Auszug - Weinbau in Treptow-Köpenick  

 
 
12. (ordentliche) Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung
TOP: Ö 14.31 Beschluss:262/12/07
Gremium: BVV Treptow-Köpenick Beschlussart: ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Datum: Do, 01.11.2007 Status: öffentlich
Zeit: 16:30 - 21:37 Anlass: ordentliche
Raum: Rathaus Treptow, BVV-Saal, Raum 218/217
Ort: Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
VI/0468 Weinbau in Treptow-Köpenick
   
 
Status:öffentlichVorgang/Beschluss:262/12/07
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDBzBm
Verfasser:Karin ZehrerIgel, Oliver
Drucksache-Art:AntragSchlussbericht in MdV

Aussprache

BzV Frau Zehrer bringt den Antrag ein. Weinanbau in Treptow-Köpenick – sie habe gehört, der Antrag sei sehr kreativ. Sie habe aber auch gehört, er sei das Gegenteil. Der Antrag fordert etwas, was uralt und eine Tradition ist, die nur ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Warum sollte der größte und grünste Bezirk in Berlin nicht in der Lage sein, eine Fläche für den Weinanbau zur Verfügung zu stellen. Es gibt viele Gründe, diesen Antrag abzulehnen. Möchte aber darauf nicht näher eingehen und auch nicht heute hier im Plenum diskutieren. Ein Versuch ist es wert.

Aussprache:
Herr Bräuniger:
Eine weitverbreitete Annahme besteht darin, dass oberhalb des 52 Breitengrades kein Wein mehr gedeihen kann. Dieser verläuft 60 km südlich von Berlin. Als bekanntes Beispiel, dass auch in nördlicher gelegenen Regionen guter Wein gedeihen kann, wäre hierfür der Werderaner Wachtelberg an der Havel. Der dort erzeugte Wein wurde durch die EU als Qualitätswein anerkannt. Aus dem Jahr 1991 liegt ein Gutachten zur weinbaulichen Bewertung der Rebfläche Werderaner Havelberg vor. Aus dem Gutachten geht u. a. – neben anderen klimatischen Vorzügen – hervor, dass der Sandboden als förderlich zu betrachten ist, da sehr leicht erwärmbar, was den Weinanbau entscheidend verbessert. Im Zeitalter des Klimawandels darf man auch die Wanderungen von Kulturpflanzen nicht vergessen. Im Ergebnis dieser Studie, kann man sich vorstellen, dass in ungefähr 10 Jahren im gesamten Land die Rebsorte Müller Torgau gedeihen könnte. Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Klimawandel, so schädlich er auch sonst ist, zumindest auf den Weinanbau nicht nur negative Auswirkungen hat. Durch die Nordwanderung des Weinbaus entstehen neue Gebiete, in denen guter Wein gedeihen kann. Die SPD-Fraktion hat hier richtigerweise dargelegt, dass es nicht nur um wirtschaftliche Gründe gehen darf, die einer Entscheidung zu Grunde gelegt werden sollen. Er denke, mit einer Weinanbaufläche können wir die Attraktivität unseres Bezirkes deutlich steigern. Durch die Einbeziehung verschiedener Träger, könnte man ein gemeinschaftliches Projekt umsetzen. Die NPD-Fraktion möchte das Thema nochmals im Ausschuss beraten. Eine sofortige Ablehnung des Antrages wäre der falsche Weg.

BzStR Herr Retzlaff: Das Kollegium hat bereits über diesen Antrag beraten und sein Ressort wäre für die Umsetzung des Antrages zuständig. Eine Überweisung sehe er als falsch an, zumal das Bezirksamt Flächen für den Weinanbau zur Verfügung stellen wolle.

Herr Förster: Zusammenfassend möchte er sagen, dass es genügend positive Aspekte der Außendarstellung für unseren Bezirk gibt. Und es gibt keine Argumente, sich gegen diesen Antrag zu stellen. Deshalb bitte er um Zustimmung.

Herr Bartsch: Die Bezirksverordneten haben heute schon sehr viel über Weinanbau gehört. Er denke, wo andere Bezirke vorangegangen sind, sollten Treptow-Köpenick nicht nachstehen. Allerdings sollte der Bezirk bei der Auswahl der Rebensorten interkulturell vorgehen.

Herr Igel an Herr Bräuniger: Die Unterstützung der NPD-Fraktion für die mit dem Antrag gezeigte Kreativität benötigt die SPD-Fraktion nun wirklich nicht. Der Antrag soll als „Interkultureller Beitrag“ verstanden werden und er kann sich eine Umsetzung dieses Projektes im Interkulturellen Garten sehr gut vorstellen.

BzV Herr Bräuniger: Er finde den Vorschlag – Anbau von internationalen Weinrebsorten – sehr gut. In diese Überlegungen könnte man ja dann sicherlich auch Partnerschaften mit anderen Gemeinden, die ebenfalls Weinanbau betreiben, einbeziehen. Die von ihm genannten Weißweinrebsorten waren nur Vorschläge. Gern freue er sich über Vorschläge bezüglich von Rotweinrebsorten. Die NPD-Fraktion findet es auch gut, dass sich das Bezirksamt schon Gedanken über die notwendigen Flächen für den Weinanbau gemacht hat und zieht deshalb den Antrag auf Überweisung in den Ausschuss zurück.

Abstimmung: 30/4/21.

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, eine geeignete Fläche für den Weinbau zu benennen und diese in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, freien Trägern oder Ehrenamtlichen anzulegen und zu bewirtschaften.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

dafür:                30.            dagegen:          4.            Enthaltung:        21.


  Beschluss: 01.11.2007 BVV Treptow-Köpenick ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Mit Terminverzug am 05.10.2020 realisiert Verantwortlich:
BzBm  
Sachbearbeiter/-in: (alle)  
Termin: 14.07.2014  
Vermerk:

Realisierung:

Realisierung:

(siehe Mitteilungen des Vorstehers (MdV) und sofern eingestellt in den Anlagen zur Drucksache)

 

21.11.07 1. ZB VI-12 lfd. Nr. 0772

19.12.07 2. ZB VI-13 lfd. Nr. 0863

28.02.08 3. ZB VI-16 lfd. Nr. 1041

28.04.08 4. ZB VI-18 lfd. Nr. 1176

25.08.08 5. ZB VI-21 lfd. Nr. 1414

10.01.11 6 ZB VI-49 lfd. Nr. 4160

23.01.12 7. ZB VII-04 lfd. Nr. 140

10.08.12 8. ZB VII-11 lfd. Nr. 483

15.07.13 9. ZB VII-22 lfd. Nr. 1090

05.10.2020 SB in MdV VII-40 lfd. Nr. 2888

 
 

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