Geschichte des Ortsteils Müggelheim

Luftaufnahme des Müggelsees

Zur Entstehung

Müggelheim verdankt seine Gründung der friederizianischen Siedlungspolitik in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Ort wurde 1747 als bäuerliche Niederlassung für zwanzig Pfälzer Protestantenfamilien auf dem Köpenicker Werder angelegt. Im Mittelpunkt des langgestreckten und von Bauerngehöften gesäumten Angerdorfes entstand nach dem Siebenjährigen Krieg eine kleine Schule mit einem benachbarten Betsaal. Müggelheim gilt als eine der ganz wenigen bäuerlich geprägten Kolonien in unmittelbarer Nachbarschaft Berlins.

Die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sehr gemächlich voranschreitende Entwicklung der Ortschaft erhielt ihren entscheidenden Impuls durch den um 1890 einsetzenden Ausflugs- und Erholungsverkehr. Gaststätten und Villen drängten in das Dorf und führten bereits kurz vor der Jahrhundertwende zu einer ersten Ausdehnung des Dorfes in nördliche Richtung. Mit der Erbauung des vom Wäschereiunternehmer Carl Spindler gestifteten Müggelturms (1889) erhielt die Region zweifellos eine ihrer wichtigsten touristischen Sehenswürdigkeiten. Er markierte zweifellos einen Höhepunkt. Trotzdem entwickelte sich Müggelheim etwa im Gegensatz zum verkehrsgünstiger gelegenen Friedrichshagen nicht zum kleinstädtischen Vorort, so dass die Siedlung zwischen Großem Müggel-, Langem- und Seddin-See im Jahr 1920 als mit Abstand kleinste Landgemeinde in den Berliner Stadtverband aufgenommen wurde. 1958 brannte der Müggelturm ab und wurde drei Jahre später durch einen Neubau ersetzt.

Auf dem Dorfanger befindet sich ein Gedenkstein für Johann Jacob Baeyer (1794 – 1885). Er war Begründer der internationalen Erdmessung und viele Jahre Präsident des Berliner Geodätischen Instituts in Potsdam. Radfahrer und Skater finden am südlichen Ufer des Müggelsees einen neu ausgebauten Weg als Teil der Radroute 1.