Drucksache - VIII/0743  

 
 
Betreff: Maßnahmen gegen die Verkehrsbelastung in Köpenick (I)
Status:öffentlichVorgang/Beschluss:0552/29/19
 Ursprungaktuell
Initiator:B'90GrüneTiefOrd
   
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
Ortsbezüge:Gesamtbezirk
 Bezirksregion 14 Allende-Viertel
 Bezirksregion 17 Friedrichshagen
 Bezirksregion 19 Dammvorstadt
Beratungsfolge:
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
04.04.2019 
25. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung überwiesen   
Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Bürgerdienste Stellungnahme
10.04.2019 
24. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Bürgerdienste vertagt   
13.06.2019 
26. (öffentliche, außerordentliche) Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Bürgerdienste ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten Stellungnahme
02.05.2019 
26. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
28.05.2019 
28. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
Ausschuss für Haushalt, Personal, Verwaltung und Immobilien Empfehlung
12.06.2019 
30. (öffentliche/nichtöffentliche) Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal, Verwaltung und Immobilien vertagt   
08.08.2019 
31. (öffentliche/nichtöffentliche) Sitzung des Ausschusses für Haushalt, Personal, Verwaltung und Immobilien mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
12.09.2019 
29. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung ohne Änderungen in der BVV beschlossen  (0552/29/19)
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
18.06.2020 
35. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung überwiesen   
Ausschuss für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten Empfehlung
13.08.2020 
43. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
01.09.2020 
44. (öffentliche, außerordentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
10.09.2020 
45. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt     
29.10.2020 
46. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
26.11.2020 
47. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
01.12.2020 
48. (öffentliche, außerordentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt     
07.01.2021 
49. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
11.02.2021 
50. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten vertagt   
11.03.2021 
51. (öffentliche) Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   
BVV Treptow-Köpenick Entscheidung
25.03.2021 
42. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung ohne Änderungen in der BVV beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Anlagen:
Antrag, 25.03.2019, B'90Grüne
Beschlussempfehlung, 08.08.2019, HhPVI
Beschluss, 12.09.2019, BzVV
Schlussbericht, 11.05.2020, BA
2. Beschlussempfehlung, 11.03.2021, TiefOrd

In der Sitzung der BVV am 04.04.2019 wurde nachfolgende Drucksache zur Behandlung und Erarbeitung einer Beschlussempfehlung an den Ausschuss für Haushalt, Personal, Verwaltung und Immobilien (federführend) sowie an die Ausschüsse für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Bürgerdienste sowie Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten (mitberatend) überwiesen:

 

 Drs. VIII/0743

Das Bezirksamt wird ersucht, im Umfeld der Salvador-Allende-Brücke bestehende und erprobte Alternativen zum Kraftfahrzeugverkehr für Unternehmen und Privatpersonen kurzfristig und unbürokratisch zu fördern. Im Besonderen sollte schnell und zielgerichtet die Anschaffung von (Elektro-)Lastenfahrrädern durch Partner (z. B. Jugendfreizeiteinrichtungen, Kiezclubs, Kirchen etc.) im Bezirk und besonders in den betroffenen Stadtteilen gefördert werden, um so ein breites Angebot für die Bevölkerung zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Dies sollte vordringlich durch eine direkte Förderung von Anschaffung und Verleihsystemen sowie eine Informations- und Werbekampagne geschehen. Hierzu sollten auch kompetente Partner mit hinreichender Praxiserfahrung (zum Beispiel das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder das "fLotte-Projekt" des ADFC) einbezogen werden.

