Drucksache - 1313/XX  

Die BVV fasste auf ihrer Sitzung am 21.08.2019 folgenden Beschluss:
 

Die Bezirksverordnetenversammlung empfiehlt dem Bezirksamt, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass die vor einigen Jahren entfernte Bushaltestelle Mariendorfer Damm 167 der Linien M76 und 179 wieder in Betrieb genommen wird.

Das Bezirksamt teilt hierzu mit der Bitte um Kenntnisnahme mit:
 

Auf Anfrage bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wurden uns nunmehr die Stellungnahmen übermittelt.

SenUVK nimmt wie folgt Stellung:

Die Haltestelle am Mariendorfer Damm 167 existierte lediglich in Fahrtrichtung Alt-Mariendorf und war die letzte vor dem wichtigen Umsteigepunkt Alt-Mariendorf mit zahlreichen, weiterführenden Busverbindungen und der U-Bahn, dem Hauptziel der aus Süden kommenden Buslinien M76 und 179. Daher lag die Anzahl der Ein- und Aussteiger vor der Außerbetriebnahme auch nur bei ca. 200 pro Tag. Dem relativ niedrigen Wert der Ein- und Aussteiger stehen über 5.000 Fahrgäste gegenüber, die aktuell als Durchfahrer die genannten Linien nutzen. Gerade für die vielen Fahrgäste aus dem Bereich Lichtenrade ist eine attraktive Reisezeit zum U-Bahnhof Alt-Mariendorf ein wichtiges Argument für die Nutzung des ÖPNV. Eine zusätzliche Haltestelle würde jedoch die Fahrzeit verlängern und damit für die heutigen Fahrgäste das Angebot weniger attraktiv machen. Da zudem keine nennenswerte Verdichtung im Umfeld der ehemaligen Haltestelle stattgefunden hat, ist bei einer Wiederinbetriebnahme nicht mit einer höheren Fahrgastzahl zu rechnen.

Die vorhandenen Haltestellen "U Alt-Mariendorf" sowie "Hundsteinweg" liegen 270 m von der ehemaligen Haltestelle entfernt. Für die im Antrag genannten "Kunden und Praxen des dort befindlichen Ärztehaus sowie der Rheumaliga" ergeben sich im Vergleich zum früheren Zustand zusätzliche Fußwege von 50 m bis 180 m zur Haltestelle "U Alt-Mariendorf", die auch früher schon jene von Norden kommende Besucher des Ärztehauses und der Rheumaliga als die am dichtesten liegende Haltestelle nutzen. Auch ist die Distanz zur U-Bahn so gering, dass der Standort zusätzlich als durch die U-Bahn erschlossen gilt.

Aufgrund der als gut zu bezeichnenden Erreichbarkeit des Standortes und der durch eine zusätzliche Haltestelle am alten Standort nur relativ gering einzusparenden Weglänge, zudem nur aus einer und in eine Richtung, kann ich in Abwägung der Interessen von Fahrgästen mit anderen Zielen Ihrem Wunsch nach eine Wiederinbetriebnahme der Haltestelle am Mariendorfer Damm 167 nicht folgen.

Die BVG nimmt wie folgt Stellung:

Wir haben uns das Anliegen der BVV nochmal angesehen und diskutiert. Die genannte Haltestelle gab es zum damaligen Zeitpunkt nur in einer Richtung. D.h. in Fahrtrichtung Alt-Mariendorf. Die Entfernung zur davorliegenden Haltestelle Hundsteinweg sowie zur nachfolgenden Haltestelle U-Bhf. Alt-Mariendorf betrug jeweils rund 300 Meter. Die Fahrgastnachfrage war sehr gering, insbesondere wegen der fehlenden Durchgangsmöglichkeiten und Bebauung, bspw. Friedhöfe, hatte diese Haltestelle auch kein "Hinterland" mit erschlossen, was ebenfalls zu einer niedrigen Nutzung geführt hatte.

Demgegenüber stehen viele durchfahrwillige Fahrgäste, welche schnell den U-Bhf. Alt-Mariendorf erreichen möchten. Das genannte Ärztehaus mit seinen zwei Praxen hat eine geringe Fahrgastnachfrage und die Rheumaliga liegt nur 200 Meter entfernt von der Haltestelle U-Bhf. Alt-Mariendorf. Die genannten Gründe machen es uns nicht möglich, bei einem sehr kurzen räumlichen Abstand eine zusätzliche Haltestelle einzurichten.

Wir bitten damit, die Drucksache als erledigt anzusehen.