Auszug - Schließung der Sportanlage "Eiche"
Herr Welters: Die PDS-Fraktion stellt den
Antrag, die Beschlussfassung zu den BE V/1087 und V/1088 zu vertagen, da am
02.03. im Sportausschuss des AHvB eine Anhörung zum Hochschulsport stattfindet,
in der auch über die Sportmöglichkeiten der FHTW nach der Verlagerung
gesprochen wird. Sorge, dass ein Beschluss über die Schließung der Sportanlage
“Ernst Thälmann”, die der FHTW eventuell für den Hochschulsport zur Verfügung
stehen könnte, den Verlagerungsprozess der FHTW belasten würde. Zur Sportanlage
“Eiche” ist eine begründete Kaufabsicht bekannt und diese Tatsache müsste dazu
führen, dass ein Schließungsbeschluss des BA nicht erfolgen sollte, sondern
erst einmal der Kaufantrag geprüft werden müsste. Eine Beschlussfassung zu
beiden Sportanlagen ist im AHvB am 09.12.04 dahingehend beantwortet worden,
dass hier noch Verhandlungen mit den Bezirken zu führen sind. Die BVV sollte
daher nicht beschließen, sondern die weiteren Diskussionen dazu abwarten, um keine
Verschlechterung zuzulassen. Frau Klinger: Der A.f.Sp hat die
Vorlage zum Sportplatz “Eiche” vor 6 Wochen beraten. Da wurde deutlich gemacht,
dass die Sportler problemlos auf anderen Sportanlagen untergebracht werden
können. Die Aufgabe der beiden Sportanlagen ist der Endpunkt einer bereits über
2 Jahre andauernden Diskussion, die im Sportanlagenentwicklungsplan
zusammengefasst ist. Dem Verein “Eiche” wurde schon seit längerem der
Sportplatz Dörpfeldstraße bzw. der neue Sportplatz in Müggelheim angeboten. Man
konnte allerdings den Vereinen nicht die Angst nehmen, dass die Vereine von
ihrer Mitgliederstruktur her auseinanderfallen. Aus der Sicht der Unterbringung
der Sportler bestand aber keine Notwendigkeit, die beiden Vorlagen nicht zur
Kenntnis zu nehmen. Beim Verein “SG Oberspree”, Sportanlage “Ernst Thälmann”,
trainieren die Jugendlichen bereits im Bruno-Bürgel-Weg. Die Vorlage wurde um 4
Wochen vertagt, weil dem Sportamt eine Liste mit Fragen übergeben wurde, die
mit dem Verein geklärt werden sollten. Es ist zunächst auch eine Einigung
erzielt worden dahingehend, dass der Verein auf das Gelände “Alte Försterei”
wechseln kann. Probleme sieht der Verein nur bei den Minis (6-8 Jahre), die
jetzt eine Jugendgruppe bilden, da sind es die Transportprobleme, die eine
Rolle spielen, wo man aber auch hofft, eine Einigung zu erzielen. Seitens des
A.f.Sp und des Bezirkes kann die Vorlage aber sehr wohl zur Kenntnis genommen
werden, das andere ist ein Verfahren, das im AHvB entschieden werden muss. Herr
Retzlaff: Wenn die Vorlagen diskutiert werden, muss sich jeder auch seiner
Verantwortung für den Haushalt bewusst sein. Jeder weiß, dass in den
relevanten Positionen bei A 08 der
Haushalt unterdeckt ist. Es ist schwer zu vermitteln, dass sog. “Kostenfresser”
offengehalten werden, während es im Bezirk vernünftige Alternativen gibt. Es
gibt auch in einem Monat noch die deutliche Überversorgung mit ungedeckten
Sportanlagen und die finanzielle Unterversorgung. Es ist lange darüber
diskutiert worden. Wenn es für die eine Sportanlage einen ernsthaften
Kaufinteressenten gibt, und der Bezirk signalisiert, dass er die Anlage als
öffentliche Sportanlage nicht mehr benötigt, werden die Kaufverhandlungen
beschleunigt werden. Hochschulsport ist ein wichtiges Argument, aber mit
heutigem Beschluss wird man diesen Prozess eher befördern. Der Bezirk
finanziert diesen nicht, also würde man dem AHvB signalisieren, dass die Anlage
für den Hochschulsport zur Verfügung steht. Damit ist der Handlungsdruck im
AHvB höher. Das würde das Verfahren beschleunigen und die bezirkliche Position
stärken. Mit einem heutigen Beschluss würde die Sportanlage ja nicht sofort
geschlossen sein, aber man würde das AHvB zwingen, eine baldige Entscheidung zu
treffen. Es ist viel diskutiert worden, jetzt sollte man den Mut zur
Entscheidung haben. Herr Welters:
Es geht nicht darum, sich der Verantwortung zu entziehen. Es gibt
unterschiedliche Einschätzungen. Geht davon aus, dass der Bezirk ein großes
Interesse daran hat, dass sich die FHTW im Bezirk ansiedelt und Widersprüche in
diesem Prozess so gering wie möglich gehalten werden. Die Fraktion schlägt ja
nur vor, den Beschluss heute nicht zu fassen, sondern noch mal darüber
nachzudenken, um in die Anhörung im AHvB möglichst unbelastet hineinzugehen. Es
ist also eine unterschiedliche Einschätzungssache und welcher Weg der richtige
ist, wird sich erst herausstellen, wenn die Anhörung vorbei ist. Das spricht
für eine Vertagung. Es ist unstrittig, dass im A.f.Sp abgewogen wurde, aber
bestimmte Erkenntnisse haben sich erst nach dem 17.02. herauskristallisiert.
