Protokoll der Beiratssitzung vom 06.02.2019

TOP 1: Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Genehmigung des Protokolls vom 11.12.2018

  • Frau Dr. Wilhelm begrüßt die Teilnehmer_innen.
  • Die Beschlußfähigkeit des Beirats wird festgestellt.
    Stimmberechtigt 11 Mitglieder zunächst, später 12 Mitglieder.
  • Das Protokoll vom 11.12.2018 wird angenommen.
  • Anwesende laut Anwesenheitsliste.

TOP 2: Bestätigung der endgültigen Tagesordnung

Die Tagesordnung wird angenommen.

TOP 3: Verkehrsversuch Radverkehrsanlage Tempelhofer Damm

Referent_innen
Herr Schack, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg (BA TS), Fachbereich Strassenbau := Frau Degenkolb, Büro Raumplaner.
  • Herr Schack erläutert die Präsentation (s. Anlage).
  • Austausch und Diskussion:
    Herr Woltersdorf (ABSV): Gibt es Lösungsvorschläge für den Konfliktpunkt Radfahrstreifen und Bushaltestellen?
    Der Konflikt sei bewusst, Herr Schack empfiehlt sich hierzu bei der Ideenwerkstatt zu Wort zu melden.
  • Konfliktpunkt: Lieferverkehr mit Lastenrädern
    Konflikt sei erkannt, Lastenräder oder andere Lieferfahrzeuge sollen nicht auf den Gehweg.
  • Der Beirat empfiehlt, den Verkehrsversuch zu nutzen, um an geeigneten Stellen barrierefreie Doppelquerungen anzubringen, ggf. seien hierfür Sondergenehmigungen zu beantragen.
    Ebenso wird empfohlen, an Bushaltestellen das „Sonderbord plus“ (Bordhöhe 22 cm) anzubringen, um einen barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen.
  • Ungesicherte Querungen:
    Es wird dringend empfohlen, hierhin nicht mit taktilen Auffindestreifen zu führen. Stattdessen werden mehr gesicherte Querungsstellen empfohlen.
    Fehlerhaft abgesenkte Bordkanten (weniger als 3 cm) sind nachzubessern, um sehbehinderte und blinde Menschen nicht zu gefährden.

TOP 4: Aktuelle Viertelstunde

Frau Wilhelm berichtet über den vom bezirklichen Stadtentwicklungsamt erarbeiteten Wohnungsmarktbericht 2018. (Dokument wird von Frau Schneider an alle im Nachgang versandt).
Dieser enthalte keine verwertbaren Informationen zum Bestand und zum Bedarf von barrierefreien Wohnungen.
Die angewandte Haushaltsbefragung enthält nur eine allgemeine Frage zur „barrierefreien/barrierearmen“ Ausstattung der Wohnungen, ohne weitere Differenzierung nach Zugänglichkeit, Ausstattungsmerkmalen etc.
Die im Bericht aufgeführten demografischen (Sozial-)Daten enthalten darüber hinaus keine Angaben zu Behinderung oder Schwerbehinderung, obwohl diese Daten planungsraum-bezogen vorliegen.
Frau Schneider war nicht in die Auftragsvergabe eingebunden.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei repräsentativen Befragungen Menschen mit Behinderung oftmals durch das angewandte „Zufallsraster“ fallen und nicht in die Stichprobe aufgenommen werden.

  • Beschluss
    • Der Beirat empfiehlt, dass der Vorstand in Abstimmung mit Frau Schneider den zuständigen Stadtrat auf diese Defizite hinweist, und ihm dringend empfiehlt, den nächsten Wohnungsmarktbericht hinsichtlich aussagekräftiger Daten bezogen auf den Bestand und den Bedarf an barrierefreien (nicht „barrierearmen“) Wohnungen entsprechend zu qualifizieren.
      • 12 Zustimmungen
      • keine Gegenstimme
      • keine Enthaltung

TOP 5: Berichte aus den Arbeitsgruppen (AG‘s)

AG Barrierefreier Verkehrsraum (Prio-Liste, Maaßenstraße)

Frau Schneider berichtet:
Die AG hat für 2019 dem Fachbereich Straßenbau 30 Querungsstellen benannt, die mit Mitteln des Sonderprogramms „Barrierefreie öffentliche Räume“ barrierefrei ertüchtigt werden sollen. Weitere neun sind in der Nachrückerliste.
Die AG empfiehlt dem Beirat, den BVV-Antrag der Seniorenvertretung (Drucks. Nr:0908/XX (Poller auf Gehwegen…) zu unterstützen.