 

 

Der Ausschuss für Haushalt, Personal, Verwaltung und Immobilien hat die Drucksache auf seiner Sitzung am 08.08.2019 unter Beachtung der Stellungnahmen der mitberatenden Ausschüsse für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Bürgerdienste sowie Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten abschließend beraten und empfiehlt der BVV mehrheitlich (9:2:0) die Annahme des Antrages in der folgenden geänderten Fassung:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, im Umfeld der Salvador-Allende-Brücke bestehende und erprobte Alternativen zum Kraftfahrzeugverkehr für Unternehmen und Privatpersonen kurzfristig und unbürokratisch zu fördern. Im Besonderen sollte schnell und zielgerichtet die Anschaffung von Lastenfahrrädern für die Ausleihe bei Partnern im Bezirk (z. B. Jugendfreizeiteinrichtungen, Kiezclubs, Kirchen etc.) und besonders in den betroffenen Stadtteilen gefördert werden, um so ein breites Angebot für die Bevölkerung zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Dies sollte vordringlich durch eine direkte Förderung der Anschaffung und von Verleihsystemen sowie eine Informations- und Werbekampagne geschehen. Hierzu sollten auch kompetente Partner mit hinreichender Praxiserfahrung, genauer: das Projekt ''fLotte" des ADFC Berlin, einbezogen werden.

Konkret sollten aus Mitteln des laufenden Haushaltes insgesamt fünf weitere Lastenfahrräder für die Bereitstellung im Rahmen des kostenlosen Verleihs durch die "fLotte" in Kooperation mit dem "fLotte"-Projektteam angeschafft werden und die Wartungs- sowie Versicherungskosten bis Ende 2020 und möglichst darüber hinaus übernommen werden. Die Beschaffung sollte jeweils dann erfolgen, wenn ein geeigneter Standort gefunden wurde und einer Teilnahme an "fLotte" zugestimmt hat. Auch das Bezirksamt sollte auf potentielle Standorte (Kiezklubs, Bibliotheken usw.) zugehen und zumindest im Rahmen einer Pressemitteilung auf die Fördermöglichkeit hinweisen.

Die Stationierung der Lastenräder am Standort Allende-Viertel sollte zunächst bis zum Jahr 2021 befristet sein. Nach diesem Zeitraum sollte das Bezirksamt die Auslastung der Lastenräder evaluieren und, falls notwendig, über die Verlagerung in andere Bezirksregionen entscheiden.

 

 

Begründung:

Die Sperrung der Salvador-Allende-Brücke wird voraussichtlich noch mindestens bis 2020 und in geringerem Umfang auch darüber hinaus bis zur Fertigstellung des Brückenneubaus die Durchquerung von Köpenick für den Kraftfahrzeugverkehr stark beeinträchtigen. Dies führt zu massiven Belastungen für Anwohner und Gewerbetreibende durch Stau und zunehmende Lärm- und Abgasemissionen.

Um diesem kurz- und mittelfristigen Problem Rechnung zu tragen, sollte der Bezirk schnell und unbürokratisch den Umweltverbund (Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV) als Alternative stärken und ausbauen. Durch die begrenzten Möglichkeiten im Bereich ÖPNV und Fußverkehr sollte der Radverkehr klar im Fokus stehen. Dieser kann, auch bedingt durch Verfügbarkeil von E-Lastenrädern, normalen Pedelecs usw. für Anwohner, lokale Unternehmen (z. B. Handwerker, Pflegedienste usw.) und bezirksinterne Pendler relevante Distanzen zwischen 2 und 20 km bequem, schnell und sicher überbrücken.

Anbieten würden sich hierfür Informations- und Werbekampagnen, die Kooperation mit Institutionen, die Nutzung von Fördermöglichkeiten, oder auch die direkte Förderung von Verleih, Anschaffung und Unterhalt durch Gewerbetreibende und Privatpersonen im betroffenen Gebiet. Durch das Angebot von Alternativen wird es den Betroffenen nicht nur ermöglicht, am Stau vorbei ihren Geschäften nachzugehen, sondern auch die Zahl der diesen verursachenden Kraftfahrzeugen kann so bedeutend verringert werden.

