Birgit vom Strassenfeger e.V.

Birgit vom Strassenfeger e.V.

Menschen helfen, denen sonst niemand hilft: Birgit arbeitet in der Notübernachtung für Obdachlose vom Straßenfeger e.V.

Video-Portrait

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Birgit vom Strassenfeger e.V.

Meine Geschichte

„Ich freue mich wirklich auf jeden Dienst, den ich hier habe. Erstens die Zusammenarbeit im Team, ich habe hier ganz tolle Kollegen und jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Ich freue mich, anderen Menschen helfen zu können. Ich habe das Gefühl, dass das die erste sinnvolle Arbeit ist, die ich in meinem ganzen Leben mache, mit der ich irgendwas Gutes tun kann. Wo hat man sonst die Gelegenheit irgendwas zu tun, also gegenüber Unbekannten? Das ergibt sich ja sonst gar nicht und gerade diesen Menschen zu helfen, denen sonst niemand hilft, die es besonders schwer haben, gibt mir einfach ein gutes Gefühl.“

Kontakt zu anderen Menschen

Die ehrenamtliche Tätigkeit in der Notübernachtung steht in einem ganz krassen Kontrast zu meinem eigentlichen Beruf. Ich arbeite in der Buchhaltung, was ja ein Job ist, der sehr einsam und ruhig ist. Ich denke, das ist auch mit ein Grund, warum ich genau dieses Ehrenamt gewählt habe. Ein bisschen Abwechslung und den Kontakt zu anderen Menschen habe ich durchaus gesucht. Durch die Corona-Krise hat sich in der Unterbringung der Obdachlosen in diesem Jahr viel geändert. Es gibt generell mehr Einrichtungen, von denen auch mehr als sonst 24/7 offen sind. Aufgrund der räumlichen Enge in vielen Notübernachtungen hat man sich in diesem Jahr entschieden, zunehmend auf Hostels zu setzen. Da werden die Leute in Einzelzimmern untergebracht und können den ganzen Tag da bleiben. Hier hatte Corona positive Auswirkungen und ich hoffe, dass das einfach in den nächsten Jahren so bleibt.

Ehrenamtliche kann man sich nicht backen

Das Engagement der Berliner für Obdachlose ist wirklich positiv. Ehrenamtliche kann man sich auch nicht backen. Natürlich merkt man im Winter, wo draußen -15 Grad sind, dass das Thema stärker in den Vordergrund rückt als im Sommer. Aber es gibt viele Gruppen, die sich ganzjährig engagieren. Union Berlin sammelt für uns Spenden und Kleider. Wir kriegen jeden Abend Backwaren von der Bäckerei Steinecke, was uns auch sehr weiterhilft. Und es gibt auch viele private Gruppen, die sich auf Facebook organisieren, die ganzjährig Obdachlose auf den Straßen aufsuchen, sie versorgen. Ich glaube, dass die Leute in den letzten Jahren bessere Antennen dafür entwickelt haben, dass es dieses Leben auf der Straße gibt und sich mehr engagieren als früher. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Ehrenamtliche in Berlin ein vergünstigtes Fahrticket für den öffentlichen Nahverkehr erwerben könnten.“