  • Beschluss
    • Der Antrag der Seniorenvertretung wird vom Beirat unterstützt.
      • 11 Zustimmungen
      • keine Gegenstimmen
      • keine Enthaltungen

AG Beschwerden-Leistungsstellen

Die Schreiben an die beiden zuständigen Stadträte, Frau Kaddatz und Herrn Schworck, sind noch in der Abstimmung und werden voraussichtlich nächste Woche fertig.

AG „Bezirkliches Inklusionskonzept“

Frau Wilhelm berichtet, dass der nächste AG-Termin am 15.2.2019 stattfinden wird und verweist auf die weiteren Termine im Rahmen der Erstellung des Inklusionskonzeptes.

Die AG-Mitglieder werden an den Abschlußpräsentationen der Workshop-Ergebnisse teilnehmen, sowie an den neu startenden Workshops der Dezernate Straßen, Grünflächen, Bürgerdienste und Ordnungsamt und Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung, Pressestelle und Beauftragte.

TOP 6: Berichte aus Gremien und BVV Ausschüssen

FQI-Ausschuss
(Frau Dr. Wilhelm)

entfällt

PSAG: „Plenum“ und „Wohnen“
(Frau Kurze, Herr Brühl)

entfällt

Steuerungsrunde „Verkehrsversuch Tempelhofer Damm“
(Frau Schneider, Herr Seiler)

Entfällt heute bzw. wurde als 3. TOP ausführlich präsentiert.

Gebietsgremium AZ Bahnhofstr. Lichtenrade
(Frau Weidenhaupt)

Der neu anzulegende Spielplatz am Rehagener Platz ist bereits in der Planung.
Das angedachte „inklusive“ Spielgerät wurde gestrichen.
Am 5. Mai 2019 findet für die „Alte Mälzerei“ das Richtfest statt. Es wird Informationen zum Umbau geben sowie ein Unterhaltungsprogramm.
Herr Woltersdorf berichtet ergänzend zum AZ Bahnhofstr.: Er sei auf Veranlassung von Frau Schneider zu einer Planungsbesprechung zum Umbau der Bahnhofstr. eingeladen worden. Hier habe er u.a. auf die Anbringung von barrierefreien Doppelquerungen verwiesen, was jedoch mit äußerster Skepsis vom Bezirksamt aufgenommen worden sei. Ebenso habe er die Verwendung des „Sonderbordes Plus“ empfohlen und auf den diesbezüglichen bereits ausgewerteten Testversuch der BVG verwiesen.

Frau Schneider merkt abschließend an, dass sie bei der Spielplatzplanung (Rehagener Platz) nicht eingebunden gewesen sei. Gemäß Mindeststandards sei mindestens ein „inklusives“, das heißt barrierefrei nutzbares Spielgerät, verpflichtend.
Frau Lippert berichtet, dass die Spielplatzplanung in der Spielplatzkommission bereits vorgestellt wurde.

Der Beirat unterstützt Frau Schneider darin, beim Bezirksamt auf die versäumte Beteiligung hinzuweisen sowie auf die aktuell nicht standard- und damit nicht rechtskonforme Planung. Frau Wilhelm bittet um den genauen Fachplanungsstand zum Spielplatz Rehagener Platz. Frau Schneider wird diesen anfordern.

TOP 7: Bericht des Vorstands

Erinnerung an den Termin 20.2.2019 zur Klausurtagung, verbindliche Anmeldung bis zum 13.02.2019 per Mail an Frau Schneider.

