Drucksache - 1494/XX  

 
 
Betreff: Grünanlagen im Zeichen der Klimaerwärmung
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Die Fraktion der CDUBezirksamt
Verfasser:Frau Heiß, ChristianeSchöttler, Angelika
Drucksache-Art:AntragMitteilung zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
11.12.2019 
38. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin überwiesen   
Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt Beratung
27.01.2020 
33. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt vertagt   
24.02.2020 
34. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt mit Änderungen im Ausschuss beschlossen (Beratungsfolge beendet)   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Entscheidung
18.03.2020 
entfällt - 41. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin      
29.04.2020    entfällt - öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin      
Bezirksamt Erledigung
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
27.05.2020 
41. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin - Achtung! Sitzungsbeginn 17:00 Uhr! ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin Kenntnisnahme
16.12.2020 
47. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin - Tagesordnung auf Beschluss der Sondermittel reduziert - Tagungsort Rathaus Schöneberg vertagt     
20.01.2021 
48. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin - Besucher bitten wir um vorherige Anmeldung per E-Mail im BVV-Büro! (siehe Teilnehmer_innen-Anlage zur Einladung) überwiesen   
Ausschuss für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt Kenntnisnahme
22.02.2021 
47. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Die Sitzung findet im VIDEOCALL statt, Informationen dazu entnehmen Sie bitte dem INFOBLATT. vertagt   
22.03.2021 
48. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Die Sitzung findet im Videocall statt, Informationen dazu entnehmen Sie bitte dem Infoblatt Videocall      
26.04.2021 
49. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Die Sitzung findet im VIDEOCALL statt. Die Zugangsdaten entnehmen Sie bitte dem INFOBLATT Videocall      
31.05.2021 
50. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Die Sitzung findet im VIDEOCALL statt. Die Zugangsdaten entnehmen Sie bitte der Einladung.      
23.08.2021 
52. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Die Sitzung findet im VIDEOCALL statt. Die Zugangsdaten entnehmen Sie bitte dem INFOBLATT Videocall.      
30.08.2021 
53. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Straßen, Verkehr, Grün und Umwelt - Die Sitzung findet im VIDEOCALL statt. Die Zugangsdaten entnehmen Sie bitte dem Infoblatt VIDEOCALL.      

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag
Beschlussempfehlung
Mitteilung zur Kenntnisnahme

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 24.02.2020  folgenden Beschluss:


Der Ausschuss empfiehlt der BVV:

 

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, bis zur September-BVV 2020 einen Bericht über die künftig beabsichtigte Pflanzung von Bäumen in Grünanlagen bzw. bei Straßenbäumen abzugeben, der die Erwärmung bzw. zunehmende Trockenheit im Großraum Berlin-Brandenburg berücksichtigt.

 

Dargestellt werden sollen:

 

1.Die Bestandssituation und die zurzeit hauptsächlich gepflanzten Baumarten in Grünanlagen bzw. bei Straßenbäumen.

 

2.Welche Baumarten im Zuge der o.a. Klimaveränderungen ungünstige Wachstumsbedingungen, aufgeteilt nach Innenstadt, Stadtrandgebieten und Straßenbäume, haben.

 

3.Welche traditionellen Berliner Stadtbäume auch weiterhin Bestand haben werden.

 

4.Welche bisher bei uns nicht heimischen Baumarten, aufgeteilt nach Innenstadt, Stadtrandgebieten und Straßenbäumen, im Bezirk gepflanzt werden sollten.

 

5.In welcher Form welche Parks und Grünanlagen des Bezirks an die veränderte Klimasituation angepasst werden sollen.

 

6.In welchem Zeitrahmen die Grünanlagen verändert werden sollen und ob damit erhöhte Instandhaltungskosten verbunden sind.

 

 

 

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
 

Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg verfügt über ca. 35.000 Straßenbäume und rund 28.000 Anlagenbäume in Grünanlagen. Die Hauptbaumarten sind: Linde, Ahorn, Eiche, Platane, Kastanie, Birke und Robinie.

 

Die zunehmende Häufigkeit von Jahren mit zu geringen Niederschlägen, insbesondere in der Wachstumsperiode, wirkt sich in der Innenstadt und den Stadtrandgebieten gleichermaßen aus. Die häufigeren Hitze-Ereignisse führen zu zusätzlicher Wärmerückstrahlung in der Innenstadt, insbesondere in engen Straßen und Plätzen mit einem sehr hohem Versiegelungsgrad .

