Ehrengrab - Franz Künstler

Franz Künstler war ein deutscher Gewerkschafter, Politiker und Widerstandskämpfer. Der gelernte Maschinenschlosser trat mit 18 Jahren in die SPD ein. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wurde Künstler Mitglied der USPD und Stadtverordneter in Neukölln. 1922 kehrte er zur SPD zurück und war dort Sprecher des linken Parteiflügels. 1924 übernahm Franz Künstler den Vorsitz des SPD-Bezirks Groß-Berlin. Von 1920 bis 1933 war er Reichstags- abgeordneter und wandte sich dort gegen die sozialdemokratische Koalitionspolitik in der Weimarer Republik.

Nach dem Verbot der SPD 1933 wurde Künstler verhaftet. Nach schwerer Misshandlung und 1934 erfolgter Entlassung aus der Haft lebte er bis 1942 in Kreuzberg. Trotz schweren Herzleidens wurde Künstler als Lastenträger für eine Heeresdienststelle verpflichtet. In Folge dieser erschöpfenden Tätigkeit starb er. Seine Beerdigung auf dem Friedhof Baumschulenweg mit tausenden Teilnehmern gilt als letzte Massendemonstration gegen die NS-Diktatur.