Verleihung der Bürgermedaille des Bezirkes Treptow-Köpenick von Berlin 2006

Bürgermedaille 2004

Am 20. Januar 2006 wurde im Rahmen des Neujahrsempfanges des Bezirksbürgermeisters und des Bezirksverordnetenvorstehers Treptow-Köpenick die Bürgermedaille des Bezirkes Treptow-Köpenick von Berlin bereits zum dritten Mal verliehen.
Die Medaille wurde an sechs ausgewählte Bürgerinnen und Bürger unseres Bezirkes überreicht, die durch ihr überdurchschnittliches Engagement den Bezirk stark bereicherten.

Frau Helga Krause

ist ehrenamtlich seit 1992 Mitglied und seit 1994 Vereinsvorsitzende des Collage e.V.

Collage e.V.: gemeinnütziges Frauenprojekt, das Mitgliedern in schwierigen Lebenslagen durch gemeinsame künstlerische Arbeit hilft und ehrenamtlich mit blinden, sehbehinderten und geistig behinderten Menschen gestalterisch arbeitet.

Der Verein verdankt seine langjährige Existenzsicherung auch ihr als Vorsitzende (neben der künstlerischen Leitung durch Frau Margot Wolff)
Mit unermüdlicher Einsatzbereitschaft sichert sie die finanziellen und personellen Voraussetzungen für eine kontinuierliche Vereinsarbeit

z.B.

  • organisierte Frau Helga Krause 2 komplette Vereinsumzüge innerhalb Friedrichhagens
  • organisierte sie Zusammenarbeit mit Behörden und freien Trägern
  • beschafft Fördermittel für Werkstattwochen mit Blinden und Behinderten und für Vereinsmitarbeiter
  • organisiert Ausstellungen und andere Vereinsaktivitäten im Bezirk sowie z.B. in Bonn, Lübeck, Neuruppin, Tangermünde
  • bearbeitet die Haushaltsführung einschließlich Gehaltsabrechnung

Frau Irene Kruschke

gründete im März 1990 den „Verein Sozialbündnis Müggelheim e.V.“ und ist seit dieser Zeit gleichzeitig Vorsitzende der Bürgervertretung Müggelheims. Sie leistete umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit in der Seniorenbetreuung und beim Engagement für die Naturlandschaft und die weitere Entwicklung des Ortsteils. Sie ist Ansprechpartnerin für die Müggelheimer in jeder Lebens-lage – die Menschen haben Vertrauen zu ihr und schätzen ihr Engagement.

Man nennt sie auch die „heimliche Bürgermeisterin“ von Müggelheim!
Sie selber sagt: „Ich bin immer bereit, ehrenamtlich etwas für die Gemeinschaft zu tun.“

Frau Hannelore Roehl

und ihr Mann gehörten zu den Gründern des Ortsvereins Grünau. 1990 begann der Aufbau und bereits seit 1991 übernimmt sie die ehrenamtliche Leitung der Keramikwerkstatt im Bürgerhaus Grünau und unterstützt unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen in Grünau.
Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – mit hohem Engagement und pädagogischem Fingerspitzengefühl.
Sie fördert in Zusammenarbeit mit den Schulen im Ortsteil Grünau die Fantasie und künstlerischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler und leistet dabei erfolgreiche Projektarbeit
So wurde ein Fliesenbild für die Grünauer Grundschule geschaffen und das Kunstobjekt „Klingende Zeichen“.
Seit 1998 gibt es die „Raku-Familie“, ein generationsübergreifendes Projekt für Jugendliche und Erwachsene zur japanischen Raku-Technik
Frau Hannelore Roehl führt zudem wöchentliche Standardzirkel, Offene Werkstatt am Sonntagnachmittag und Workshops durch.
Die Arbeit von Frau Roehl trägt ganz wesentlich zur Ausstrahlung des Bürgerhauses als kulturelles Zentrum in Grünau bei.

