Marie Matthes, Kindergarten Lucecitas Lichtenberg

Marie Matthes, Kindergarten Lucecitas Lichtenberg

Normalerweise sitzen sich die Kinder jeden Tag um zehn Uhr beim Morgenkreis direkt gegenüber. Dank den Erzieher*innen des bilingualen Kindergartens “Lucecitas” in Lichtenberg gibt es das gemeinsame Morgenritual jetzt per Konferenzschaltung auch zu Hause. „So kommt wenigstens etwas Routine in den Corona-Alltagstrott“, erklärt Kindergartenleitung Marie Matthes.

Sie betreut ihre 13 „Estrellitas“ (5-6 Jahre) jeden Tag für mindestens eine Stunde mit Kollegin Sara Arroniz in der Online-Vorschule, die zwölf kleineren „Cometitas“ (2-4 Jahre) werden im täglichen Morgenkreis von Emilce Contreras und den beiden Auszubildenden Iaione Perez und Miriam Meza betreut. Auf Marie Matthes’ Wochenplan stehen neben Vorlesen und Basteln auch Bilderbuchkino und Yoga.

Dass die Kinder bei der digitalen Vorschulstunde die Konzentration behalten, sei nicht immer leicht. „Nach einer Woche haben wir gemerkt, dass wir Regeln brauchen. Also kein Spielen mit den Stiftis und keine Hintergrundgeräusche durch Eltern“, erzählt die Pädagogin. Die Eltern sollten bei der Stunde nicht im selben Zimmer sein, es soll ein geschützter Raum entstehen, der dem Kindergarten-Alltag ähnlich kommt. Bisher klappe es ganz gut, die Kinder halten sich an die Regeln, melden sich wie normal auch, wenn sie etwas sagen wollen.

Manchmal gebe es allerdings technische Störfaktoren, beispielsweise wenn beim Yoga das Videobild hängt. „Dann stehen eben alle kurz still“, erzählt Matthes. Auch die Bastelarbeiten seien manchmal schwierig, weil man durch den Laptop keine helfende Hände reichen kann. „Es ist aber auch ein tolle Übung für die Grundschule. Die Kinder merken, ‚das schaffe ich auch alleine.” Denn erst, wenn alle Kinder mit ihrer Aufgabe fertig sind, heißt es „eins, zwei, drei, unser Treffen ist vorbei“ und die Bildschirme gehen aus. (Text: Nina Dworschak)