Auszug - Gedenkstele für Otto Wels  

 
 
18. (öffentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 12.13 Beschluss:387/18/08
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Datum: Do, 24.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 22:00 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
VI/0620 Gedenkstele für Otto Wels
   
 
Status:öffentlichVorgang/Beschluss:387/18/08
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDBA, BauStadt
  Hölmer, Rainer
Drucksache-Art:AntragSchlussbericht
   Beitritt:FDP-Gr.

Abstimmung: Mit 50 Ja-Stimmen bei 2 Gegenstimmen wird die Beschlussempfehlung des A

Herr Durinke begründet die Beschlussempfehlung. Die Initiative ist auf große Zustimmung gestoßen. Fragen zu den Kosten und der Aufstellung der Stele konnten zur Zufriedenheit der Ausschussmitglieder geklärt werden und es wird einstimmig die Annahme empfohlen.

Aussprache:

Herr Liebenow: Er könne als Anhänger der Monarchie und demokratisch und national denkender Mensch nicht erkennen, was Otto Wels mit Friedrichshagen verbindet. In der DDR wurde Otto Wels nicht geehrt und dies weil er sagt, dass Deutschland nicht am 1. Weltkrieg schuld sei. Herr Igel: Otto Wels verbindet eine ganze Menge mit Friedrichshagen. Herr Liebenow als Stadtführer könnte eigentlich wissen, welche historischen Persönlichkeiten im Bezirk gelebt haben. Otto Wels gehört zweifelsfrei dazu. Er ist der Friedrichshagener gewesen, der auch Friedrichshagen im Reichstag vertreten hat. Im Folgenden möchte er auf die Verdienste von Otto Wels als Demokrat eingehen. Dass er am 23. März 1933 den Reichstag betreten durfte, war ein Privileg, was vielen anderen Abgeordneten nicht vergönnt war, da sie verfolgt und ermordet wurden, weil sie flüchten müssten. Otto Wels war es, der im Reichstag tatsächlich zum Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich gesprochen hat und nicht der das Gesetz einbringende Reichskanzler. Otto Wels hat stellvertretend für die Demokraten in der Debatte darauf hingewiesen, wer wirklich verfolgt wird und wer tatsächlich in Not ist in diesem Reich. Dieser Mut war unglaublich, wenn man die Konsequenzen bedenkt, die er befürchten musste. Dieses Vorbild sollte deshalb dauerhaft im Straßenbild gezeigt werden. Vor wenigen Tagen erhielt ein Jungsozialist ein E-Mail, die den Betreff Drohbrief hatte. Zitat daraus: „Na, du kleiner süßer Hänfling, Du solltest mal wieder anfangen Fleisch zu essen, auch Du bist in Pankow unerwünscht. Also, solltest Du das nächste Mal komisch angeguckt werden, renn um dein Leben Du Hurensohn, denn die AntiAntifa ist dann am Start und wir ficken Dein Leben, Du Spast.“ Das ist der Tonfall, der wieder eingezogen ist. Otto Wels hatte auch mit solchen Drohungen zu kämpfen. Offenbar müssen heute wieder Demokraten um ihr Leben fürchten. Dies ist der Grund, an diese mutige Tat von Otto Wels und diese schlimme Zeit zu erinnern.

 

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die Initiative zur Errichtung einer Gedenkstele für Otto Wels mit der Suche nach einem geeigneten Standort in Friedrichshagen zu unterstützen und nach Errichtung die Instandhaltung zu übernehmen.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:                50.       dagegen:           2.         Enthaltung:        0.


  Beschluss: 24.04.2008 BVV Treptow-Köpenick ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Mit Terminverzug am 30.04.2010 realisiert Verantwortlich:
BA, BauStadt  
Sachbearbeiter/-in: (alle)  
Termin: 23.05.2008  
Vermerk:

Realisierung:

Realisierung:

(siehe Mitteilungen des Vorstehers (MdV) und sofern eingestellt in den Anlagen zur Drucksache)

 

30.04.10 SB VI-41 lfd. Nr. 3018

 
 

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