Bürgerhaus Grünau

Bürgerhaus Grünau

www.ortsverein-gruenau.de Das Bürgerhaus Grünau ist ein Glücksfall – einer der seltenen Fälle, dass ein Traum des Jahres’ 89 Realität wurde und bis heute blieb.

Die Frauen und Männer, die 1990 die Stasivilla besetzten, wochenlang in mehr als 8.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit wieder den alten Glanz herstellten, indem sie ausräumten, die von der Stasi gemauerten Wände – die großzügigen Räume waren in kleine Buden umgewandelt worden – wieder herausrissen, unzählige schwere Tresore wegschleppten, kurzum, den alten Stasimief vertrieben, hatten den Traum von einem kulturellen Zentrum in und für und um Grünau. Sie wünschten sich ein Haus für Kultur, Kunst und Geselligkeit, einen Ort der Diskussion, der Anregung und Einflussnahme des Bürgers, eine Ort zur Beratung und Unterstützung – eben ein Bürgerhaus. Dieser Traum verlangte nach einer realen Basis. So wurde im März 1990 der Ortsverein Grünau e. V. gegründet.

Am 29. April eröffnete Stefan Heym, in Grünau ansässig und von der Stasi bespitzelt, mit einer Lesung aus unveröffentlichten Manuskripten bei überfülltem Hause das Bürgerhaus Grünau. Die überwältigende Anteilnahme der Bevölkerung gab den Ausschlag, das Haus Regattastraße 141 durch die gewählten Vertreter des Runden Tisches ab Mai 1990 dem Ortsverein Grünau e. V. zur Nutzung zuzusprechen. Zahlreiche zum Teil recht dubiose Bewerber blieben auf der Strecke.

Nach den Mühen der Gebirge lagen nun die Mühen der Ebene vor dem jungen Verein. Das Bürgerhaus, eine Villa mit Wassergrundstück an der Dahme, wurde mit Leben erfüllt. Zuerst gab es Kurse für Kinder, auf ehrenamtlicher Basis, durch Grünauer Künstlerinnen. Im Herbst 1990 übernahm das Kulturamt Köpenick die Trägerschaft, der Grundstein für ein interessantes Modell zwischen öffentlichem und freiem Träger war gelegt. Ab 1991 konnte dank großzügiger ABM-Regelungen die ehrenamtliche Arbeit durch geförderte Arbeitsverhältnisse unterstützt werden.

In Grünau gab es bis dahin kein ausgesprochenes Kulturhaus, keine Galerie. Es wurde Zeit für einen solchen Ort der Begegnung und die Grünauer nahmen unser Konzept an. Die vielen Feste, wie der Altweibersommer, oder zu Pfingsten und zum Kindertag, waren gut besucht. Ausstellungen mit exponierten Künstlern waren und sind ein Podium der Begegnung. Musik und Literatur fanden hier auch ihren Platz.

Die Grünauer mussten nicht mehr unbedingt „in die Stadt fahren“, um klassische Konzerte, Jazz, literarische Veranstaltungen oder Kabarett zu erleben. Und die Senioren brauchten nur um die Ecke zu gehen, um ihren Ort des Beisammenseins und der Geselligkeit zu finden. So kamen und kommen unter dem Dach des Bürgerhauses die Generationen zusammen – die Kinder, die Eltern, die Großeltern. Heute nach 15 Jahren Arbeit, verbunden mit Spaß und Freude, aber auch vielen Sorgen um den Fortbestand des Hauses und finanziellen Nöten, kann man sagen, in der Gründungszeit des Vereins hatte man nicht gewagt, an eine solche lange Zeit zu denken.

Veranstaltungen

Die aktuellen Veranstaltungen des Bürgerhauses Grünau in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Treptow-Köpenick hier