Keiner im Bezirk hat Interesse, Sportanlagen zu schließen, aber man ist durch
Budgetfragen dazu gezwungen, die optimale Ausnutzung von Sportanlagen auch
dadurch herbeizuführen, indem man die etwas unterbenutzten zurücknimmt. Auf
diesen Tatbestand ist das AHvB aber mit dem Beschluss vom 09.12. genau
eingegangen. Genauso, wie der Bezirk Treptow-Köpenick überversorgt ist, ist das
Land Berlin unterversorgt. Der Beschluss des AHvB und die Verhandlungen des Senators
mit dem Bezirk sollten abgewartet werden. BzStR Stahr: Sportanlagen werden nur
aus Kostengründen geschlossen. Fakt ist aber auch, dass diese Sportanlagen an
der Stelle nicht mehr gebraucht werden. Es ist alles gesagt worden (2 Jahre
lang). Im AHvB hat die CDU-Fraktion am 30. Oktober 2003 einen Antrag
eingebracht, behandelt wurde dieser, als dringlicher Beschluss abgelehnt, im
Dezember 2004 und ist dann vertagt worden auf den 15. Februar 2005. Wenn man
das hier auch macht, ist man bald mitten in der Haushaltsdiskussion und hat
nicht klar gestellt, was der Bezirk selbst zu verantworten hat. Die zweite
Frage ist, wer überhaupt im Verfahren ist. Das AHvB hat hier das Sagen, dieses
beschließt einzig und allein die Entwidmung als Sportanlage. Für beide Objekte
gab es Anhörungen und diese gehen so protokolliert ins AHvB und werden dort
bewertet. Dann hat das AHvB die Entscheidungskompetenz und dieser möchte er
nicht vorgreifen. Was hier gemacht wird, ist eine Kenntnisnahme, ein
symbolischer Akt des Mitwirkungsrechtes. Das Verfahren wird nicht aufgehalten.
Das AHvB hat immer noch genügend Zeit, die Anlagen zu schließen oder nicht zu
schließen, wenn sich neue Aspekte ergeben. Wenn sich natürlich eine echte
Kaufangelegenheit ergibt, dann braucht er nur ganz kurze Zeit, um einen Vertrag
über die Nutzungsrechte abzuschließen. Aber er selbst kennt solche Signale
nicht. Abstimmung Vertagung Drs. V/1087: Mit 18
Dafür- und 28 Gegenstimmen abgelehnt. Abstimmung Vertagung Drs. V/1088: Bei 17
Dafürstimmen mehrheitlich abgelehnt. Abstimmung BE V/1087: Mit Mehrheit, bei 6
Gegenstimmen angenommen. Abstimmung BE V/1088: Mit Mehrheit, bei 10
Gegenstimmen angenommen. Es wird folgender Beschluss gefasst: Die
Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin nimmt den in der
Bezirksamtssitzung vom 09.11.2004 gefassten Beschluss Nr. 363/04 zur Schließung
der Sportanlage ”Eiche” zur Kenntnis. Abstimmungsergebnis: dafür: mehrheitlich. dagegen: 10. Enthaltung: . |
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