Elke Schilling, Mitarbeiterin des Silbernetzes

Elke Schilling, Mitarbeiterin des Silbernetzes

Die Hotline des Silbernetzes ist aktuell gefragt wie nie. „Alleine in den letzten Tagen hat sich die Zahl der Anrufe verdreifacht“, erzählt Elke Schilling, die das Netzwerk 2014 mit acht anderen Personen initiierte. Im September 2018 ging das Silbertelefon für Berlin an den Start. Getreu dem Motto „einfach mal reden“ erreichen einsame Senior*innen hier kostenfrei und anonym Gesprächspartner*innen.

Angesichts der aktuellen Lage hat das Netzwerk das Angebot des Silbertelefons auf ganz Deutschland ausgeweitet. Der Bedarf ist groß. „Viele ältere Menschen schwanken zwischen Angst und Fatalismus“, berichtet Schilling. „Sie haben Angst, ihre Rezepte nicht zu bekommen, da sie ihre Ärzte nicht erreichen oder Sorge, dass ihre Pfleger nicht mehr kommen. Oder auch davor, alleine in ihrer Wohnung zu sterben.“ Den Senior*innen bedeute es viel, jemanden zum Reden zu haben: „Die Leute begegnen uns mit Dankbarkeit.“ Das Silbertelefon ist täglich zwischen 8 und 22 Uhr unter der Nummer 0800 4708090 erreichbar.

„Jeder hat aber auch die Möglichkeit, selber zu helfen“, betont Schilling. „Wenn man ältere Personen in der Nachbarschaft hat, kann man ihnen einen Zettel in den Briefkasten werfen und fragen, ob sie Hilfe brauchen.“ Jetzt sei außerdem eine gute Gelegenheit, um alte Kontakte wieder aufzufrischen. „Vielleicht hat man im Telefonbuch noch Kontakte von älteren Menschen, die man seit Langem nicht mehr angerufen hat. Jetzt wäre die Zeit, um sich mal wieder zu melden und miteinander zu sprechen.“ (Text: Paul Lufter)