Herr Karl Köckenberger

engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit unseres Bezirkes in hervorragender Weise.
Seit Beginn der 90er Jahre – von Kreuzberg ausgehend – hat Herr Karl Köckenberger den Auf – und Ausbau des europaweit größten Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi mit mittlerweile 4 Zeltstandorten in Berlin initiiert und gestaltet.
1994 wurde der Trägerverein „Kinder – und Jugendzirkus CABUWAZI e.V.“ gegründet, dessen Vorsitzender Herr Köckenberger ist.
Ebenfalls 1994 wurden die Zelte in Kreuzberg, Alt-Treptow und Alt-Glienicke gekauft
Zielgruppe sind seitdem die 10-18jährigen.
Die Kinder und Jugendlichen erhalten Anleitungen und Hilfestellungen und finden heraus, zu was sie selber in der Lage sind. Ihr Können zeigen sie dann in richtigen Shows im Zelt. Diese Aufführungen sind sehr beliebt und regelmäßig gut besucht.
Für viele Kinder ist der Zirkus zu einer Art zweitem Zuhause geworden – Karl Köckenberger sieht das Zirkusprojekt als hervorragende Möglichkeit für Kinder, eigene Fähigkeiten und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Es gibt regelmäßig Training, Kurse, Aufführungen, Projektwochen, Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Jugendprojekten, Jugendzirkus-Austausch mit Polen und St. Petersburg.
Herr Karl Köckenberger kümmert sich engagiert um die Gewinnung von Sponsoren und öffentlichen Persönlichkeiten (so wurde das erste Zelt über die Krupp-Stiftung finanziert, weitere Partner sind unter anderen die Bosch-Stiftung und die Bewag)
1998 erhielt Cabuwazi als bester deutscher Kinderzirkus den Kinderkulturpreis des deutschen Kinderhilfswerkes „für herausragende Leistungen in der Arbeit mit Kindern und für Kinder“
Cabuwazi über Cabuwazi: „Circus Cabuwazi ist ein sozialpädagogischer Jugendkulturbetrieb. Wir setzen uns ein für eine engagierte, tolerante Berliner Jugend, ein lebendiges weltoffenes Berlin und gesellschaftliche Integration in Berlin und überall.“
Diese Projekt erfunden, über viele Jahre weiterentwickelt, ausgebaut und mit vollem Herzen unterstützt zu haben, dafür gebührt Herrn Karl Köckenberger Dank und Anerkennung.

Herr Hans Joachim Koppe

zeichnet sich als Chefredakteur der Köpenicker Seniorenzeitung durch jahrelanges hohes persönliches ehrenamtliches Engagement aus. Bereits seit Jahren leitet er das Redaktionskollektiv. In seiner Redaktionsarbeit verfasste er Beiträge, kümmerte sich aber auch selbst um Layout und Vertrieb. Die gern gelesene und liebgewordene Seniorenzeitung ist kostenlos, erscheint im Zweimonatsrhythmus, hat eine Auflage von 3.500 Exemplaren und wird in Eigeninitiative im Bezirk verteilt.

Herrn Hans Joachim Koppe ist es insbesondere zu verdanken, dass er stets Wege zum Erscheinen der Zeitung auch in schwierigen Situationen fand.

Am 04. September 2013 ist Herr Hans Joachim Koppe im Alter von 78 Jahren verstorben.

Herr Karl-Heinz Werther

ist Sprecher und seit Jahrzehnten unermüdlicher Organisator der Selbsthilfegruppe „Multiple Sklerose“, die er bereits vor der Wende initiierte
„Seine“ Selbsthilfegruppe hat er gefestigt und in die Gesamtheit der Behindertenvereine und –verbände des damaligen Bezirkes Köpenick eingefügt. Unabhängig von einem großen Trägerverein ist die Selbsthilfegruppe MS von Jahr zu Jahr stetig angewachsen und auch Treptower Betroffene haben hier regen Zulauf gesucht. Als die Gruppenstärke nicht mehr zu verkraften war, hat sich unter Herrn Werthers Anleitung eine Treptower Selbsthilfe-gruppe gebildet, die auch heute noch auf seine allumfassenden Kenntnisse nicht verzichten kann.
Herr Karl-Heinz-Werther organisiert regelmäßige Gruppentreffen, initiiert Rollstuhlfahrtraining und Seidenmalgruppen, findet immer einen Weg, Förder- und Unterstützungsmittel und –möglichkeiten aufzutun.
Unter seiner Regie wurden und werden diverse Fahrten mit behindertengerechten Reisediensten durchgeführt und besondere Höhepunkte wie z.B. Aktionstage für Menschen mit Behinderungen, Sozialtage usw. mitgestaltet.
Er war oft Moderator bei behindertenpolitischen Großveranstaltungen und seit 2002 ist Herr Karl-Heinz Werther ein vom Bürgermeister berufenes und stimmberechtigtes Mitglied im bezirklichen Behindertenbeirat.
Herr Karl-Heinz Werther wurde im Dezember 2005 80 Jahre alt.