Interesse an einer Teilnahme an "fLotte" haben im Besonderen der Campus Kiezspindel, das Rabenhaus und das Haus der Jugend Köpenick angemeldet. Mit weiteren möglichen Standorten laufen Gespräche. Sollen über die angesetzten fünf Fahrzeuge weitere in die "fLotte" eingebracht werden, so ginge dies über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements hinaus. Bei "fLotte"-kommunal ist beispielsweise pro zehn Lastenrädern eine Viertelstelle, angesiedelt beim ADFC Berlin, angesetzt.

Die Lastenräder sollen ein Branding ("Finanziert durch den Bezirk Treptow-Köpenick" o. Ä.) ähnlich "fLotte"-kommunal erhalten.

Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 2.300-2.800 Euro pro Fahrzeug inkl. Zubehör (Schlösser, Plane usw.) je nach Typ und Ausstattung. Wartungs- und Versicherungskosten sind mit insgesamt 500 Euro pro Jahr und Rad zu veranschlagen. Zusätzlich ist es sinnvoll, zur Steigerung von Bekanntheit und Auslastung Werbematerial (standortspezifische Flyer, Aufstellfahne usw.) bereitzustellen. Als Gesamtkosten wären daher pro Fahrzeug ca. 3.000 Euro zu veranschlagen, bei 5 Fahrzeugen 15.000 Euro für die Anschaffung und 2.500 Euro pro Jahr Betriebskosten.

 

 

2. Beschlussempfehlung:

In der Sitzung der BVV am 18.06.2020 wurde der Schlussbericht des Bezirksamtes aus den MdV VIII-36, lfd. Nr. 2582 zum nachfolgenden Beschluss zur Behandlung und Erarbeitung einer Beschlussempfehlung an den Ausschuss für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten überwiesen:

 

 Drs. VIII/0743

Das Bezirksamt wird ersucht, im Umfeld der Salvador-Allende-Brücke bestehende und erprobte Alternativen zum Kraftfahrzeugverkehr für Unternehmen und Privatpersonen kurzfristig und unbürokratisch zu fördern. Im Besonderen sollte schnell und zielgerichtet die Anschaffung von Lastenfahrrädern für die Ausleihe bei Partnern im Bezirk (z. B. Jugendfreizeiteinrichtungen, Kiezclubs, Kirchen etc.) und besonders in den betroffenen Stadtteilen gefördert werden, um so ein breites Angebot für die Bevölkerung zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Dies sollte vordringlich durch eine direkte Förderung der Anschaffung und von Verleihsystemen sowie eine Informations- und Werbekampagne geschehen. Hierzu sollten auch kompetente Partner mit hinreichender Praxiserfahrung, genauer: das Projekt ''fLotte" des ADFC Berlin, einbezogen werden.

Konkret sollten aus Mitteln des laufenden Haushaltes insgesamt fünf weitere Lastenfahrräder für die Bereitstellung im Rahmen des kostenlosen Verleihs durch die "fLotte" in Kooperation mit dem "fLotte"-Projektteam angeschafft werden und die Wartungs- sowie Versicherungskosten bis Ende 2020 und möglichst darüber hinaus übernommen werden. Die Beschaffung sollte jeweils dann erfolgen, wenn ein geeigneter Standort gefunden wurde und einer Teilnahme an "fLotte" zugestimmt hat. Auch das Bezirksamt sollte auf potentielle Standorte (Kiezklubs, Bibliotheken usw.) zugehen und zumindest im Rahmen einer Pressemitteilung auf die Fördermöglichkeit hinweisen.

Die Stationierung der Lastenräder am Standort Allende-Viertel sollte zunächst bis zum Jahr 2021 befristet sein. Nach diesem Zeitraum sollte das Bezirksamt die Auslastung der Lastenräder evaluieren und, falls notwendig, über die Verlagerung in andere Bezirksregionen entscheiden.

 

 

Der Ausschuss für Tiefbau und Ordnungsangelegenheiten hat die Drucksache auf seiner Sitzung am 11.03.2021 abschließend beraten und empfiehlt der BVV einstimmig (12:0:1) die Annahme des Schlussberichtes.

 

 

 
 

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