 

Eine Trennung nach Innenstadtbereichen und Randgebieten ist nicht immer zielführend. So kann beispielsweise ein Feldahorn in einer Grünanlage in der Innenstadt gut gedeihen und an einem Straßenstandort in einer Baumscheibe im Pflasterbereich am Stadtrand vor einem Gebäude mit zusätzlicher Wärmerückstrahlung schlecht wachsen oder gar absterben. Nachpflanzungen werden im Straßenland möglichst in Grünstreifen durchgeführt. Die Baumscheiben werden dabei häufig vergrößert und vor parkenden Fahrzeugen oder vor einem Betreten geschützt. Dies ist notwendig, da eine starke Bodenverdichtung zusätzlich dem Baum den Zugang zu Luft und Wasser im Boden erschwert.

Von den aufgeführten Hauptbaumarten werden Platanen nicht mehr nachgepflanzt, da sie unter der Massaria-Erkrankung leiden. Dadurch kommt es zu schnell absterbenden Ästen, die ein hohes Gefahrenpotential bedingen.

 

Birken werden nur noch Einzelfällen in Grünstreifen oder Grünanlagen nachgepflanzt, da sie besonders stark unter den zu geringen Niederschlägen leiden.

Kastanien werden auf Grund der Bakterienerkrankung Pseudomonas syringae pv. Aesculi nicht mehr nachgepflanzt. Das Bakterium ist Wegbereiter für Weißfäule, wodurch die Standsicherheit der Bäume reduziert wird.

 

Die Linde neigt in den letzten Jahren zu verstärkter Totholzbildung. Spitzahorn zeigt insbesondere an Orten mit hoher Verdichtung Trockenschäden und ist sehr empfindlich gegenüber Streusalz. Buchen sterben vermehrt aufgrund zu geringer Niederschlagsmengen ab.

 

Derzeit lässt sich daher nur bedingt abschätzen, welche Baumarten zukünftig noch Bestand haben werden. Mechanische, physikalische und biologische Stressfaktoren wirken alle gemeinsam auf den Baum ein. Bei der Baumauswahl muss daher immer der individuelle Standort bewertet werden.

 

Folgende Baumarten werden derzeit in unterschiedlichen Anteilen gepflanzt. Hierzu gehören einheimische und nicht-einheimische Arten:

Gingko, Ahorn in Arten und Sorten, Purpur-Erle, Sandbirke (vereinzelt), Hainbuche in Art und Sorten, Baumhasel, Blumenesche, Lederhülsenbaum, Amberbaum, Tulpenbaum (vereinzelt Grünanlagen), Hopfenbuche, Eiche in Arten und Sorten, Robinie, Japanischer Schnurbaum (vereinzelt), Mehlbeere in Arten und Sorten (eher Stadtrand), Linden in Arten und Sorten, Ulmen in Arten und Sorten.

 

Wie die Grünanlagen auf die veränderte Klimasituation angepasst werden können - dafür gibt es leider noch keine Musterlösung. Es fehlt noch an langjährigen Erfahrungen. Ein wesentlicher Punkt stellt aber in jedem Fall die Wasserversorgung dar. Deshalb werden in diesem Jahr voraussichtlich am Grazer Platz, Cosimaplatz, Renée-Sintenis-Platz, Friedensplatz und Alarichplatz, Nelly-Sachs-Park und Ceciliengärten die in den Jahren der Haushaltskonsolidierung stillgelegten Wasseranschlüsse reaktiviert. Dies erfolgt durch eine Erneuerung der Bewässerungsanlagen bzw. durch den Einbau neuer Wasseruhren und Zapfstellen. Ein weiteres Hauptaugenwerk wird zukünftig auf Neupflanzungen gelegt.  Hierbei werden Pflanzen ausgewählt, welche u.a. mit länger anhaltenden Trockenphasen  besser zurechtkommen.

 

Die Reaktivierung der stillgelegten Wasseranschlüsse in den Grünanlagen und Stadtplätzen erfolgt nach und nach. Diese Arbeiten sind mit hohen Unterhaltungskosten und hohem Aufwand verbunden.

 
 

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