Auszug - Bibliotheksentwicklungsplan  

 
 
13. (öfftl.) Sitzung des Ausschusses für Bildung und Bürgerdienste
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Bildung und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 07.02.2008 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 19:55 Anlass: ordentliche
Raum: Mediathek
Ort: Jägerstr. 1-2, 12555 Berlin

BzStR Simdorn verweist auf die erforderlichen Einsparungen gemäß

BzStR Simdorn verweist auf die erforderlichen Einsparungen gemäß

Haushaltsplan, eine angestrebte qualitative (Medienbudget, Räumlichkeiten)

und quantitative (Ausweitung der Öffnungszeiten) Verbesserung; ein

zukunftsfähiges Bibliotheksnetz führt demnach zu einer Straffung der

Standorte. Knappe Gelder sollen nicht für Aufrechterhaltung von

kostspieliger Infrastruktur, sondern für Medienvielfalt genutzt werden.

Zum Ende des Haushaltsjahres 2009 wird eine im Bezirk in diesem

Bereich noch nie da gewesene „schwarze Null“ angestrebt.

Herr Gillner fragt angesichts der Vorläufigkeit eines Diskussionspapiers nach der weiteren Zeitleiste, nach dem Gebäudezustand des Ratz-Fatz und Prioritäten für den Standort der Treptower Mittelpunktbibliothek.

Außerdem regt er eine Zusammenfassung der Schließungstermine an.

BzStR Simdorn antwortet: Am Investitionsprojekt in Treptow festzuhalten, bis Ende 2008 muss die Standortfrage endgültig geklärt sein, sollte sich keine verkehrsgünstigere Alternative in der Nähe des S-Bahnhofs Schöneweide finden lassen, wird der Neubau wie geplant am Standort Rathaus Johannisthal errichtet. Gebäudezustand in der Schnellerstraße untersteht nicht seiner Beurteilung. Fakt ist, dass es nicht den heutigen energetischen Standards entspricht und der FB Bibliotheken unüblicherweise die Betriebskosten für das gesamte Gebäude bezahlen darf. Bei 1,7 Mio. € Minus im Fachbereich im Jahr 2007 ist es nicht mehr tragbar, in Größenordnungen Infrastrukturkosten für andere Fachbereiche zu begleichen. Räume in der Schnellerstraße werden von einem Träger auf MAE-Basis für das Projekt „Soziale Bücherstube“ weitergeführt. Der Bezirk lässt ggf. Infrastruktur und nicht benötigte Teile des Buchsortiments da. Die Schließungstermine sind von organisatorischen Terminstellungen und dem Auslaufen der Mietverträge geprägt. Mit der Umsetzung muss zum 01.03.2008 begonnen werden, d.h. eine Beschlussfassung ist in der BVV-Sitzung am 28.02.2008 unbedingt erforderlich. Eine ggf. dringliche BA-Vorlage wird nach dieser Sitzung erstellt.

Frau Goldmann äußert ihre Bauchschmerzen im Zusammenhang mit der Schließung der Bibliothek in der Schnellerstraße und mahnt einen „fliegenden Übergang“ zum Projekt der Bücherstube an, um monatelange Zeiten der Nichtnutzung zu vermeiden.

Frau Dott sorgt sich um den Kulturstandort an sich und fragt nach möglichen Erkenntnissen zum Fortbestand des Ratz-Fatz. Sie regt eine gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse KuWiT und BiBü zu dieser Frage an.

BzStR Simdorn entgegnet: Es stehe ihm nicht zu, Überlegungen der

Kolleginnen und Kollegen im BA zu kommentieren. Entsprechende Fragen müssten in der BVV selbst gestellt werden. Außerdem verweist er darauf, dass er seine Planungen auch ausführlich innerhalb der Fraktionen von SPD, CDU, DIE LINKE. sowie bei FDP und Grauen vorgestellt habe.