Behindertengerechter Zugang zur Kapelle des Friedhofes Eythstraße:
Bürgerbeschwerde an die Seniorenvertretung, die hier den Beirat um Unterstützung bittet. Die Seniorenvertretung wandte sich an Frau Heiß, Bürgerdienste, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt. Diese erklärte, dass die Kapelle unter Denkmalschutz stehe. Aus diesem und aus Platzgründen, könne keine Rampe für Rollstuhlfahrer angebaut werden, teilte die Seniorenvertretung mit. Bei Bestattungen stehe von Mo.-Fr. ein Treppenlift zur Verfügung. Eine Verpflichtung zur Vorhaltung von Toiletten auf Friedhöfen gebe es nicht. Man behelfe sich aber durch eine Miettoilette.Frau Wilhelm regt an, der Beirat möge beschließen: Der Beirat von und für Menschen mit Behinderung spricht sich für einen barrierefreien Zugang zur Kapelle Friedhof Eythstraße aus. Insbesondere ist die Vorgabe des § 4 BGG zu beachten, wonach der Zugang grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sein muss. Der von der Seniorenvertretung verwendete Begriff „behindertengerecht“ ist durch den Begriff „barrierefrei“ zu ersetzen.

Begründung: Der Begriff „barrierefrei“ hat die Begriffe ‚behindertengerecht‘ und ‚behindertenfreundlich‘ im offiziellen Sprachgebrauch weitgehend abgelöst, da Wortkombinationen aus ‚behindert‘ und ‚gerecht‘ oder ‚freundlich‘ ungewünschte Assoziationen auslösen: Sie legen nahe, dass für mobilitätseingeschränkte Menschen besondere Bedingungen gelten müssten bzw. diese besondere Unterstützung benötigen. Das ist zwar nicht gänzlich falsch, aber nicht erstrebenswert. Vielmehr geht es um eine allgemeine Gestaltung des Lebensumfeldes derart, dass von Vorneherein für niemanden Einschränkungen entstehen und alle gleichermaßen teilhaben können. Weiter ist zu beachten, dass Barrierefreiheit und Denkmalschutz sich nicht ausschließen, § 11 Abs. 6 DenkmalschutzG Berlin. Dort heißt es vielmehr: „Die Denkmalbehörden berücksichtigen bei ihren Entscheidungen die Belange mobilitätsbehinderter Personen.“

Der Beirat unterstützt hier einstimmig. Frau Wilhelm wird gebeten mit der Seniorenvertretung in Kontakt zu treten.

Frau Wilhelm schlägt vor, der Beirat möge sich mit eigenen Forderungen in die Haushaltsdebatte einschalten. Es wird empfohlen, dass Frau Schneider eine weitere personelle und fachliche Unterstützung bekommt. Es sollen möglichst konkrete Forderungen gestellt werden. Dazu wird ein Beschluss in der nächsten Sitzung erfolgen. Frau Schneider weist auch nochmal auf die stark gestiegene Arbeitslast in den letzten Jahren hin und erläutert diese. Das Geschäftszimmer ist seit fast einem Jahr nicht besetzt. Frau Wilhelm bereitet bis zur Klausurtagung einen Formulierungsvorschlag vor.

TOP 8: Bericht der Beauftragten für Menschen mit Behinderung

Frau Schneider unterstützt die VHS bei der Organisation der „Langen Nacht der Volkshochschulen“ am 20.09.2019, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Volkshochschulen in Deutschland. Die bezirkliche VHS wird das Fest unter dem Motto „Inklusion“ durchführen.

Gemeinsam mit den bezirklichen Beauftragten für Frauen und Gleichstellung, Integration und für queere Lebensweisen und gegen Rechtsextremismus veranstaltet die Beauftragte für Menschen mit Behinderung eine Diskussionsveranstaltung anlässlich des 70-jährigen Geburtstages des Grundgesetzes. Schwerpunkt wird Artikel 3 GG sein (u.a. Diskriminierungsverbot für Menschen mit Behinderung). Es wird ein kulturelles Rahmenprogramm geben, sowie im Anschluß ein Come together mit „Häppchen“ und Getränken.
Termin: 06.06.2019, 18:00 bis 21:30 im Rathaus Schöneberg, Goldener Saal.

Barrierefreiheit im Rathaus Schöneberg:
Frau Schneider hat dem Bezirksamt dringend empfohlen, bis zur Fertigstellung eines neuen Plattformliftes den Zugang zum Foyer, zum Bürgeramt und zum Veranstaltungssaal 195 durch eine gemietete Rampe zu ermöglichen, Kostenvoranschläge für geeignete Modelle habe sie ebenfalls eingeholt und weitergeleitet.
Der Beirat begrüßt außerordentlich diese Initiative von Frau Schneider.

TOP 9: Verschiedenes

keine Punkte