, Sport oder Ballett. Einige Gymnasien bieten einen altsprachlichen Bildungsgang an. Darüber hinaus gibt es in Berlin sieben Gymnasien mit sogenannten Schnelllernerklassen, die ebenfalls ab Jahrgangsstufe 5 beginnen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hier zusätzliche Lernangebote in speziellen Kursen, in denen sie selbstständig und selbstverantwortlich arbeiten. Um in eine Schnelllernerklasse aufgenommen zu werden, müssen die Schülerinnen und Schüler zuvor einen Eingangstest bestehen.

Frühstudium an der Universität

An den Berliner Universitäten können begabte Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Frühstudiums bereits während ihrer Schulzeit ihren Talenten und Neigungen nachgehen. Die Universitäten bieten dafür besondere Veranstaltungen an oder nehmen sie als Gasthörerinnen und Gasthörer auf.

Weitere Infos und Anlaufstellen

Familien mit besonders begabten Kindern und Jugendlichen können sich beim Schulpsychologischen und Inklusionspädagogischen Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) zu Möglichkeiten der Begabungsförderung beraten lassen. Ausführliche Informationen sowie weiterführende Links zum Thema finden sich auf berlin.de unter „Begabungsförderung“.


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