Herr Förster sieht zwei Teilaspekte: Beim Treptower Bereich kann es sich zur Stunde nur um eine Grobplanung handeln, deren genaue Ausformung von dem „Wie und Wann“ der Realisierung der dortigen Mittelpunktbibliothek abhängig ist. In Köpenick werden eigentlich bis auf die Schnellerstraße nur Entscheidungen umgesetzt, die ohnehin schon lange geplant waren -  Errichtung der Mittelpunktbibliothek. Bekundung der Unterstützung für Frau Goldmanns Vorschlag eines nahtlosen Übergangs in der Schnellerstraße; Frage nach Realisierbarkeit von Schließungsterminen zum 01.03.2008, da bei der Abgabe von Personal in den ZEP auch noch der Personalrat beteiligt werden muss.

BzStR Simdorn verweist darauf, dass schon jetzt durch Krankheit/Urlaub nicht mehr alle Einrichtungen abgesichert werden könnten, was auch zu absurden Öffnungszeiten an meist zwei Tagen in der Woche aufgrund der Vielzahl von dezentralen Standorten führt.

Herr Radzkowski ergänzt als Fachbereichsleiter Bibliotheken: De facto werde die Bibliothek in der Schnellerstraße auch erst voraussichtlich am 01.04. schließen, da bei einer Bekanntgabe am 01.03. vier Wochen Zeit für die Rückgabe vor Ort bleiben müssen. Lediglich für die Neuausleihe wird dann auf andere Standorte verwiesen.

Frau Goldmann regt an, rechtzeitig über die Standortfrage in Treptow zu sprechen, um die Diskussion auch langfristig begleiten zu können.

Herr Ebel empfiehlt dem Bezirksamt ebenfalls, in Niederschöneweide keine lange Pause zwischen Schließung der Bibliothek und Öffnung der „Sozialen Bücherstube“ entstehen zu lassen.

Herr Sievers moniert die fehlenden Anlagen gemäß Inhaltsverzeichnis und hinterfragt Rückgabenmöglichkeiten bei geschlossenen Bibliotheken, weil bei Rückgabe in anderen Einrichtungen sonst 25 Cent pro Buch gezahlt werden müssten. Außerdem ist er sich unschlüssig im Umgang mit der Vorlage im Hinblick auf die offenen Punkte sowie der Frage nach bisherigem Mitarbeiterabgang.

BzStR Simdorn beteuert, dass es sich bei Unstimmigkeiten in der Vorlage um Probleme bei der Verteilung durch das BVV-Büro aufgrund unterschiedlicher Vorlagen handelt. Im BA-Beschluss werden entsprechende Unstimmigkeiten beseitigt. Bisher gab es bei den Mitarbeitern noch keine

Umsetzung, aber es gibt eine nicht steuerbare Fluktuation.

Herr Förster fordert das Bezirksamt dazu auf, gemeinsam mit der Abteilung Jugend und Schule intensiv nach Standorten für Schulbibliotheken zu suchen. Überall gibt es Grundschulen in der Nähe bisheriger Einrichtungen und Herr Retzlaff hat seine volle Unterstützung zugesagt.

Frau Bünger verweist auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme von ÖBS-Stellen für Schulbibliotheken.

BzStR Simdorn sichert zu, Bücherbestände, die in den verbleibenden Einrichtungen nicht unterzubringen sind, für Schulbibliotheken und Soziale Bücherstube nutzen zu lassen. Gleichzeitig kann seiner Ansicht nach die schulbibliothekarische Arbeit nur ein niederschwelliges Angebot für eine sonst nicht erreichbare Zielgruppe sein, jedoch kein

Lückenbüßer für aufzugebende Standorte.

Das Diskussionspapier wird mit 5 Ja, 0 Nein, 5 Enthaltungen einstimmig

zur Kenntnis genommen und wird somit die Grundlage für den zeitnahen

BA-Beschluss bilden.

Herr Ebel hinterfragt die Nichtteilnahme von Herrn Sievers an der Abstimmung – dieser besteht darauf, sich nicht mit einem Votum äußern zu müssen. BzVV Herr Stock entgegnet, in diesem Fall sei es üblich und angemessen, dann auch den Raum zu verlassen, um keine

Irritationen im Abstimmungsprozess entstehen zu lassen.

 


 


 
 

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