Karin Follert, stellv. Schulleiterin

Katrin Follert vor dem Laptop, während die Kinder Hausaufgaben machen

Der Wohnzimmertisch von Familie Follert ist während des Corona-Lockdowns wandelbar wie ein Chamäleon. Mal ist er Arbeitstisch, mal Schulbank oder Esstisch. Wann er welche Gestalt annimmt, folgt einem klaren Plan: Für die zwei Grundschulkinder hat Katrin Follert einen Doppelstunden-Rhythmus aufgestellt. Nach jeder Lerneinheit klingelt der Wecker, kurze Pause.

Sie selbst möchte ein gutes Vorbild für ihre Kinder sein und motiviert bleiben: „Der Alltag im Homeoffice funktioniert nur so gut, weil wir uns an die Zeitpläne halten.“ Am Wochenende vor der Schulschließung hatte sich die Familie zum „Krisenrat“ zusammengesetzt und den Ablauf beschlossen, u.a. auch diese Regel: Jedes Familienmitglied kontaktiert jeden Tag einen anderen Freund, Bekannten oder Verwandten. Ob über Postkarte, Whatsapp oder Videocall.

Als stellvertretende Schulleiterin der Integrierten Sekundarschule Ernst-Schering in Wedding beschreibt sie, wie sich an jenem Wochenende auch das gesamte Kollegium zusammengerauft hat: „Es hat sich in Windeseile ein IT-Team gebildet und vernetzt, das jetzt rund um die Uhr arbeitet.“ Seitdem steht eine Online-Lehrplattform und ein Instagram-Account für die Kommunikation mit den SchülerInnen. „Die Kollegen und meine Schulleiterin, die gerade vor Ort einen Telefondienst für Fragen und technische Probleme übernimmt, sind die wahren Helden.“

Aus dem Homeoffice plant Follert das Unplanbare – z.B. wie die Abschlussjahrgänge am besten durch die Prüfungen gebracht werden können. Dass die Bildungsverwaltung die Präsentationsprüfungen auf die Zeit nach Ostern verschoben hat, verschafft Follert und ihren Kollegen immerhin etwas Luft. (Text: Maria Kotsev)