Integrationskonzept für Treptow-Köpenick

Pressemitteilung vom 10.01.2019

Der Bezirk Treptow-Köpenick hatte sich bereits 2016 auf den Weg gemacht und damit begonnen, ein Integrationskonzept zu erstellen. Die finale Fassung wurde nun am 18.12.2018 der Stadträtin und den Stadträten in der Bezirksamtssitzung vorgelegt. Der Erarbeitungsprozess hat Zeit in Anspruch genommen, bietet aber nun eine solide Grundlage, um das Ankommen und die Zeit danach in unserem Bezirk zu erleichtern.

Zunächst wurden vor allem Rahmenbedingungen für ein gutes Ankommen der Geflüchteten in den Blick genommen. Die Herausforderung für Politik, Verwaltung und Bewohnerschaft besteht darin, in der Phase des Ankommens die Grundlagen für eine erfolgreiche Integration in die Nachbarschaft durch zielgruppengerechte Information und Unterstützung zu schaffen.

Anschließend lag der Schwerpunkt auf der sogenannten „Bleibephase“, d.h. auf der nachhaltigen Integration der statusgewandelten Flüchtlinge bzw. Asylbewerber*innen mit „guter Bleibeperspektive“. Wie können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Menschen die Gestaltung eines selbstständigen Lebens im Bezirk ermöglichen? Dazu wurden sowohl die Umsetzung der „pflichtigen Selbstverwaltungsaufgaben“, wie die Schulträgerschaft, die Aufgaben der Jugendhilfe oder die Angebote der Volkshochschulen als auch freiwillige Aufgaben wie z.B. Beratungs- und Vermittlungsangebote, Nachbarschaftsarbeit, Sprachkurse für Flüchtlinge mit unklarer Bleibeperspektive oder Angebote und Maßnahmen zur Unterstützung bei der Wohnungssuche bzw. der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum beschrieben und ausgewertet. Eine zentrale Rolle für gesellschaftliche Teilhabe ist die Erwerbsarbeit, von daher wurden die Prozesse im Jobcenter und der Jugendberufsagentur beschrieben.
Darüber hinaus müssen Politik und Verwaltung mit dem schwer planbaren weiteren Zuzug von Geflüchteten und neuen Bewohner*innen in Bezug auf den Ausbau bzw. die Qualifizierung von bedarfsgerechter grüner und sozialer Infrastruktur vor Ort umgehen.

Bei der Erstellung wurde besonders darauf Wert gelegt, dass eine breite Masse an zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, Bürgerinnen und Bürgern sowie Geflüchtete Gehör finden und innerhalb der Verwaltung ämterübergreifend gearbeitet wird. Dafür wurden Einzelinterviews, Gruppensitzungen und ein Fachtag am 12.12.2016 durchgeführt.

Das Integrationskonzept Treptow-Köpenick ist sozialräumlich orientiert, d.h., es wird ein konkreter Blick in die einzelnen Bezirksregionen geworfen. Das Integrationskonzept Treptow-Köpenick ist damit eine sinnvolle Untersetzung des am 11. Dezember 2018 vom Senat verabschiedeten „Gesamtkonzepts zur Integration und Partizipation Geflüchteter“.

Im Integrationskonzept Treptow-Köpenick wurden u.a. folgende Handlungsfelder herausgearbeitet:

  1. Verbesserung des Informationsflusses nach innen und nach außen;
  2. Stärkung der Partizipation – Verbesserung der Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten
  3. vorhandene und etablierte Strukturen transparenter machen;
  4. Integration durch Bildung – Ausbau von Qualifizierungen sowie Sprachmittlung und Übersetzungsangeboten
  5. Integration durch Qualifizierung, Ausbildung und Arbeit
  6. Integration in den Wohnungsmarkt
  7. Integration in die Nachbarschaft,
  8. Verbesserung der sozialen und grünen Infrastruktur

Mit der Fertigstellung des Integrationskonzepts Treptow-Köpenick ist die Beschäftigung damit nicht zu Ende – vielmehr wird das Konzept an aktuelle Bedarfe angepasst und weiterentwickelt werden.

Das betrifft beispielsweise die Arbeitsstrukturen im Bezirk, aber insbesondere auch die Stärkung von Beteiligung durch geeignete kultursensible Methoden, Instrumente und Angebote. Wichtig ist zudem eine gute Kommunikation, wie diverse und den Bedarfen angepasste Netzwerke und Möglichkeiten zum Austausch und, auch die besten Netzwerke und Veranstaltungen ersetzen nicht das Mitdenken jedes einzelnen und den Griff zum Telefon für eine bilaterale Information, z.B. über den geplanten Kinderspielplatz in der Nähe der Unterkunft.